Canada & USA

Sommersaison Arowhon Pines (19.5. - 18.10.2011)

Die Saison in unserem geliebten Waldparadies (19.5. - 18.10.2011) war auch im zweiten Jahr wunderschön, auch wenn wir andere Positionen inne hatten. Peter war dieses Jahr mehr im Maintenance Bereich unterwegs und konnte seinem handwerklichen Geschick nachgehen. Außerdem war er für den Abtransport des Resortabfalls zuständig und musste mindestens einmal pro Woche Besorgungen für’s Ressort in Huntsville machen. Nora war im Front Office an erster Stelle mit den Gästen und Papierkram - als nette Abwechslung gab es an den besonders stressigen Wochenenden noch ne Server-Schicht (Bedienung im Restaurant) obendrauf. Wir haben beide wieder unheimlich viel dazu gelernt und haben eine unglaublich - wie man so schön sagt - entspannte work-life-balance gehabt, trotz der 6 Tage Woche. Drei Minuten zur Arbeit, Essen wird einem vorgesetzt und der Abwasch erledigt, kein W-Lan und kein Fernsehen im Zimmer sondern Natur pur rundherum. 17 Bücher, unzählige Wanderungen und Kanutouren später ist es wieder Herbst - ein Herbst den wir auf Grund von Betsy diesmal in voller Farbenpracht entlang des Parkhighways geniessen konnten. Den ganzen Sommer über konnten wir mit Betsy eine ganze Menge erkunden: umliegende Ortschaften wie Barrys Bay, Dorset und Bracebridge sowie die interessanten Wanderwege im Park. Im Camp selber hatten wir dieses Jahr eine gute Truppe - kaum gezanke und gestreite, dafür ne Menge Spass zu Weihnachten (25. Juli), Halloween (Ende August) oder einfach so zum Lagerfeuer und am letzten Abend beim Bowling in Huntsville. Wie viele von euch schon wissen, ist während dieses Sommers unsere Idee 2012 einen weiteren Sommer in Arowhon Pines zu verbringen gewachsen. Irgendwann lag Peter abends neben mir im Bett und stellte die Frage ob wir zu Hause genauso glücklich wären, in einer kleinen Holzhütte im Wald - ohne Elektrogeräte und am A ... der Welt. Meine Antwort: Sicher nicht! Zu Hause ist man zu sehr von Erwartungen seines Umfeldes gesteuert, will sich dem Lebensstandard anpassen und manchmal vergisst man bei all dem VERSUCHEN, zu Leben und zu genießen und vor allem dass zu tun was einem Spass macht. Die Einfachheit des Seins in unserem kanadischen Paradies zieht uns wieder zurück wie der Mond das Meer zu den Gezeiten. Man muss es erlebt haben, um zu wissen was wir meinen. Nach fünf Monaten kommt man aus dem Park, aus seiner kleinen heilen Welt und man wundert sich dass "der Mond entdeckt wurde".
Und nun ... nun tun wir dass was wir eigentlich schon so lange machen wollten, wir REISEN! Dabei fühlt man sich (Zitat Nora) "wie ein fünfjähriges Kind bei dem wochenlang “morgen” Weihnachten ist". Die Erwartung auf das Schöne was kommt und auch die Ungewissheit was man morgen als nächstes Erleben und sehen wird, es ist unbeschreiblich schön. Vielleicht ist es auch ein bißchen realitätsfern, aber mal ehrlich - wer will sich schon dauerhaft mit dem abgeben, womit die Medien einen täglich versuchen in den Wahnsinn zu treiben?? Wir zwei beiden sind unheimlich glücklich unsere Erlebnisse zu teilen und unterwegs zu sein! Für einen kurzen Einblick in unseren vergangenen Sommer, klick hier!
Alles Liebe und bis zum nächsten mal ....


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VON KUBA NACH KANADA ...

Fazit der letzten 3 Wochen:

Kanada ist schön, aber auch schön teuer, die Menschen sind freundlich und hilfsbereit (je kleiner die Stadt, desto freundlicher) – und – was wir eigentlich schon vorher wussten: wir mögen die Natur und die kleinen Städte viel lieber als die Großstädte. Die Kältewelle die eigentlich hier noch im Mai vorherrscht ist auch irgendwo bei euch – wir hatten bis auf 1,5 Tage täglich Sonnenschein und bis zu 25 Grad! Schon verrückt! ... und warum um Gottes Willen, können die Amis und die Kanadier nicht einfach die Taxes (Steuer) mit einpreisen?? Überall die Nettopreise und an der Kasse kommt der „Tax-Hammer“! ... und wie kann man täglich zum Frühstück ein Mix aus Pancake (Eierkuchen), Ei, Kartoffeln, Speck und Würstchen zu sich nehmen?? Pfui Spinne (... aber wir sind eben nicht daheim)!

Toronto & Umgebung (29.04 – 11.05)

Nach einem gigantischen Anflug bei klarer Sicht über die Niagarafälle und Toronto, landeten wir pünktlich, nach nur 3,5 h Flugzeit (Mist: nicht mal den Film „Avatar“ haben wir geschafft), 17:55 Ortszeit am 29.04. in Toronto.

In der „Immigration“ - Schlange flachsten wir rum, bis wir nach ca. 25 Minuten dran waren und mit unseren Zulassungsschreiben von der Botschaft unser Arbeitsvisum in den Pass tackern ließen (einen Finanz- oder Versicherungsnachweis wollte übrigens keiner sehen). Mit einem „good luck“ und einer kurzen Einweisung, entließ uns die nette Immigration-Dame in die „Freiheit“ (naja, noch nicht ganz, weil die „customs“ (Zoll)-Schlange quer durchs ganze Terminal ging und uns weitere 15 Minuten kostete. Robi (ein alter Schulfreund von Nora), drehte derweil tapfer Runden vor dem Terminal, bis er uns endlich einsacken konnte. Toll – wie das alles geklappt hat!

Nach Kuba war die erste Rundfahrt durch Toronto schon ein kleiner Kulturschock, vor allem für Peter, der noch nie eine nordamerikanische Großstadt vor Augen hatte! Willkommen (zurück) in der Zivilisation! Der nächste „Schock“ ereignete sich im so genannten „Kitchen Table“, ein Mini-Supermarkt bei Robi ums Eck: Wenn ein Stück Käse $5-10, ein Stück Butter $3-6 und der Liter Milch $3-5 kostet, dann macht Essen nicht mehr ganz so viel Spaß (Gott sei Dank haben wir die Speckreserven vom Winter noch dabei :-)). Naja, wir sind eben nicht daheim und Obst und Gemüse ist halbwegs bezahlbar! In Robi's „Butze“ war zufälligerweise auch grad ein Zimmer frei, welches uns Lucy (die Vermieter) kostengünstig zur Verfügung stellte (so konnte Robi wenigstens wieder treten :-) denn wir teilten uns sein Zimmer für die ersten zwei Nächte). Wie schon so oft und wie noch so oft haben wir wieder nur Glück!
Den Freitag nutzten wir als Haushalts- (Wäsche waschen, etc.) und Organisationstag (Social Insurance Number (sozialversicherungsnummer) beantragen, welche fürs arbeiten notwendig ist) und liefen uns mal wieder die Füße wund, weil man doch zu Fuß so viel mehr entdecken kann, wie z.B. einen Süßigkeitenladen, der auch noch zufälligerweise Noras Lieblingssorte hat! Mmmmmmh!! Am Abend entführte uns Robi zusammen mit der Toronto-Praktikantengemeinde in die Panoramabar (Downtown) – toller Ausblick, aber bei $10 für'n Bier, ist das „Budgetmagengrummeln“ sehr laut! Das Wochenende verbrachten wir mit ausschlafen, Stadt-bummeln, shoppen und lachen – mit einer Krönung am Sonntagabend: Nudeln mit Würstchen, Zwiebeln, Heinz Ketchup und Käse – oooch, 's fast wie zuhause :-).

So, Robi haben wir Montagmorgen wieder ins Büro geschickt, wir schlafen mal wieder aus und trollen uns dann (juhu, nun mit einem Week-pass (Wochenkarte) für die öffentlichen Verkehrsmittel) Richtung Downtown, da Nora 12 Uhr einen Termin bei LasikMD hat! Was das ist? Augenlaser! In voller Vorfreude die Maulwurfssichtigkeit und die nervige Brille nun bald hinter sich zu lassen, ließ sie die 1,5 h Untersuchungen über sich ergehen. Super – die Augen eignen sich schon mal dafür, nun nur noch das Finanzielle, soviel kann's ja nicht sein, in der Werbung wird schließlich überall mit „ab $499 pro Auge“ geworben. Tja, Pustekuchen ... heute ist kein Glückstag: durch die hohe Stärke und die besonderen Anforderungen, kommen wir bei $3.980 für beide Augen raus (ohne Tax, was nochmal plus 13% sind). Da rollen erstmal dicke Krokodilstränen, denn soviel Geld ist dann doch nicht über! Zum Trost gibt’s ne Peterumarmung und ne Tüte Lakritze .. der Tag ist trotzdem hinüber (auch schon deshalb weil Nora's Pupillen für mind. 5 h durch die Untersuchungen geweitet sind und draußen schönster Sonnenschein ist = richtig Maulwurfsempfinden)!

Den Rest der Woche verbrachten wir mit vielen Unternehmungen: wir leisteten uns den CN Tower ($ 27 p.P.), fuhren zu den Stränden (The Beaches) von Toronto, einem Trip nach Brampton (um nach vermisster Familie zu recherchieren – leider fast erfolglos), mampften entweder pampig-leckere Hotdogs oder leisteten uns ab und an mal was „ausländisches“ (wie Guacamole, China-Suppe oder Falafel :-)) und feierten meinen Geburtstag ganz toll: Ein Trip mit dem Bus an die Niagarafälle, wo Nora sich darüber freut, dass die kanadische Seite (der Horseshoe) viel eindrucksvoller ist und eine lustige schwarze „Tauchente“ kleine „Stunts“ direkt unter der Wasserfällen macht, als wäre es die einfachste Sache der Welt. Zurück in den Bus und nach Toronto – wo Robi uns in eine Sushibar entführt, wo wir uns per „All you can eat“ die Bäuche voll hauen. Hamsterdick geht’s danach zu einer privaten Kinonacht – 4 Leute, 8 Cola, 24 Minidonuts, die keiner mehr runterbekommt und knapp 3 h „Avatar“... so lässt es sich schon mal einfacher „alt“ werden.

Auch das 2. Wochenende in Toronto verbringen wir mit stadtbummeln, ausschlafen, Outlet Malls testen (Peter muss seine „Arbeitsuniform“ noch komplett kriegen und Nora braucht noch ne Kuscheljacke für den Nationalpark), leckerem, selbstgekochten Essen (Nudeln á la home & Eierkuchen :-)), Planungen für unseren Trip gen Osten und mit der Erforschung des Nachtlebens. Kensington Market und Chinatown erklären wir zu unseren Lieblingsvierteln – schön bunt und das Preisgefüge ist sehr erträglich!

Seit ihrem Geburtstag hat Nora Atemprobleme (ob's am Alter liegt?) und Peter fällt auch noch ein Stück von seiner Krone (Zahn) ab – nu prima – aber wir sind ja nun auch keine 18 mehr – wir warten also ab und schauen wie sich die Lage entwickelt! Derweil planen und buchen wir weiter unseren Trip gen Osten, den wir am 11. Mai endlich Richtung Quebec City antreten...

Quebec City (11.05 - 14.05.)

Tuff-tuff-tuff die Eisenbahn, wer will mit nach Quebec fahren?

Zug fahren ist sooo schön, wir haben viel Platz und können während der rund 9 h Fahrt (mit Zwischenstop und umsteigen in Montréal) kostenloses W-Lan im Zug nutzen oder es uns einfach in den Riesensitzen bequem machen! Klasse, sogar Peter hat Platz!

Am späten Nachmittag „hüpfen“ wir aus dem Zug und machen uns zu Fuß auf den Weg zum Hotel! Was für eine süße kleine Stadt?! Könnte auch irgendwo in Frankreich liegen, das würde nicht auffallen!! Angekommen – uff – Rucksäcke abwerfen (wir schwitzen wie verrückt, dass die Stadt „am Hang“ liegt und dass es soweit im Norden tagsüber schon so warm ist, hat uns keiner gesagt :-))! Unser Hotel „Luisbourg“ ist wirklich hübsch und liegt inmitten der Altstadt – unweit des berühmten „Chateau Frontenac“. Der erste Stadtbummel am Abend ist beeindruckend, etwas kühl und uns schlackern mal wieder die Ohren, bezüglich der Restaurantpreise (ja – Toronto ist noch zu toppen) – nun ja, Mc Donalds hatten wir auch lange nicht! OH SCHRECK – wir dachten die Menschen hier wachsen zweisprachig auf und können beide Sprachen (Französisch und Englisch), aber neee, weit gefehlt, die nette Dame bei Mc Donalds und auch Nora brechen sich beide einen ab sich halbwegs zu verständigen!! Hier ist ALLES soooo französisch, es sieht nicht nur so aus! Da rattern die kleinen grauen Zellen und versuchen das über 9 Jahre verschüttete, über 6 Jahre hart erlernte Französisch bei Nora vorzukramen :-)!

Der Versuch am ersten Morgen in Quebec City gaaanz zeitig aufzustehen, um im Morgenlicht tolle Bilder zu schießen, wird auf Grund von den vielen kleinen Bleigewichten am Körper auf ein erträgliches 8:30 verschoben. Nach einem Obst-Muffin-Kaffee Frühstück (welches im Zimmerpreis enthalten ist :-)) stürmen wir die Touristeninformation: Whalewatching?? Schöne Idee, schwierige Umsetzung, denn hier „schläft“ noch alles – die richtige Saison fängt erst Anfang Juni an. Naja – Geld gespart – und Wale gibt es auch an der Westküste! Im strahlenden, wärmenden Sonnenschein laufen wir die Stadtmauer ab, schießen unzählige Bilder vom Schloß Frontenac, fahren mit der Fähre nach Levis (auf die andere Seite des St. Lorenz Stromes) und grummeln ein bißchen, weil das Riesenbrötchen von Subway zwar preiswert war, dafür aber auch nicht wie bei uns getoastet wird und furchtbar schmeckt (naja, wenigstens Zahn schonend für Peter)! Ha – und am Abend wagen wir uns endlich „Poutine“ zu kosten – muss man nicht, kann man aber. Poutine sind Pommes mit Käse und dicker Soße. Sieht aus wie ein Hundenapf und kann in verschiedenen Schärfestufen bestellt werden! OK – einmal kosten reicht uns :-)!

Tag 3 in Quebec begrüßt uns wieder mit stahlblauem Himmel und Sonne. Auf unserer To-Do-Liste stehen heute nur 2 Sachen: Nora muß zum Arzt (bekommt immer noch schlecht Luft) und wir müssen Santol (dem Chateau Frontenac Hund mit Namensschild) einen Besuch abstatten. Ein Arzt ist schnell gefunden, $ 50 Dollar ärmer (Arztkosten müssen verauslagt werden, bis die Reisekrankenversicherung diese erstattet), aber dafür um die Gewissheit reicher, dass es nur Nachwirkungen der Bronchitis auf Kuba sind und sowohl Herz, als auch Lunge OK sind verlassen wir die Praxis. Mörchen knabbernd (Lunchersatz) statten wir Santol einen „Kraulbesuch“ ab und ziehen uns dann für eine nachmittägliche Siesta in den Battlefield Park zurück, wo wir wohlig warm in der Sonne einschlafen! Nach einem Iced Coffee von Starbucks fahren wir noch eine Runde „Ecolobus“ (ein Mini-Elektrobus, der innerhalb der Altstadt gratis genutzt werden kann) und kaufen uns richtiges Brot von einem richtigen Bäcker (was für eine Seltenheit!) sowie andere nette Dinge für ein Abendbrot auf der Picknick-Park-Bank .. was für ein schöner und leckerer Abschluß unseres Quebecaufenthaltes (wenn da nicht noch mehr von Peters Krone abgefallen wäre ... nun müssen wir aber doch mal zum Zahnarzt!)! Am nächsten Morgen schlafen wir richtig lange aus und machen uns nach dem späten Frühstück auf die Socken, um pünktlich 13:10 Uhr den Zug nach Montréal zu erwischen ...

Montréal (14.05 – 17.05.)

Nach nur 3 h Zugfahrt sind wir mitten drin – im Trubel der Großstadt. 3,4 Mio. Einwohner sind dann doch spürbar viiiiel mehr, als 167.000 im entspannten Quebec City. Mit der übervollen U-Bahn (uups, 16:30 ist auch hier Berufsverkehr :-)), schlagen wir uns den Weg mit unseren großen Rucksäcken gen Norden durch: Das Explorers House Montréal (Hostel) etwas außerhalb vom Zentrum, aber gut angebunden an das öffentliche Netz war unsere „Online-low-budget“ Entscheidung 2 Tage zuvor. Dort angekommen, fühlten wir uns erst einmal nicht ganz so heimisch – eine Dusche und eine kleine Küche für ca. 40 Betten, Aufblas-Gummimatratzen im Doppelstockbett und das gebuchte „private“ Zimmer, ist dann doch ein 4-Bett-Zimmer, dass wir uns zumindest in der ersten Nacht mit einem Deutschen teilen müssen! Naja, was tut man nicht alles um Geld zu sparen (und 23 Dollar p.P./Nacht) ist das mit Abstand billigste was es wir kriegen konnten ... und wir sind ja sowieso nur zum schlafen da!!

Mit einem Bummel entlang des alten Hafens sowie der Hauptkneipenmeile und Chinatown verschaffen wir uns einen ersten Überblick, obwohl es nach Quebec schwer fällt uns richtig zu begeistern für diese große Stadt (... und die Zahnärzte haben leider auch schon alle zu & Morgen ist auch noch Samstag!). Zurück im Hostel versuchen wir zu später Stunde einzuschlafen, aber weder das, noch das Durchschlafen war so einfach, es war leider ziemlich laut!

Etwas müde stärken wir uns mit einem Cornflakes & Nutella-Toast & Kaffee Frühstück (included :-)) und rufen schnell mal daheim an, weil – siehe da – die international calls vom allgemein verfügbaren Küchentelefon kostenlos sind! Na, vielleicht ist es doch gar nicht so schlecht hier, zumal das Hostel fast leer ist und wir unser 4er Zimmer nun ganz für uns haben.

Danach machen wir uns auf die Umgebung unseres Hostels zu erkunden (Jean-Talon Market & Rue St. Hubert = lustige kleine Läden, mit 1000 Sachen die der Mensch nicht braucht) und finden zufällig einen Zahnarzt der offen hat und Peter für 14:30 einen Termin geben kann. Super – so lässt sich Downtown entspannter erkunden! Nach der Zahnreparatur für schlappe $ 82 am frühen Nachmittag ist es dann für Peter gleich noch entspannter und wir setzen das vervollständigte Gebiss auch direkt ein – Nachmittags-low-budget-all-you-can-eat Buffet in Chinatown – klasse, auf diesem Wege haben wir Mittagessen und Abendbrot mit einer (übermäßigen) Nahrungsaufnahme erledigt :-)!! Den verregneten Nachmittag verbringen wir zwischen Starbucks, Hafen und der Altstadt und sind gegen 20 Uhr zurück im Hostel, wo wir uns den letzten Polizeiruf in der ARD Mediathek laden und anschauen – bisschen wie daheim – schön :-)!

Der Sonntag macht seinem Namen alle Ehre und heizt uns mit 25 °C ordentlich ein. Morgens schlendern wir über der Jean-Talon Market mit all seinem frischen Obst, Gemüse, Pflanzen und Backwaren und besteigen dann den Mont Royal, den „Hausberg“ der Stadt, welcher uns und viele andere Montréaler ganz schön ins schwitzen bringt. Oben angekommen, hat man allerdings einen wunderschönen Ausblick über die gesamte Stadt – muss man machen! Wir erkunden den Park um den besagten Berg, entdecken (mal wieder durch ein falsches Abbiegen) eine wunderschöne Wohngegend und laufen und laufen und laufen – bis uns ein „Second Cup“ (Kaffeeladen und Starbucks Konkurrenz) hereinlockt und uns mit Kaffee und einem Stück Möhrenkuchen verwöhnt, den wir in der Sonne genießen. Gestärkt „wandern“ wir weiter zum Hafen, wo wir uns Tickets für die Amphitour besorgen – wirklich witzig – und man hat eine Stadtrundfahrt und eine kleine Bootsfahrt in einem (quasi was für uns, vor allem wo Peter doch so gern Boot fährt). Nach 1:45 h und ein klein wenig schlauer (in Sachen Montréal) begeben wir uns auf Nahrungssuche ... und entscheiden uns für einen riesigen Dönerteller! Mmmmh, lecker! Kugelrund und mehr als satt beschließen wir, dass ein Verdauungsspaziergang Not tut und so fahren wir diesmal mit dem Bus auf den Mont Royal (den besagten Hausberg), um dort den Sonnenuntergang anzuschauen und noch ein bisschen spazieren zu gehen! Der krönende Abschluss des Tages ist allerdings der Tatort (den wir zu Hause auch immer gucken), den wir uns online im Bett anschauen (wenn auch leider ohne Annika und Alex, unsere Lieblings-Tatort-Kumpanen :-)).

Montagmorgen: Raus aus den Federn und Sachen gepackt – weiter geht’s 11:00, diesmal mit dem Bus (Greyhound), nach Ottawa.

Ottawa (17.05 – 19.05.)

Die Füße noch hinter den Ohren klemmend, arbeiten wir uns gegen 14:00 aus dem Bus (Zugfahren ist 1000mal schöner). Ein bißchen verpeilt, laufen wir mit unseren dicken Rucksäcken einen kleinen Umweg in unser Hostel – das ach so berühmte „HI Jail Hostel“. Prima – nur weil dieses Ding bis 1972 ein Knast war und man dort in echten Knacki-Zellen schlafen kann, blecht man für dieses kühle, vergitterte Minibehausung mit Etagenklo/-dusche stolze $ 45 pro Mann / Nacht (ohne Frühstück versteht sich). Ach du meine Nase, würde Pittiplatsch sagen – aber naja – immerhin haben wir mal in einem Knast geschlafen und die umliegenden Hotels waren leider auch nicht billiger! Etwas geknickt ziehen wir um die Häuser, lassen die Stadt auf uns wirken und mampfen einen „Dönerteller“ (kein Vergleich zu dem was wir so kennen ;-)) bei „Jimmi the Greek“. Danach machen wir das, was wir bis jetzt fast immer gemacht haben: laufen, laufen, laufen und die Stadt zu Fuss erkunden. Unsere erste große Runde führt uns von der Ontario Seite (Ottawa) auf die Quebec Seite (Gatineau) wieder zurück – mit schönen Ausblicken auf die etwas „londonmäßigen“ Gebäude der Hauptstadt. Die Füße brennen nach 3 h mal wieder enorm und so kehren wir am späten Abend im Byward Market (Kneipenviertel der Stadt) in den Pub 101 ein, wo wir uns ausnahmsweise mal wieder ein Bier und einen Burger gönnen.

Nach einer etwas unruhigen Nacht, einem sehr zeitigen Morgen (wer hat nur diese Wänster-Gruppe auf unserem Gang geparkt und warum sind diese Mini-Zellen oben und unten offen so dass man jeden Mucks hören kann?) und einem sehr mäßigen Frühstück im Hostel (kostet ja auch nur $ 5, was will man da auch erwarten, ne?) geht es langsam, aber gewiss bergauf mit unserem Eindruck von Ottawa. Das Tulpenfestival ist noch in vollem Gange (jedes Jahr im Mai), die Sonne strahlt und überall findet man bunte Blumenfarbkleckse. Unser erstes Ziel: Das „Parliament“. Studenten & Schüler geben dort kostenlose Führungen, die 45 Minuten dauern und sehr interessant sind. Das Gebäude an sich ist enorm sehenswert, die politischen Strukturen allerdings sehr geprägt durch die Briten. Ein kleiner Mittagssnack in Form von 2 Affenknackern und einem ganz, richtig, echtem Knacker (mmh, fast wie zuhause :-)) machen wir uns auf den Weg, den Tulpenpfad zu erkunden. Dieser führt uns entlang des Rideau Canals bis zu einem kleinen See, an dem wir uns niederlassen, bevor wir die „Wanderung“ fortsetzen. Völlig fertig von unserem Marsch (Tulpen waren leider fast alle schon verblüht) entschließen wir uns einen der lokalen Busse für den Rückweg zu schnappen. Wie schon in Quebec, entscheiden wir uns danach wieder für ein Picknick im Majors Hill Park (diesmal mit Parliament Gebäude im Sonnenuntergang als Hintergrund) und lassen den Abend gemütlich mit Schnittchen und Tomatensaft ausklingen.

Jipeeehhhh – nach einem gemütlichen Milchkaffeefrühstück außerhalb unseres Kerkers starten wir in den Tag. Kingston (Thousand Islands, Lake Ontario) steht auf dem Plan und – jaaaa – endlich wieder Zug fahren!

Kingston (19.05 – 21.05.)

Nach (leider) nur 2 h Zugfahrt entlang einer wirklich schönen Strecke, sind wir wieder in einer sehr kleinen Stadt, was uns sehr gefällt. Schnell fuchsen wir uns in den lokalen Busplan ein und lassen uns mit nur einmal umsteigen direkt zum Campus der Queens University chauffieren, wo wir die nächsten 2 Nächte eingebucht sind. Diese Universität vermietet ihre über den Sommer zum Teil leer stehenden Wohnheime an Reisende wie uns. Für rund $60 bekommt man hier ein sehr gemütliches, großes Zimmer mit tip-top sauberen sanitären Einrichtungen auf dem Gang, riesen Aufenthaltsräumen sowie einer Gemeinschaftsküche (leider ohne Geschirr, etc.). Echt klasse – und direkt am See! Keine schlechte Location für die lieben Studenten!!!

Wie immer haben wir strahlende Sonne und so werfen wir nur schnell unser Gepäck ab und schlendern die Uferpromenade entlang, bis in die süße kleine Innenstadt. Eine kühle Schokomilch schlürfend, studieren wir die Preise der Schiffrundfahrten für die berühmten 1000 Islands und entscheiden uns für die 3-stündige „Heart of the Island Cruise“ am nächsten Tag. Auf Empfehlung einer Studentin finden wir anschließend in der Princess Street (Kneipenstraße des Städtchens mit Studenten-(bzw. Nora-und-Peter-) freundlichen Preisen) einen hübschen Pub mit „Biergarten“. Mal wieder kugelrund und gutgelaunt steuern wir danach noch eine Parkbank am See (nahe unserer Behausung) an und genießen die Luft und den See. Ach ja – das Leben ist schön – und Kingston ist wirklich einen Abstecher wert!

Frisch und munter und in voller Vorfreude auf unsere Bootstour hüpfen wir aus den Federn und folgen (bzgl. Frühstück) mal wieder einer Empfehlung – diese ist allerdings seeehrrr Nordamerikanisch!! Im „Morrison's“ bringen wir uns und unserer Körper in Gefahr: Dieses Frühstück hatte gaaanz sicher 2000 Kalorien und bestand ganz typisch aus Eiern, Schinken, Speck, Kartoffeln, Würstchen und dicken Eierkuchen. Huaaaaahhh – da schüttelt es einen, aber wir haben tapfer aufgegessen, einmal kann man so was schon mitmachen – nur leider sahen die Angestellten aus, als hätten sie täglich drei dieser Mahlzeiten gegessen (dick wäre nett ausgedrückt). „Unser“ Schiff geht erst in 2,5 h, so haben wir noch genügend Zeit die kostenlose Fähre von/nach „Wolfe Island“ zu testen (one-way 25 Minuten), welche uns einen schönen Blick auf die Uferpromenade der Stadt gewährt.

Nun ist es auch endlich soweit, wir steigen auf „unseren“ Kahn, der uns Richtung Gananoque mitten durch die 1000 Islands schippert und dabei viele Informationen preisgibt, wie z.B. dass die meisten der Islands in privater Hand sind (bebaut mit tollen/teuren Häusern), dass der Sage nach der Indianergott den Indianervölkern befahl in Frieden zu leben, dann wird es Leben im Paradies sein – dies ging nicht lange gut, weswegen dieser besagte Gott das paradiesische Land nahm und in Tausend kleine Teile zertrümmerte (Entstehung :-)), usw...! Es war spitze, so wie auch das Wetter!!! Nach der Tour hat Nora die Idee mal wieder was schönes und vor allem was gesundes zu kochen, wo wir doch schon mal eine Küche haben! Gesagt, getan – lecker eingekauft und mit einem Umweg über Starbucks (Kaffee geht immer!) zurück in unser „Uni-Zimmer“! Dort angekommen – großes Grummeln – MIST!! Eine Küche haben wir, aber weder Pfanne, noch Teller, noch .... einfach nix! Die Rezeption kann uns nicht weiterhelfen, kann es vielleicht die Kantine?? Nora fasst sich ein Herz (wenn sie was will, dann will sie es auch!!!) und geht fragen! Nach mehreren Gesprächen bis hin zur Kantinen-Managerin, erbarmt diese sich und gibt uns „entgegen der allgemeinen Anweisungen“ und nach einem Pass-Check eine Pfanne, Besteck, 2 Teller und eine große Salatschlüssel!! Grandios! Hochmotiviert macht sich Nora ans Werk und Peter hat „freie Beschäftigung“ :-)! 1 h später gibt es einen riesen Gemüsesalat mit lecker Dressing und mit Käse überbackenes Hühnchenfilet – yammi!! Da wir leider am nächsten Tag schon wieder abreisen, verbringen wir den ganzen Abend natürlich draußen am See und fahren nochmal mit der Wolfe Island Fähre (summa summarum ca. 5 h auf dem Boot heute)– diesmal in einen späten Sonnenuntergang. Auf der Rückfahrt spendiert uns die Stadt (warum auch immer, Feiertag wäre erst der 24.05.) ein riesengroßes und extrem langes Feuerwerk! Als wäre dies nicht schon genug, finden wir auf dem Rückweg zu unserer Unterkunft auch noch $50 auf der Straße – 2x $20 und 1x $10 – einfach so, lose auf dem Gehweg ... Na, wenn das mal kein super Glückstag war??

Einen ganzen Vormittag haben wir zum Glück noch hier in Kingston. Das Frühstück stellen wir uns heute lieber selbst – und sehr Obsthaltig zusammen und genießen dazu die Sonne auf einer Picknickbank am See. Nach dem Check-out lassen wir unser Gepäck an der Rezeption stehen und schlendern nochmals in die Innenstadt für einen ordentlichen Kaffee (alternative Kneipe, „Sleepless Goat“). Sehr entspannt und fröhlich schwingen wir uns später unsere Rucksäcke auf den Buckel und nehmen den Bus zum Bahnhof – pünktlich 14:14 Uhr sitzen wir (leider getrennt) in einem sehr vollen Zug zurück nach Toronto (das lange Wochenende – Victoriaday – macht sich bemerkbar), mit vielen schönen Erlebnissen und Erinnerungen im Gepäck!

In einer übervollen Union Station (Berufsverkehr & Reiseverkehr fürs lange Wochenende) heißt uns Toronto wieder willkommen! Robi war so lieb und hat uns den Schlüssel für sein Zimmer hinterlegt, was wir für die verbleibenden 2 Nächte nutzen können, da er in Montréal und Ottawa unterwegs ist. Super – Danke Robi!! Dort angekommen waschen wir erst einmal 2 volle Maschinen Wäsche und sortieren unseren ganzen Kram. Den Samstag verbringen wir bis zum frühen Nachmittag in Toronto Downtown, da Peter zum Friseur muss und wir noch einige „Erledigungen erledigen“ wollen, bevor wir in die Wildnis abhauen. Am Nachmittag packen wir alles (man, man, man – jeder 2 große Säcke und einen kleinen Rucksack, da wir ja ein Paket vorgeschickt hatten, wo auch Wintersachen drin waren) und spielen noch zwei Runden Schach im Park.

Gegen 22:00 nichts ahnend und vor dem Computer sitzend, bricht Nora's Brille genau an der Brücke. So eine riesengroße Mäusesch...!! Was nun? Da sie ja eigentlich fest mit der Laser OP gerechnet hatte, war die Ersatzbrille natürlich daheim geblieben und der Kontaktlinsenvorrat konnte auch noch nicht aufgefüllt werden, da man hier in Kanada eine „prescription“ (also einen Schriftstück) vom Augenarzt braucht, um welche zu bekommen!! Super Voraussetzungen also um in den Park zu fahren!! Nora ist mal wieder ganz schön geknickt, aber Peter macht sich auf den Weg in den Supermarkt ums Eck (der bis 24 Uhr auf hat) und besorgt „Super Kleber“, welcher leider nicht so super ist. Am nächsten Morgen (6:30 Uhr aufstehen) ist der Leim (angeblich Sekundenkleber ;-)) dann auch schon fest! Nora sieht etwas beschädigt aus, ein bißchen wie ein behinderter Waschbär, aber immerhin – sie sieht wieder was. So ein Maulwurf hat es schon nicht so einfach!!

Pünktlich 7:45 Uhr steht unser Taxi (weil um diese Zeit keine öffentlichen Verkehrsmittel fahren) vor der Türe und so verabschieden wir uns vorerst für eine ganze Weile von Toronto und lassen uns mit dem Ontario Northland Bus nach Huntsville bringen (4 h und gefühlte 100 Stops unterwegs, allerdings an sehr schönen Orten), wo wir schon erwartet werden.


Unser Leben im Algonquin Provincialpark...

Algonquin Park – „Arowhon Pines“
(Zusammenfassung 23.05.2010 - 15.08.2010):

12 Wochen sind es nun schon in denen wir entweder keine Lust, keine Zeit oder viel Besseres (wandern, Kanufahren, schwimmen, ...) zu tun hatten, als Berichte zu schreiben (und diesen dann mit den 36kb/s hochzuladen)!! SORRY!!

Am 23.05. haben wir uns ganz früh zeitig in Toronto in den Bus nach Huntsville gesetzt und wurden dort auch pünktlich von Edward (Nora's zukünftigen Supervisor) abgeholt und ins ca. 65 km entfernte Resort gebracht – Namens; „Arowhon Pines“. Zum Glück war der 24.05. auch direkt ein Feiertag, an dem keiner arbeiten musste. So schnappten wir uns morgens ein Kanu und machten uns auf zur See-Erkundungstour. Was für ein schönes Fleckchen Erde – und Sonne satt gabs wie immer gratis :-)!

Am Dienstag den 25.05. gings dann in die vollen – für Nora der Start im “Dining Room” als Kellnerin und für Peter als “Bellman” (Dienstwagen ist ein Golfcart, in dem die Koffer der Gäste transportiert werden, Peter ist aber auch zuständig für Maintenance und viiiele andere Aufgaben, die regelmäßig von der Führungsebene durch ein kleines Funkgerät getrötet werden). Die ersten paar Tage waren vor allem für Nora ÜBERHAUPT gar kein Spaß: undefinierte Anweisungen, Doppelarbeit, fragwürdige Procedures, etc. ... hinzu kam ihre defekte Brille (am Abreiseabend in Toronto in der Mitte gebrochen – mit Sekundenkleber aushilfsmäßig gefixt) und das Nicht-Vorhandensein neuer Kontaktlinsen (all dies stellt hier ein Problem dar, da man vor allem in Kleinstädten wie Huntsville erst den Augenarzt aufsuchen muss und ein Rezept beim Optiker vorweisen muss * GRUMMEL *).

ABER: Nach ernsthaften Überlegungen das Camp fluchtartig zu verlassen und direkt weiter gen Westen zu reisen, haben wir die ersten harten Tage überstanden und sind immer noch sehr glücklich hier zu sein. Auch wenn die Arbeit nicht immer nur Spass macht (aber wo gibt es das schon??!!) und körperlich anstrengend ist. Die Natur, das Leben ohne Sorgen, die Menschen hier ... es entschädigt für alles und wir genießen unsere Zeit! Es ist einfach unglaublich, wenn man in der Mittagspause mal schnell in den See hüpfen kann oder spät nach der Arbeit mit dem Kanu in den Sonnenuntergang fährt, alles in rot getaucht, man lauscht den Vögeln, sieht einen Biber oder Graureiher vorbeischwimmen/-fliegen (also der Biber schwimmt, der Reiher fliegt :-)), kann Elche beim Abendbrot beobachten, usw. Es ist einfach unbeschreiblich und vor allem unbezahlbar.

Mmh, wie sieht denn so ein Tag hier aus?

Nora Tag: 06:20 Uhr MiepMiepMiep ... der Wecker sagt meinem Hirn, dass ich aufstehen soll und so hebe ich meinen müden Leib aus dem Bettchen. Gegen 7:00 – 7:15 sitz ich dann an unserem “Staff (Mitarbeiter)-Picknick-Tisch” und trinke Kaffee, bis ich entweder 7:30 oder 8:00 Uhr mein Schürzchen umbinde und mich in den Dining Room zu den Gästen trolle und Frühstück serviere. Je nach Arbeitsaufwand ist dieser erste Streich gegen 10:45 – 11:00 vorbei und ich habe ca. 1 h Pause bis zum zweiten Streich: „Lunch“ (Mittagessen). Diese Schicht geht meist bis 15:00 Uhr (es sei denn wir haben eine Hochzeit und arbeiten 13-16h am Stück), was mir eine lange Pause bis 18:00 (oder 18:30 Uhr) gibt, in der ich wie gesagt schwimmen, lesen & chillen kann. Die „Dinner“ (Abendbrot) - Schicht geht dann wiederum bis 21:45 oder 22:00 ... nun ja und dann war auch schon wieder ein Tag vorbei.

Peter Tag: Natürlich weckt Peter auch um 06:20 Uhr mit auf, kann sich aber nochmal rumdrehen, denn er beginnt i.d.R. erst 12:00 Uhr mit arbeiten. Gegen 09:00 Uhr steht er dann auf um aus einer kleinen Telefonzelle direkt am See mit Familie und Freunden aus Deutschland zu telefonieren. Dort ist's jetzt 15:00 Uhr und die Chancen stehen nicht schlecht jemanden zu erreichen. Außerdem geht er manchmal vor Arbeitsbeginn in unserem Haussee „Little Joe Lake“ schwimmen (zu Fuß fünf Minuten entfernt). 10:30 Uhr gibt's dann Frühstück (gemeinsam mit Nora werden Früchte und „Porridge“ (Haferbrei) verspeist). Danach nochmal schnell Heim und umziehen. Die Arbeitskleidung besteht aus einem roten T-Shirt, einer schwarzen Hose (Dickies, $35 pro Stück, das sind hier Arbeitshosen!) und Arbeitsschutzschuhen. Zunächst muss Peter sein ach so geliebtes Funkgerät und eine täglich aktualisierte Übersicht neuer Gäste und Gäste, welche das Ressort verlassen, holen. 12:00 Uhr geht’s dann los: prüfen ob die Küche genügend Schürzen & Lappen hat (ggf. neue holen und schmutzige abtransportieren), Müll entsorgen, Tischwäsche für das Restaurant aus der Wäscherei organisieren, sicherstellen, dass die Kamine in den Gästekabinen mit Holz bestückt sind (ggf. Feuer legen), Gäste ein- und auschecken (d.h. zum Parkplatz fahren und das Gepäck transportieren –man, man, man wie viel manche Leute für zwei Tage mitschleppen!!!–), Lagerfeuer vorbereiten und für Sauberkeit und genügend Handtücher auf dem Gästedock/ in der Sauna sorgen. Oft werden diese Routineaufgaben aber durch Renovierungsarbeiten unterbrochen. Diese umfassen: streichen (von Türrahmen bis hin zu ganzen Gästekabinen), Gipskarton spachteln, Fenster putzen und Glasfaserkanus spachteln/reparieren. Dringende Sonderaufgaben werden dann über das Funkgerät kund getan. Z.B. benötigt das Büro unbedingt – in dem Moment wo man Glasfasergewebe auf ein Kanu aufträgt – Kopierpapier, die Küche braucht dringend Geschirrspülmittel oder Gäste müssen vom Parkplatz zum Restaurant mit dem Golfcart gefahren werden... Der niemals langweilige Arbeitstag endet dann i.d.R. um 20:30 Uhr und die acht Stunden sind vorbei wie im Flug.
Manchmal sitzen wir dann spät abends mit den Kollegen noch ums Lagerfeuer, schauen beim Poker spielen zu, spielen Ping Pong oder sitzen am Staff-Steg und gucken uns die Sterne an (unglaublich schön so ein Sternenhimmel ohne „Lichtverschmutzung“ der Großstadt). Mittwoch und manchmal der halbe (bis ganze) Donnerstag (je nach Füllungsgrad des Resorts) gehört dann nur uns!!

Was machen wir an unserem freien Tag?
AUSSCHLAFEN (meistens zumindest)!!
Unseren letzten freien Tag haben wir genutzt um mal wieder im Freien auf einem Camping-Spot am See zu verbringen ... bei Sternenklarer Nacht sind wir Kanu gefahren, waren schwimmen, haben mit Kollegen ums Feuer gesessen und sind schließlich in unseren Schlafsäcken neben dem Feuer eingeschlafen! Ein kleines Abenteuer und eben ganz so, wie man sich Kanada vorstellt.

An anderen freien Tagen haben wir ein paar der Wanderwege im Park erkundet und uns Mini-Stromschnellen und Wasserfälle angeschaut. Manchmal fahren wir auch einfach nur die 65 km nach Huntsville (nächste Stadt) um unsere Schecks (nein, direkte Bezahlung aufs Bankkonto gibt es hier leider noch nicht :-)) aufs Bankkonto zu transferieren und klimagekühlte Supermarktluft zu schnuppern (um danach festzustellen, dass man gaaanz schnell wieder zurück in den Wald möchte!). Die Zeit fliegt einfach nur so vor sich hin und in 8 Wochen ist die Saison schon wieder rum.

Unsere Reisepläne ändern sich immer mal wieder – denn am Lagerfeuer hat man viel Zeit zum grübeln und Pläne schmieden!! So werden wir den Winter entweder in Mittel- und Südamerika verbringen (um den Winter einfach für 2 Jahre zu umgehen :-)) oder an der Westküste die Wintersaison arbeiten, um danach einen weiteren Sommer hier in „Arowhon Pines“ zu verbringen. Schauen wir mal was wir wirklich machen, Pläne sind ja prädestiniert dafür umgestülpt zu werden ...

Bis zum nächsten Mal, viel Spass beim Fotos anschauen .... WINKE, WINKE



Was machen die beiden eigentlich?? ... einen neuen Bericht sind wir euch schon lange schuldig, also auf geht’s: Wir waren mit die Letzten, welche Arowhon Pines am 20. Oktober verließen. Das Resort war seit dem 11. Oktober „Gästefrei“. Somit war es für uns wohl die entspannteste Zeit der gesamten Saison. Wir hatten einen 8 - 17 Uhr "streichen-abdecken-winterfest machen-etc.-Job", gutes Essen (die Kühlschränke mussten ja leer werden) und himmlische Ruhe. Peter nutzte die zeitigen Feierabende, um aus „Betsy“ (unserem neuen Mobil) ein rollendes Bett zu machen (Nora stand zumindest ab und zu daneben und hat sachdienliche Hinweise gegeben). Voll gepackt mit allem "Hausrat" der sich so angesammelt hat verließen wir beim ersten Schneefall der Saison unseren lieb gewonnenen Wald und machten uns auf gen Toronto. Dort wollten wir Noras Eltern treffen. Die Highways, der Lärm, die vielen Menschen und der Lichterwald der Großstadt waren etwas zu viel für uns, nachdem wir 5 Monate nichts größeres als Huntsville (18.000 Einwohner) gesehen hatten. Der erste Starbucks Kaffee und die lieben Eltern um uns herum beruhigten uns jedoch schnell. Nach 1,5 gemeinsamen schönen Tagen brachten wir Noras Eltern mit der Mission zum Flughafen, allen zu Hause zu erzählen, wie "schlecht" es uns eigentlich hier in Kanada geht J. Danach bezogen wir wieder ein Zimmer in der Residenz "chez Robert" (die WG von Robi, wo wir Anfang Mai schon waren). Die freien Tage verbrachten mit reichlich "Unsinn" wie: shoppen, ungesunde Sachen essen, mit den alten „Arowhon Pines“ Kollegen die sich gerade in Toronto aufhielten "Canada's Wonderland" (Freizeitpark) zur Halloween Veranstaltung unsicher machen, das Toronto Science Center (Wissenschaftsmuseum + 3D Kino) besuchen, Sushi "All you can eat", usw.. Für eine Nacht entflohen wir jedoch der Metropole nach Cambridge (ca. eine Autostunden von Toronto entfernt) zu Amanda (Arbeitskollegin) und ihren Eltern, wo wir unseren ersten Kürbis schnitzten und grandiose kanadische Gastfreundschaft erfuhren. Der eigentlich Grund warum wir noch so lange in Toronto waren, war allerdings Noras Augenlaseroperation. Ein ewig gehegter Wunsch, der durch das über den Sommer gesparte Geld nun endlich in Erfüllung gehen konnte. Am 29. Oktober (und nach einigen Untersuchungen) war es dann endlich soweit - und nach nur 30 Minuten (ohne Schmerzen, nur mit unendlicher Aufregung und Angst - die armen Stressbälle in Noras Händen) war alles vorbei. $ 4500 ärmer, aber mit der Sicherheit nie wieder so schlecht zu sehen und sich um Brille oder Kontaktlinsen kümmern zu müssen, kam die Grinse-Nora mit der dicken Schutzbrille wieder aus dem Operationszimmer. Mmh - nun musste nur noch die Zeit bis zum 03.11. überbrückt werden, denn die 2. Untersuchung nach der OP war Pflicht! So zogen wir für die letzten 3 Nächte in ein Bed & Breakfast ("Turtle Inn" - wie passend für Schildi Peter) im Osten der Stadt, nahe des „Lake Ontario“ - und genossen unheimlich leckeres, deutsches Frühstück (der Besitzer ist Deutscher) und spazierten im grandiosesten Sonnenschein durch den naheliegenden Park und entlang des „Lake Ontario“ Ufers. So konnten wir den verpassten Herbst und die wunderschöne Färbung der Blätter nun endlich doch noch genießen (in Arowhon Pines hatten wir keine wirkliche Zeit dafür). 03.-12. November: Ca. 5900 km Strecke, 12 Bundesstaaten (2 in Kanada, 10 in USA), 814 Liter Sprit & eine Menge Eindrücke 03. November: ENDLICH!! Noras Nachuntersuchung bestätigte nur, dass alles super verheilt und so konnten wir gegen Mittag endlich aufbrechen - 4200 km (Etappe 1 nach Davis, Kalifornien) lagen vor uns und wir hatten nur max. 5 Tage Zeit um diese Entfernung zu überwinden: Sonst würden wir Fanny, Andi und Benno (unsere Freunde aus Königsbrück, die gerade auf Hochzeitsreise waren) dort nicht mehr antreffen! Die Quälerei für unsere arme Betsy ging gleich am ersten Tag los: Ein Monsterritt von Toronto bis kurz vor Davenport, Iowa. "Riesenspaß" - GRUMMEL - hatten wir vor und an der Grenze zu den Vereinigten Staaten. Zunächst verfuhren wir uns fürchterlich, weil unser Navi dringend die fälligen $ 4 für das Überqueren der Ambassador Brücke von Windsor, Canada nach Detroit, USA einsparen wollte. Statt dessen sollten wir nach der „Navimeinung“ doch lieber eine Fähre nehmen. Naja... wenn man(n) schon „Mautstraßen vermeiden“ einstellt, sollte man(n) sich auch nicht wundern...! An der Grenze wurde es richtig lustig! Raus aus dem Auto (Schlüssel abgeben) und rein in eine Baracke. Dort „durften“ wir dann zweimal das Einreiseformular ausfüllen und mussten eine völlig sinnlose Zieladresse -die uns vom Grenzpersonal vorgeschlagen wurde!- angeben. Wir hatten ja keine und Betsys Bett galt leider nicht :-) Der Hit war jedoch das Pizza bestellende und uns völlig ignorierende Grenzpersonal. Schlussendlich war da noch die wohl verrückteste Tante im ganzen Haufen, die uns einen 10 minütigen Vortrag gehalten hat, wie gefährlich die USA ist und das wir nicht auf Trucksstops übernachten können, ohne erschossen zu werden ("You are not in Europe, FOLKS – HELLO!!"). Naja, die Kontrollen waren nach 1,5 Stunden gründlicher Untersuchung und Befragung dann endlich gemeistert Kurz hinter Chicago verfranzten wir uns aus dem selben "Mautstraßen-vermeiden-Grund“ wieder. Hat eigentlich schon mal jemand versucht eine Landstrasse auf einer extrem groben "Lonely Planet" (Reiseführer) Karte zu finden? - Also dort ist Nora bald geplatzt - und überhaupt! ZITAT: "Chicago stinkt". Nun ja, völlig knautschi und müde bezogen wir unser Betsy Bett relativ spät auf einem WALMART Parkplatz (der natürlich 24h offen hat) in der Nähe von Moline, Illinois und hatten eine wunderbar ruhige Nacht und ein tolles WALMART Frühstück am nächsten Morgen. Zeitig am 04.11. ging’s weiter, immer entlang der Interstate 80 durch Iowa ("Manno, war das Scheiß windig hier") - man bemerke an dieser Stelle das unser Lonely Planet auf den gesmten Bundesstaat ganze 3,5 Seiten verwendet (zum Vergleich, Kalifornien hat ca. 100 Seiten) - und ganz ehrlich - hier ist auch nichts, wirklich nichts! Flaches (Acker-) Land, soweit das Auge reicht. Bombastisch war allerdings dass wir ca. 1h lang Sonnenuntergang hatten und es bis in die Mountain Time Zone schafften. Das bedeutet eine Stunde Zeitverschiebung zur Westküste Kanadas. In Ogallala, Nebraska brachte uns eine stinkende, qualmende und quietschende Betsy (und auch die Tatsache, dass wir mehr als 1000 km geschafft hatten) zum Stillstand für die Nacht. Ein - nett formuliert - spartanisches „Days Inn“ Motel war unser Nachtlager und am frühen Morgen waren wir die ersten Kunden bei "Auto Central". Großes konnte nicht verrichtet werden, denn das Differential hatte arg gelitten, aber zumindest konnten alle nötigen Schmierstoffe nachgefüllt werden und mit dem Tipp nicht schneller als 105 km/h zu fahren wurden wir mit "Good Luck" wieder auf die Strecke geschickt. Wir blieben auch am 05.11. der I-80 treu und fuhren soviel geradeaus wie wahrscheinlich in unserem ganzen Leben noch nicht. In Nebraska war auch nicht viel los - viel trockener Staub und die Wild-Western-Pflanzen-Knäuel die durch die Leinwand rollen. ... aber dann: Zitat - "Oh - wie geil ist dass denn" (Peter) / "Uih, hab schon lange keine Berge mehr gesehen" (Nora) - auf einmal wurden die ersten Ausläufer der Rocky Mountains samt Schneekronen sichtbar. Unglaublich, wie sich aus dem nichts, aus der sandigen flachen Umgebung plötzlich diese Riesenwand erhebt! Unser Tagesritt führte uns durch Wyoming und durch halb Utah, bis hinter Salt Lake City (furchtbar hell, furchtbar viel Verkehr und tausende Straßen, die sich über drei Etagen über unseren Köpfen winden, wenn man gerade 2000 km durchs NICHTS gefahren ist). Ein netter Truckstopp (Klein-Betsy zwischen all den Riesen Trucks) direkt am Salt Lake wurde unser Nachtlager - und wir schliefen wirklich wie die Murmeltiere, denn selbst die ankommenden und abfahrenden Trucks direkt neben uns, konnten unseren Schlaf nicht stören. Die Zeitverschiebung zu Toronto (nun schon 2h) kam uns am nächsten Morgen jedoch sehr zurecht, da wir zeitig wach wurden und direkt wieder losrollen konnten. Der Ausblick (oder besser der Rückblick in den Spiegel) war umwerfend: ein Sonnenaufgang über dem Salzsee mit Bergen im Hintergrund – der Wahnsinn! Gut gelaunt und beeindruckt durch unsere Umgebung, blieben wir auch am 06.11. auf der I-80 und schwenkten nur gelegentlich für Kaffee- und Tankstopps ab. Utah ließen wir schnell hinter uns und hüpften noch eine Zeitzone weiter – ja und in Nevada – mmh – außer gefühlten 1000 Casinos entlang des Highways und endloser hügeliger Wüste mit großen roten Steinen war nicht viel los. Die endlose Weite war jedoch wirklich imposant!! Das nächste Gebirge (nach den Rockies) ließ auch nicht sehr lange auf sich warten und so machten wir große Augen als sich die Vegetation (von NICHTS zu dichtem Nadelwald) und die Landschaft (Hügel werden zu hohen Bergen) nach Reno (Yeah … Welcome to California) zeigte und wir uns plötzlich mitten in der Sierra Nevada befanden. Unser Tagesziel lag (verglichen mit der Strecke die wir schon zurückgelegt hatten) auch nur noch einen Steinwurf entfernt: LAKE TAHOE. Leider war es schon dämmerig als wir in Kings Beach ankamen und so suchten wir uns nur schnell das billigste Haus am Platze (Tahoe Inn, $ 39 + Steuern pro Nacht, aber dafür auch 70er Jahre Jugendherbergsstil) und spazierten über die „Grenze“ nach Nevada ins Crystal Bay Casino für ein schnelles Abendbrot. Nun mit 4h Zeitverschiebung zur Startzeit (Zeitumstellung auf Winterzeit und 3h Verschiebung zur Ostküste) waren wir schon 6:30 Uhr am 07.11. munter und fröhlich und verbrachten ein nettes Frühstück in einer echten Bäckerei am Seeufer, mmhh!! Einziges Manko: Kreditkarten wollte man dort nicht sehen und so mussten wir US Dollar abheben, was uns (wie wir im Nachhinein erfuhren) stolze $ 7,95 Gebühren kostete – naja, Gourmettis müssen eben drauf zahlen J. Der See „Lake Tahoe“ war irre aufgewühlt und es regnete Bindfäden, was sich später – je höher wir kamen – in dicke Schneeflocken wandelte. Betsy rollte mehr oder minder fidel Berg hoch und runter – na zumindest rollte sie, was uns einigermaßen beruhigte. Unser Tages- und Endziel für Etappe 1 war nur noch 250 km entfernt und so schlenderten wir über den Highway (ja, es war immer noch die I-80) und aus Schnee wurde schnell Regen und die ersten Palmen zeigten sich rechts und links vom Straßenrand auf Höhe Sacramento – verrückt!! Gegen 11 erreichten wir Davis und hatten ein freudiges Wiedersehen mit Andi, Fanny und Benno und lernten Dörte, Rene und Noah kennen (Cousine von Fanny mit Familie), die uns herzlich in ihrem Haus aufnahmen. Nach einem Kaffee und einem ersten Schwätzchen nach mehr als 7 Monaten nicht sehen, kümmerten wir uns um Betsy (ein Werkstattbesuch war wieder fällig, zumindest um die Schmierstoffe zu erneuern J) und wir schmierten unsere Gedärme später auch ganz deftig mit einem Riesen-leckeren Eis und einem spitzenmäßigen BBQ („Grillerchen“). Ein super-gemütlicher Wein-Spiele-Quatsch-Abend war leider viel zu schnell vorbei und wir krochen in unser rollendes Bettchen. Montag, 08.11. – „Großes“ liegt vor uns: Gegen 10:30 sind wir wieder „on the road“ – diesmal mit Fanny, Andi und Benno im Rückspiegel – wir fünf waren auf dem Weg nach San Francisco. Kurz noch gestoppt um Getriebeöl für unsere kranke Betsy zu kaufen – ja – und dann das „Drama“ in Berkeley (Vorort von San Francisco): ein „The North Face“ Outlet (Fabrikverkauf für Outdoorklamotten, die normalerweise in Deutschland fast unerschwinglich teuer sind). Alles war hier mindestens 50 % billiger und dann kam da noch der vorteilhafte Wechselkurs zum US-Dollar hinzu. Natürlich brauchten wir alle dringend Sachen, die wir eigentlich nicht brauchten (Peter brauchte dringend 3 paar neue Schuhe und 3 neue (Strick-) Jacken) … aber wat soll’s – wenigstens werden die Sachen eine Weile halten. … und dann – im strahlendsten California Sonnenschein verschönert durch Mini-Schäfchen-Wolken – da war sie – die Stadt der Städte und die Brücke der Brücken. Eine beeindruckende Stadt. Schnell eingecheckt (Broadway Manor Inn, $ 59 + Steuern pro Zimmer, super Preis-Leistung für Downtown San Francisco) und auf zur Golden Gate Bridge. Nach mindestens 50 Fotos in allen möglichen Varianten überqueren wir das rote Stahlmonster und gingen in Sausalito (Hausboot-Hafen direkt gegenüber der Stadt) auf Nahrungssuche. Das Ergebnis war das wohl leckerste Sandwich seit langem mit anschließendem Spaziergang zwischen den lustigen kleinen und großen Hausbooten im Hafen. Auf dem Rückweg gab es noch einen wunderschönen Ausblick vom Brücken-Hausberg auf Stadt und Brücke, die derweil schon im Dunkeln, bzw. im hellen Nacht-Lichterwald lagen. Mit einem Schlückchen Rotwein in der Einkaufstüte bezogen wir wieder unser Zimmer – und Andi und Peter verschwanden dann noch mal auf ein spätes Bier in umliegende Bars. Der Dienstagmorgen beginnt mit unglaublichem Straßenlärm („Wieso muss der Vogel sein Auto vor unserem Fenster und Vollgas testen?“), aber Morgenstund hat ja bekanntlich Gold im Mund – oder in unserem Fall, etwas später, ein riesiges, fettes, ungesundes amerikanisches Frühstück, beim Chinesen unserer Wahl ums Eck. Kalorientechnisch hätte das wahrscheinlich für eine ganze Woche gereicht. Wir zwei entscheiden uns noch eine Nacht in San Francisco zu bleiben und so verbrachten wir den Tag erst zu fünft mit Boot fahren (Golden Gate Bridge & Alcatraz), „Pier 39“ Seelöwen gucken (Puuh, die stinken) und schlendern, Sauerteigbrot (danke nochmal für den Tip mit der deutschen Bäckerei) essen und Chinatown unsicher machen … und dann später wieder zu zweit mit Cable Car fahren, Starbucks Kaffee trinken und ENDLICH mal wieder ins Kino gehen (dies war Noras großer Wunsch nach dem langen Waldaufenthalt). Am 10.11. ging unsere 2. Etappe an den Start: rund 1700 km von San Francisco bis Sun Peaks, British Columbia. Diesmal waren ganze 2,5 Tage dafür im Zeitplan. Warum? Wir hatten am 02.11. endlich eine Zusage für einen Job bekommen, nachdem wir seit Ende September ca. 60 Bewerbungen losgejagt hatten, um Arbeit in einem der Winterskigebiete im Westen Kanadas zu bekommen. Das „Delta Sun Peaks“ (Hotel), in der Nähe von Kamloops wollte uns dann zum Glück. Nach jeweils 2 Telefoninterviews sowie einer Online-Persönlichkeitsanalyse hatten wir den Job in der Tasche. Einzige Bedingung: Peter – der als Maintenance Assistant eingestellt wurde – sollte bereits am 14.11. starten und um unsere Unterkunft zu sichern, sollten wir spätestens Freitag, den 12.11 um 13 Uhr da sein. Nora hingegen hatte für ihren Kellnerjob im zugehörigen Pub ein Startdatum zum 1. Dezember gesetzt bekommen und somit eigentlich noch irre viel Zeit. Nachdem wir in San Francisco den berühmten „Twin Peaks“ (zwei Hügel über der Stadt) noch einen Besuch abgestattet hatten und somit abschließend noch mal einen gigantischen Blick über die Stadt genossen, schwenkten wir auf den Highway 101, der für eine Fahrt durch Kalifornien eigentlich Pflicht ist. Vorbei an herbstlich gefärbten Weinbergen, Hügeln, unglaublichen Monsterbäumen (Redwood National Park & Umgebung) neben denen Betsy aussieht wie ein Matchbox, bis hin zur Pazifikküste (hier, beginnend mit einer ausgewiesenen landschaftlich schönen Strecke) wo leider schon die Nacht hereinbrach (Ok, es war erst 5:30 Uhr, aber geärgert haben wir uns dennoch) schlängelten wir uns von San Francisco bis Crescent City (natürlich war auch auf dieser Strecke noch ein Outletstopp drin). Da Peter unbedingt noch ein paar Kilometer zum Zielort „abreißen“ wollte, wurden dann auf dem Highway 199, der uns zur Autobahn (I-5 Richtung Portland) bringen sollte, noch ca. 110 km auf schmaler Straße, in stockfinsterer Nacht & dichtem Nebel zurückgelegt. Nora hat derweil schon auf dem Beifahrersitz geschlummert und wurde erst wieder wach, als es darum ging einen sicheren Schlafplatz zu finden. Nach ewiger Sucherei (Peter war inzwischen auch mehr als platt) fanden wir einen Truckstopp in der Nähe von Roseburg, Oregon wo wir gegen 00:30 todmüde in unsere Schlafsäcke krochen. Gegen 07:30 Uhr sind wir auch schon wieder (ausgerüstet mit einem Kaffee) auf der Bahn. Das heutige Ziel ist nur die Überquerung der Grenze, da wir befürchten wieder so lange zu brauchen wie auf dem Weg in die USA. Vorbei an Salem, Portland (wo sich ein wahnsinnig großer, imposanter und schneebedeckter Mount Hood mit 3425 m beim überqueren des Columbia Rivers aus den Wolken abhebt) und Seattle – „im Nebel und Regen könnten sie sehen“ – das Wetter und die Sicht wird nicht besser. Gegen 18 Uhr erreichen wir die Grenze bei Lynden und werden – ohne aus dem Auto aussteigen zu müssen und nach 5 simplen Fragen einfach durch gewunken!! Wir sind völlig von den Socken – und sind noch mehr bestätigt in unserer Meinung, dass wir Kanada sehr mögen!! Da Nebel, Schneeregen und Dunkelheit nicht zur Fahrfreude beitragen, beenden wir unsere Etappe in „Hope“ in einem eher mäßigen Motel, wo (GRUMMMMMMEL) nicht mal das Internet funktioniert. Die Stadt hat den Namen sicher auch nur bekommen, weil man noch immer hofft dass es schöner wird J (uuih, sind wir gemein). Die letzte Etappe am Freitag morgen war trotz dichtem Schneefall relativ schnell geschafft. Schnell noch ein paar Winterstiefel für Nora erstanden und da sind wir – unsere „Winterheimat“ Sun Peaks ist erreicht und wir sind überglücklich, dass unsere Betsy durchgehalten hat – auch wenn sie mitunter sehr ungesunde Geräusche von sich gibt und wir sicher noch ein wenig (oder auch mehr) Geld reinstecken werden müssen, um den Winter und den Weg zurück an die Ostküste im nächsten Frühjahr zu überstehen. Der Samstag war der Ortserkundung und ein paar organisatorischen Sachen in Kamloops gewidmet (Bank, Supermarkt, usw.) sowie der Einrichtung unseres „Übergangsheimes“: Wir sind für die ersten 2 Wochen erst einmal in einer staff accomodation (Arbeiterunterkunft) untergebracht. Es ist ein reiner Zweckbau und bisschen wie ein Arbeiterschließfach oder Postwohnheim (für die die das kennen) – aber selbst das ist schon prima. Eigene kleine Küche, eigenes Bad, Fernseher, Mikrowelle – quasi purer, kommerzieller Luxus nach dem spartanischen (jedoch sehr angenehmen und sorgenfreien) Leben in Arowhon Pines. .. ja, ja, ja … aber danach (ab 1. Dezember) ziehen wir in den Ostteil des kleinen Resortdorfes und kommen mit 4 weiteren Mitarbeitern in ein „Stadthaus“: absolut cooler, neuer Bau mit 3 Schlafzimmern inkl. eigenen Badezimmern, riesengroßer, moderner Küche und Stube, sowie 3 Balkonen – und einer davon ist nur für uns, da wir die „Master-Suite“ beziehen werden!! Wir freuen uns schon dolle drauf und haben dann auch endlich wieder Internet im Zimmer (sowie zusätzlich einen riesen Fernseher – Flachbildschirm und DVD Player J). Peter geht nun schon seit dem 14.11. arbeiten und Nora … naja, macht nicht viel, außer Peter auf Arbeit zu bringen, essen kochen, lesen und komische Berichte schreiben – was nicht länger als 2 Wochen auszuhalten ist (Hausfrau – ne, ohne mich!!)!!! Der Schnee fällt fleißig, die Bären der Region plündern die Müllbehälter (Warnungen sind ausgehangen) da es bald in den Winterschlaf geht und wir überlegen uns, wo wir billig Snowboard und Skier herbekommen. Ihr seht, wir haben „Riesensorgen“ – und immer noch bleibt nur ein Statement am Ende übrig: „JA – WIR HABEN ALLES RICHTIG GEMACHT!!“ Bis zum nächsten mal, mit Berichten von der Arbeit und dem Leben im Sun Peaks Ski Resort J …

Tuff, Tuff, Tuff die Eisenbahn ...


... um unseren Arbeits-/Snowboardalltag mal wieder zu unterbrechen, machten wir uns am Morgen des 02.03. (5 Uhr) mit Betsy auf dem Weg zum Bahnhof "Kamloops North", was eigentlich nur ein Dreckplatz mit Gleisen und einer kleinen Papphütte ist - ziemlich erbärmlich für eine Stadt mit 180.000 Einwohnern.
Gegen 6 Uhr hüpften wir in den Zug und pünktlich mit dem Morgengrauen (6:40) ruckte der Zug an - und unser Trip startete gen Jasper (440 km nordwestlich) von Kamloops. Das gleichmäßige du-dum-du-dum der Gleise wiegte uns erst einmal zurück in den Schlaf, hach  ... Zug fahren ist sooo gemütlich. Ein Stunde später war der Hunger dann groß (Zugfahren ist wie schwimmen gehen, man hat unheimlichen Hunger!!). Das "Fresspaket" war reichlich gefüllt: selbst gebackene Butterbrötchen mit Bautzner Senf (Danke nochmals an die edlen Spender der Brotbackmischung & Senf), gekochte Eier, Würstchen, Milchkaffee in der Thermos und Äpfel - mmmmhhhh!




Während wir so vor uns hinschnurpsten, flog die weiße Landschaft an uns vorbei - leider sehr neblig und schneeflockig, so dass wir nur die Hälfte der kanadischen Winterbergwelt genießen konnten (was aber dennoch sehr schön war). Eine geschlagene Stunde später fing Peter an zu brummeln, was wir denn zum Mittag essen würden?? Ach du meine Nase, sind wir alte Fresssäcke!! So stromerten wir durch den Zug, in der Hoffnung den Speisewagen zu finden. Kurz bevor wir diesen erreichten, fanden wir noch was viel besseres - den besten Waggon des Zuges, mit Glasdach. So konnten wir die flitzenden Flocken noch viel besser beobachten und unseren Hunger noch ein bißchen ausbrüten. Gegen 11:30 Uhr wurde mit einem warmen Zug-tut-tut das Mittagessen über die Lautsprecher angekündigt.



... und es war das lustigste Mittagessen des Jahrhunderts, Nora hatte Tränen in den Augen vor Lachen. Man stelle sich folgendes Bild (besser Comedyshow) vor: Von einem kleinen, dicken Indisch-Kanadischen Mann wurden wir mit einem anderen jungen Pärchen an einen Tisch gepresst und mussten jedoch mit dem Stuhl hinter der Linie zum Mittelgang bleiben, damit das Mittagessen nicht auf unserem Schoß landet. Dieses Männchen verkündete dann im feinsten Indisch-Englisch-Militärton, wie das Mittagessen zu erfolgen hat und dass die Uhren danach auf Mountain Time (+1h) umgestellt werden müssen. Aus dem Hinterhalt erschien zeitgleich eine riesige, schielende, in Zuguniform gezwängte, russische Ex-Gewichtheberin (sah nur so aus), welche grummelig Wassergläser auf den Tischen verteilte. Der Zughimmel war rosa, genauso wie die Tischdecken. Pro Tisch gab es eine echte Blume (man staune) und eine Heinz-Ketchupflasche und das Durchschnittsalter war 100+. Die Krönung war Servierer Nummer 3, welcher mit französischem Akzent, behaarter Brust und Goldkettchen (Modell Ex-Gigolo) fröhlich die georderten Burger (nur 9 Dollar und echt lecker, da kann sich die Bahn mal was abschneiden) auf dem Tisch platzierte und rumspasste. Es war zum schreien komisch und die Landschaft flog weiter an uns vorbei.




Die letzten beiden Stunden verbrachten wir im Glasdachwaggon und das Wetter wurde mit jedem Zugkilometer besser. Mit der Einfahrt in Jasper kam dann sogar die Sonne zum Vorschein. Mit offener Jacke, vom Schein getrügt, hüpften wir fröhlich nach 9 h Zugfahrt aus dem Waggon - huuuuhh, ... oder eher gegen eine Eiswand. Es waren angeblich nur -21 Grad, aber der Wind ließ unsere Nasen fast abfallen. Das schlendern durch die kleine, niedliche Innenstadt wurde dann eher ein von-Geschäft-zu-Geschäft-hüpfen, weil es einfach zu kalt war. Nach einem wärmenden Kaffee entschieden wir uns den Abend in der gebuchten Fairmont Jasper Park Lodge (klick) zu verbringen und riefen ein Taxi. 22 Dollar ärmer checkten wir in unseren Deluxe-Room ein (den wir uns nur leisten konnten, da wir als Delta Mitarbeiter sehr preiswerte Raten bekommen) und ... mmh, naja, ein Hotel-Bett ist eben ein Hotel-Bett und so Luxus war es nicht und für den vollen Preis wäre es eine Enttäuschung gewesen.


Weniger enttäuschend war allerdings die uns umgebende Bergwelt - einfach gigantisch! Im Sonnenuntergang erkundeten wir noch ein bißchen die Umgebung und "stolperten" fast über einen riesigen ELK (kein Elch, sondern ein großer kanadischer Hirsch, mit Riesengeweih und weißem Pops), der am Haus-See nach den letzten Stückchen Grün suchte. Wahnsinn - naja, den Riesenhirsch hat das wenig interessiert. Den Abend verbrachten wir gemütlich im Pool, in der Sauna und in der Hotellounge vor einem überdimensionierten Kamin und prasselndem Feuer.


Am nächsten Morgen wurden wir von strahlendem Sonnenschein geweckt und konnten nach dem Checkout mit dem Staff-Ski-Shuttle (Mitarbeiter-Ski-Bus) zurück nach Jasper "Down-Town" fahren, um das Taxi zu sparen. Zeit war leider nicht mehr soviel und das Wetter war immer noch knirschekalt, so dass wir die tollen Berge bei einem leckeren Frühstück durchs Fenster der "Bärentatzenbäckerei" genossen.


Soviel zum schönen Teil unseres Miniausfluges, denn 12 Uhr Mittag bestiegen wir ein rammelvollen Greyhound (Reisebus), in dem wir für 6 Stunden zwischen hustenden, schniefenden und vielen komischen Leuten gefangen waren. Huuuaaaaahhh, sehr unschön, aber dafür preiswert. Gegen 17 Uhr (Ortszeit Kamloops, -1 h) waren wir wieder zurück - naja, noch nicht ganz - denn Betsy wartete friedlich am Bahnhof, 14 km entfernt von der Busstation: Also noch eine Taxifahrt (gut für die kanadische Wirtschaft), um unsere alte Dame abzuholen und die wöchentlichen Einkäufe zu erledigen.


Bis auf die Busfahrt war dies allerdings mal wieder ein sehr schöner Ausflug, aber guckt selber (klick) ...!!







Vom Pazifik zum Atlantik – Betsy & Co. On The Road (Tagebuch 12.04. - 01.05.2011)


12.04. - Wahnsinn, auf den Tag genau 5 Monate sind schon wieder rum! Frohen Mutes und voller Abenteuerlust verlassen wir Sun Peaks nach einer Schnee- und Erlebnisreichen Saison. Der Abschied wurde am Vorabend des 12.4. mit dem Delta Hotel Team ordentlich gefeiert, so dass die Abreise sich etwas verzögert, aber auch weil da noch tausend kleine Dinge im Haus sind, die irgendwie in Betsy (unserem Auto) verstaut werden müssen. Wieso häuft man eigentlich soviel Gelumpe an, wenn man viel Platz hat?? Hinzu kommt, dass Josh – unser australisches Ziehkind (24 Jahre) – mit samt seinem Gepäck mit uns nach Vancouver kommen will. Hallelujah, das wird kuschlig!!
Erster Stopp ist unser “geliebtes”, graubraunes Kamloops, wo wir unserem lieben Mitbewohner Nick noch ein letztes Mal “Tschüss” sagen und Noras Snowboard im Secondhandladen für sage und schreibe $92,50 loswerden (man bemerke, dass der Gebrauchtwarenpreis, den wir zu Anfang der Saison für das Board & Zubehör gezahlt haben bei ca. $200 lag). Familie Dagobert Duck verfällt da schon mal in einen Freudentanz!! Freudig grinsend und vor sich hin pfeifend, schippert Nora auf dem Fahrersitz die beiden schlafenden Jungs gen Vancouver. In den Ausläufern der Metropole erregt ein blau-gelbes, großes Gebäude mit dem Schriftzug IKEA unsere Aufmerksamkeit: Nix wie rein und Hotdogs mampfen!! (Naja, es fehlen die Gürkchen und die Röstzwiebeln).
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Knäckebrot kauend (auch von IKEA) nähern wir uns dann auch bald unserem Tagesziel, dem Delta Hotel Vancouver Burnaby, in dem wir glücklicherweise auf Grund unserer (noch) Firmenzugehörigkeit zur Delta Hotelgruppe für nur $49 (zu dritt) übernachten. P1130191  Mit dem Riesenbaby Josh  P1130188  im Schlepptau genießen wir ein anständiges Abendbrot (50% Mitarbeiterrabatt) im Delta Restaurant und fallen danach in unsere Kojen. P1130190 
13.04. – So ein früher Morgen und so ein selig grinsender Peter?? Ja, was kann es schöneres geben als im selbstfahrenden (computergesteuerten) Skytrain (eine Art Magnetschwebebahn, welche Vancouvers ÖPNV Herz darstellt) ganz vorn zu sitzen und sich wie der Zugführer persönlich zu fühlen. In Vancouver Downtown angekommen, müssen wir Peter fast betteln, dass er mit aussteigt.
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Nach einem starken Kaffee, beginnt unsere heutige Mission: Den Status unserer Arbeitsvisa (Working Holiday) auf Besucherstatus ändern, damit die Bewerbungen für unser zweites Visum in Berlin bearbeitet werden können. Logisch erschien uns als erster Anlaufpunkt das kanadische “Immigration Office” (Einwanderungsbehörde). Mmh, … alle waren sehr nett, aber helfen konnte uns keiner. “Fahrt doch mal zum Flughafen und erkundigt euch im Einwanderungsbüro”! Gesagt – Getan (zum Glück hatten wir Tageskarten gekauft und Peter konnte nochmal Skytrain fahren).  45 Minuten später erhielten wir ungefähr dieselbe Antwort, denn hier kann nur Einreisenden geholfen, nicht aber der Status unserer Visa geändert werden. “Probiert es doch mal an der US-Grenze, sind nur ca. 35 km”. Nora standen die Nackenhaare zu Berge, denn Sightseeing hatten wir uns anders vorgestellt. Also, zurück ins Hotel, Betsy geholt und ab zur Grenze. Die wie immer sehr netten und zuvorkommenden kanadischen Grenzbeamten erklären uns die Prozedur: Wir benötigen einen sogenannten “Flag-Pole” (einen Zettel) von den US-Amerikanern und sollen damit zurück zu den lieben Kanadiern kommen. Das ganze spielte sich allerdings auf 500 m ab. Wir schlurften also zur US-Immigration, wo wir “schon” nach 45 min dran kamen, weil wieder nur 2 von 10 Beamten tatsächlich arbeiteten (die Respektlosigkeit welche uns von dem Grenzbeamten entgegengebracht wurde waren wir ja inzwischen gewohnt). Mit unserem “Fahnenmastzettel” bewaffnet ging’s zurück zu unseren kanadischen Freunden, die ganz fix und gebührenlos in Windeseile unser nun auf Besucherstatus geändertes Visum zurück in den Pass hefteten. P1130209  Kanada – Wir lieben dich! Nun aber schnell zurück nach Vancouver, damit wir wenigstens noch etwas Sightseeing genießen konnten.
Mit Baby-Boo (Joshs Spitzname) spazierten wir am Abend durch Chinatown, kamen ein paar Querstraßen zu weit links auf die berüchtigte “East Hastings”, wo es vor Drogenabhängigen, Pennern und Prostituierten nur so wimmelt (es tut einem keiner was, aber die Figuren sind mehr als jämmerlich), um dann endlich in einem niedlichen kleinen, vietnamesischen Restaurant unser Abendessen zu genießen. Dem Kontrast wegen schlenderten wir nach dem Essen noch ein wenig durch die schöneren Ecken von Vancouver und guckten uns die bunten Schaufenster auf der “Granville” Straße an. Nach einem so langen Tag haben wir uns ein heißes Blubberbad im Hotelpool redlich verdient.
14.04. – Vancouver Island. Nach einem kleinen Umweg in den Osten Vancouvers, wo Baby-Boo sein Gepäck bei einem Kumpel verstaute, ging es (wie auch schon die gesamten 48h zuvor) im Trio nach Tsawwassen zum Fährterminal der BC-Ferries. “Wenn Engel reisen”, stimmt sogar der Fahrplan (nur 10 Minuten Wartezeit), ohne dass man ihn vorher checkt und es hört beim Betreten des Eisenkolloss’ plötzlich auf zu regnen. Betsy muss hier in Tsawwassen auf uns warten, sie mitzunehmen wäre übertrieben teuer. Ein ungesundes Frühstück an Bord, wehendes Haar und mal wieder ein ganz freudig-erregter Peter (Schifffahren und Zugfahren katapultiert ihn direkt 25 Jahre in der Entwicklung zurück) – und Schwupps-di-Wupps sind wir in Swartz Bay, auf Vancouver Island.
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Mit einem Bus gelangen wir gemütlich aus dem Fenster schauend und vor uns hin träumend (sieht aus wie in England hier) nach weiteren 50 Minuten nach Victoria, der Hauptstadt der Insel. Auch hier fühlt man sich eher wie in England, aber alles ist niedlich und sehr gepflegt. Für “nur” $56 erfüllen wir unsere letzte Pflicht und schicken unsere nun ungültigen Working Holiday Visa per Expresspost nach Berlin und drücken uns selbst die Daumen, für die Bearbeitung der zweiten Visa. Bis dato wissen wir nämlich leider immer noch nicht, ob wir einen weiteren Sommer in Kanada bleiben dürfen oder nicht. Am Nachmittag, nachdem wir in der “Dutch Bakery” in Victoria wieder einmal eindeutig zu viel, aber ungemein lecker gegessen hatten, bringt uns der Bus zurück zum Fährterminal Swartz Bay und diesmal blitzt sogar die Sonne während der Überfahrt ein klein wenig durch den dichten Wolkenvorhang. Betsy erwartet uns treu in Tsawwassen und bringt uns wie immer laut brummend und sicher zurück nach Vancouver, wo wir endlich “unseren” Film “Unknown” (mit Liam Neeson, welcher in Berlin & Leipzig gedreht wurde und wir in der Flughafenszene als Komparsen mitwirkten) im Kino anschauen. Der Film war echt klasse, wir sind aber leider nur gaaanz minimal und kurz zu sehen – naja, dabei sein ist alles und der Film war echt spannend.
15.04. – Heute scheint zur Abwechslung mal richtig die Sonne, so dass wir uns den wunderschönen Stanley Park natürlich nicht entgehen lassen können. So früh am Morgen sind wir auch fast allein – naja und noch immer mit unserem australischen Baby im Schlepptau. Nach diesem schönen Morgenspaziergang verabschieden wir Josh jedoch, weil wir uns auf den Weg zurück gen Norden machen, er aber den Sommer in der Gegend Vancouvers bleiben möchte.
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Blue River, BC heißt unser Tagesziel und unsere Fahrt unterbrechen wir nur für einen Tankstopp im guten, alten Kamloops. Amanda (eine liebe Arbeitskollegin aus unserer Zeit in Arowhon Pines) hat Ihre E-mails lange nicht gecheckt und ist ziemlich überrascht, als wir gegen 20 Uhr bei ihr vor der Haustüre stehen (oder viel mehr im schon geschlossenen “Mike Wiegele Heli Skiing Resort”, wo sie den Winter über verbracht hat). Mit einem Bier in der Hand und einem Eishockeyspiel im Fernsehen vor sich hin dudelnd, machen wir uns einen gemütlichen Abend mit Amanda und deren Kollegen. Zu späterer Stunde entführt man uns noch in die “Legion”, die einzige Bar in diesem Mini-Kaff, in dem sich wirklich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Peter betritt diesen kleinen Schuppen und stellt fest “Ist wie bei den Tschechen hier!” – aber wir hatten wirklich viel Spaß. Da die Nachttemperaturen in Blue River immer noch um die –12 °C lagen und es schneite, zogen wir es vor im Haus zu schlafen und unser Betsy-Bett noch ein bisschen warten zu lassen.
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16.04. – Ein rustikaler Start in den Tag: An der einzigen Tankstelle im Ort, die gleichzeitig Restaurant und Supermarkt ist, leisten wir uns ein schönes, ungesundes, nordamerikanisches Frühstück. P1130357 P1130358 Die Bedienung war zum schreien komisch, nämlich so unfreundlich und ruppig, dass es schon wieder Kultstatus hatte. Zumindest schien sie ihren Laden im Griff zu haben.  
Kurz nach dem Frühstück scheuchten wir unser altes, rostiges Mädchen auch schon weiter nach Jasper, wo es noch kälter und schneeiger war (naja, was will man auch erwarten, wenn man immer weiter gen Norden fährt). Auch hier wäre eine Nacht im Auto mehr als ungesund, so dass wir uns nach einigem Suchen für eine niedliche, private Pension entscheiden, die wir für zwei Nächte buchen. P1130368 P1130366  Trotz des ungemütlichen Wetters, versuchen wir unser Glück an diesem Nachmittag und fahren zum “Maligne Lake” – nun ja, was soll man sagen – im Grunde haben wir NICHTS gesehen, denn es war ein wüster Schneesturm im Gange, der uns gerade mal die uns zugeneigte Uferlinie erahnen ließ. “Wir waren mal da” und können auch nicht immer Glück mit dem Wetter haben. Als “Wiedergutmachung” gönnen wir uns einen riesigen Bison-Elch Burger im “Ded’ Dog”, DEM Pub am Platze und fallen nach einem kurzen Spaziergang zeitig in unsere warmen Betten.
17.04. – “Irgendetwas fetziges müssen wir aber jetzt noch machen!” Gesagt-getan und so buchen wir den letzten “Maligne Canyon Icewalk” der Saison. Die Zeit bis zum Tourstart verbummeln wir in unserem Lieblingscafé  “The other Paw”, in dem wir auch während unseres Jasperausfluges im März schon 2 mal einkehrten. Gegen 14 Uhr, nachdem man uns mit Gummistiefeln und dazugehörigen Eispickelaufsätzen ausgerüstet hat, starten wir mit unserem Guide gen Maligne Canyon. Mit 6 weiteren Tourteilnehmern schlurfen und schlittern wir hinab in den Canyon, in dem im Sommer das Wasser in Massen hindurchschiesst und ein Begehen unmöglich macht. Im “Gefrierschrank” angekommen (durch die hohen Steinwände und das Eis, hält sich die Kälte) blicken wir staunend gefrorene Wasserfälle empor, können auf Eis weit in den Canyon hineinlaufen und erfahren das ein oder andere interessante Detail von unserem Guide: z.B., dass im Canyon während der letzten 15 Jahre 3 Hochzeiten stattgefunden haben. Ein schönes Erlebnis!
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Am späten Nachmittag, zurück in Jasper, besorgen wir uns Brötchen, Wurst und Äpfel und fahren zum nahegelegenen Pyramid Lake, an dem wir auf einer Bank am Ufer bei strahlendem Sonnenschein (jedoch bei Eiseskälte) unser Picknick verdrücken. P1130473 P1130462 P1130465  Lange halten wir es jedoch nicht aus und beschließen den Sonntag Sonntag sein zu lassen. Zurück in der Pension machen wir es uns zum online Polizeiruf gucken gemütlich.
18.04. – Wir starten an diesem Tag extrem zeitig, um Jasper gen Süden auf dem weltberühmten Icefields Parkway zu verlassen. Einige beeindruckende Stopps warten auf uns auf dem Weg nach Banff: Die gefrorenen Athabasca Wasserfälle, die Weeping Wall, das riesige Columbia Icefield und nicht zuletzt der Lake Louise – den wir zwar leider nur zugefroren erleben, dafür aber fast für uns allein haben.
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Die Nebensaison hat ihre Vorteile, denn das “Naturdisneyland” hat erst von Juni-Oktober wieder Hochsaison. Am Nachmittag erreichen wir – von Naturschönheiten ziemlich “geflasht” – Banff und Simon (ein australischer Kumpel, mit dem wir auch in Arowhon Pines gearbeitet haben) empfängt uns in der “Y Banff Mountain Lodge”. Es ist ein besseres Hostel, für das er jetzt arbeitet und uns ein preiswertes Zimmer reserviert hat. Den verbleibenden Nachmittags weichen wir in den “Banff Hot Springs” vor uns hin und da baden ja bekanntlich hungrig macht, schlendern wir später durch die Hauptmeile Banffs und finden ums Eck einen rustikal aussehenden Mexikaner, bei dem wir ein leckeres Abendbrot genießen. Nach dieser Riesenportion, kann ein Verdauungsspaziergang nicht schaden – und so streifen wir noch eine Weile durch den Ort, auch wenn uns schon wieder die Nasenhaare gefrieren. Unser Kumpel Simon muss leider bis 23 Uhr arbeiten. Die Zeit nutzen wir für ein kleines Schläfchen, denn der Tag war lang und aufregend. Da wir aber morgen schon wieder fahren, gehen wir wenigstens noch auf 1-2 Bierchen mit Simon ins “Banff Brewhouse” und lachen über die alten “Arowhon” Geschichten. P1130633
19.04. – 7 Uhr fällt der Startschuss für unsere heutige Etappe, die uns - ausgerüstet mit einem kapitalistischen Kaffee (Starbucks) – zuerst von Banff nach Radium Hot Springs führt. Schon wieder staunen wir Bauklötze, da sich die riesige Bergwelt im schönsten Schäfchenwolkenwetter um uns herum erhebt. Nora bildet sich sogar ein einen Bären am Berghang erspäht zu haben, aber vielleicht war es doch nur ein großer dunkler Stein. In Radium Hot Springs frühstücken wir an einem Picknickplatz mit tollem Ausblick (zusammen mit den Big Horn Sheeps, die uns doof angucken und auch kauen), Betsy bekommt natürlich ebenfalls etwas Flüssignahrung.
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Bei Roosville/Eureka, einem winzigen Grenzübergang setzen wir “zu unseren Freunden” in die USA über, diesmal hält sich die Respektlosigkeit – sehr zu unserer Freude - in Grenzen und wir werden schnell abgefertigt. Wahnsinn – auch so kann es gehen!! In einem Kaff namens Whitefish gehen wir auf Kaffeejagd und setzen unsere Reise schnell fort. Der riesige Flathead Lake zeigt sich in seiner vollen Größe, denn wir fahren kilometerweit entlang seines Ufers. Die Temperaturen werden zusehends wärmer, doch das Wetter zeigt sich von seiner “apriligen” Seite, Schnee, Regen, Hagel, Sturm und Sonne – wechseln innerhalb weniger Kilometer! Missoula, die erste große Stadt im US-Bundesstaat Montana ist unser Ziel für diese Nacht. Die Ölwechselbude, die wir für Betsys Pflege benötigen, hat schon geschlossen als wir ankommen und der Zeltplatz ist doof, so dass Walmart in dieser Nacht wieder einmal zu unserem Freund wird und wir auf dessen Parkplatz übernachten. Bei Temperaturen um die 0 – 3 °C ist nur das Aufstehen am nächsten Morgen etwas unangenehm.
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20.04. – Etwas bibbernd schälen wir uns Punkt 7 aus unseren kuscheligen Schlafsäcken und schlappen zu Walmart rein, wo uns ein warmes, sauberes Klo und allerlei Frühstücksartikel den Morgen versüßen. Die Ölwechselbude von gestern Abend steuern wir als Erstes an, nur leider haben die alle Hände voll zu tun und für uns keine Zeit. Auch hier hilft uns Walmart weiter – $ 30 Dollar und 30 Minuten für einen Ölwechsel, das passt prima. Frohen Mutes und mit einer “geschmierten” Betsy geht es heute Richtung Yellowstone National Park. P1130698 Die Natur verändert sich entlang der Strecke und wir erfreuen uns an den Naturschönheiten Montanas. In Gardiner, dem Eingangsort am Nordzugang zum Yellowstone Park müssen wir leider erfahren, dass unser “Fahrplan” nicht aufgeht: Wir wollten zum Northgate rein und zum Eastgate raus, um unsere Route zu optimieren. Unglücklicherweise sind nur das Northgate und das Westgate auf, denn Eis und Schnee machen viele Straßen noch unpassierbar. Na riesig, aber wir sind ja auch zwei Spezialisten, dass hätte man auch vorher mal recherchieren können. Was nun?? Ein ganz lieber, ehrenamtlicher Parkmitarbeiter erklärt uns im “Visitor Center” welche Strecken frei sind und überredet uns dennoch in den Park zu fahren, denn 1. ist gerade Nationalparkwoche in den USA und der Parkeintritt entfällt und 2. wir werden es auf keinen Fall bereuen, auch wenn es schon Nachmittag ist und wir morgen die ganze Strecke wieder zurück müssen. 
Richtig!!! Natürlich sind wir reingefahren und hätten uns grün und blau geärgert, wenn wir es nicht getan hätten. In Mammoth Hot Springs sichern wir uns einen Spot auf dem einzigen offenen Campingplatz, an dem man sich selbst einchecken musste (Umschlag beschriften, $14 hineintun, einwerfen und einfach hinstellen). Danach widmeten wir uns den beeindruckenden Formationen der heißen Quellen, Geysire und der mystischen, unwirklichen Landschaft die nach Schwefel riecht und vor sich hin dampft. Wahnsinn – und am Horizont und auf den Berggipfeln noch Schnee.
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Riesige, wollene Bisons säumen den Straßenrand und mampfen genüsslich kauend vor sich hin. Ein zeitiges Sandwichabendbrot auf einer Picknickbank neben Betsy beendet unseren Tag und wir huschen zeitig ins Nest, da sich ein Schneesturm ankündigt.
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21.04. – Pünktlich um sieben (wir leben mit dem Tageslicht, gehen zeitig ins Bett, stehen zeitig auf und merken so kaum, dass wir die Zeitzonen gen Osten überspringen) stehen wir auf und stapfen durch den Neuschnee der letzte Nacht gefallen war. Auf unserem Weg aus dem Park sehen wir wieder Bisons, Elche, Rehe und eine besondere Art von Antilopen.
In Gardiner stoppen wir für eine Dusche, da unser Campingplatz und auch Walmart so etwas Vornehmes nicht bietet. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie schön es ist nach 2 Tagen zu duschen, die $ 4 pro Person waren sehr gut angelegt und wir fühlten uns wir neugeboren. P1130786
Auch wenn unser Ausflug in den Park ca. 120 km Umweg waren, so hat es sich wirklich gelohnt! Im Sommer kommen TÄGLICH bis zu 30.000 Besucher in den Park – das möchten wir uns lieber nicht vorstellen. Auch wenn unser Routenplan auf Grund der Nebensaison nicht aufging, so waren wir doch mal wieder froh fast allein gewesen zu sein.
Das prima Gefühl weicht später an diesem Tag etwas, da wir feststellen, dass unser Fotoapparat-Ersatzakku samt Ladegerät noch im Hotel in Vancouver Burnaby ist. Wir Deppen haben die Sachen dort in der Steckdose vergessen. Ohne Fotos geht’s jedoch nicht. Die nächste größere Stadt auf unserer Strecke entlang der Interstate-90 ist Billings, in der wir etwas genervt vom Großstadtverkehr 2 Elektronikmärkte anfahren, die natürlich den benötigten Typ nicht führen, uns aber glücklicherweise auf einen Batteriespezialisten aufmerksam machen, bei dem wir dann auch tatsächlich Glück haben und für $ 39.99 ein neues Ladegerät erstehen, welches sogar im Auto laden kann. Yipeeehhh! Es kann also weitergehen! In Gilette (nein, keine Rasierklinge, sondern ein Städtchen) verlassen wir die Interstate und nähern uns dem Tagesziel: dem Nationalpark Devil’s Tower. Schon von weitem kann man diesen unrümpfigen Monoliten erspähen, der so gar nicht zum Rest der Landschaft, den sanften, bewaldeten Hügeln passt. P1130817
Über die Entstehung gibt es einige Theorien, fakt ist, dass dieses “Ding” erkaltete Lava ist, die wie ein Turm ca. 300 m aus der Erde ragt. Gespenstisch oder besser teuflisch, wie der Name sagt, vor allem wenn gerade die Sonne am Horizont verschwindet und die Dunkelheit über uns hereinbricht. Unterhalb dieses unwirklichen Gesteines, liegt wieder ein einfacher Nationalpark-Campingplatz mit Selbstregistrierung, wo wir für $ 12 nächtigen. Zwar wieder einmal ohne Dusche, dafür aber mit warmen, sauberen Waschräumen und einer Picknickbank neben Betsy, auf der wir (laut Peter) “fürstlich” zu Abend speisen. P1130843
22.04. – 5 Uhr – der Wecker klingelt, aber es ist noch dunkel und wir entscheiden uns das Aufstehen auf 6 Uhr zu verschieben. Im grässlichsten Schneeregensturm, der den “Teufelsturm” gerade noch so erahnen lässt, machen wir uns auf die Socken, um unsere Tagesziel zu schaffen. Unser 1. Stopp, nachdem wir Schnee und Sturm endlich hinter uns lassen konnten und die “landschaftlich schöne Strecke” teils nur erraten konnten, ist der Mount Rushmore (die vier Präsidentenköpfe riesengroß in Stein gehauen). 
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Der Ort selbst ein scheußliches “Disneyland” voller Leuchtreklame, eher abschreckend als sehenswert. Der Berg mit den Steinköpfen hingegen ist schon sehr beeindruckend (zumal sich nun auch die Sonne hervortraut), aber je näher man kommt, desto mehr wird es wie der Ort selbst. Ein graues, betonklotziges Parkhaus am Fuße des Berges, $ 11 Eintritt – nur in Bar zahlbar – ne Danke, man muss nicht aus allem Kapital schlagen! So drehen wir einfach um und begnügen uns mit der Ansicht aus der Ferne. “Die spinnen die Ami’s!”
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Unser 2. Stopp war dann schon etwas witziger: Der “Wall Drugstore” an der Interstate 90, welcher schon 50 km vorher angekündigt wird. Im Grunde eine Pseudo-Westernstadt, welche Restaurants und Läden enthält, sowie allerlei Sehenswürdigkeiten der Umgebung in Miniatur. Einen Kaffee und einen Cheeseburger später ergreifen wir auch hier die Flucht, es ist so kitschig, dass es schon wieder putzig ist, aber wir müssen weiter.
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Die Strecke durch die sogenannten “Great Plains” zieht sich wie Kaugummi, es geht teilweise 12 km lang schnurgeradeaus, links und rechts entweder das blanke NICHTS oder ein paar Grashalme mit Kühen. Nora schläft wie immer friedlich vor sich hin auf dem Beifahrersitz und Peter macht sich beim Fahren aus lauter langer Weile Notizen über die Länge der Geradeausstrecken.
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Unser Tagesziel – die Bundesstaatsgrenze von South Dakota zu Minnesota – schaffen wir auf Grund hereinbrechender Dunkelheit und dichtem Nebels an diesem Abend nicht, so dass wir Betsy – und uns – einfach auf dem nächstbesten Truckstopp im “Irgendwo” abstellen und schlafen.
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23.04. – 6:30 Uhr jagen wir Betsy weiter gen Osten, vorbei an Madison und Milwaukee. Die Straßen werden zunehmend schlechter und der Verkehr dichter, dafür hat man jedoch rechts und links entlang der Interstate endlich mal wieder etwas zu sehen. Dennoch scheint die Milchviehwirtschaft einen großen Teil des Bruttosozialproduktes auszumachen. Heute erlauben wir uns einen kleinen Umweg Richtung Chicago, da wir den niedrigen US-Dollar im Pleasant Prarie Outlet ausnutzen wollen, um preiswerte Funktionsklamotten und –schuhe zu ergattern. Ein bisschen Glück haben wir tatsächlich und setzen unsere Reise nordwärts entlang des Lake Michigan fort, bis wir nahe Sheboygan im Kohler Andrae State Park einen netten Campingplatz (mit Duschen, juhu) finden. Das Seeufer schauen wir uns natürlich noch an, auch wenn es schon fast dunkel ist und fallen nach einem halben Bier und ner Runde Schach müde ins Bett.
24.04. – 5.45 Uhr (ja, wenn man zeitig schlafen geht, macht auch zeitig aufstehen nix aus) flitzen wir zum Sonnenaufgang ans Seeufer und genießen die Stille.
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Wenig später weiter auf unserer Route gen Norden, immer entlang des Seeufers, peilen wir den nächsten Walmart an, da Betsy ein neues “Auge” braucht. Im schönsten Sonnenschein sind wir immer wieder beeindruckt von den Aussichten die sich uns bieten und unser obligatorisches Mittagsbrötchen essen wir heute direkt am Seeufer. P1140003
Am Nachmittag erreichen wir den oberen Zipfel des Lake Michigan und überqueren die Mackinak Brücke, welche den einzigen Weg gen Süden darstellt und sich über den Übergang von Lake Michigan in den Lake Huron erstreckt.
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Was für Aussichten!! Den Weg den wir gen Norden am Ufer des Lake Michigan zurückgelegt haben, geht’s entlang des Lake Huron nun wieder südwärts. Nach langem Suchen, jedoch wieder entlang wunderbarer Aussichten, finden wir im Harrisville State Park einen Campingplatz, den wir ganz für uns allein haben. Hier wird angegrillt!!
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Es ist saukalt und anstatt der üblichen Grills, welche bis jetzt jeder Campingplatz hatte, gibt es ironischerweise diesmal nur eine Feuerstelle. So spießen wir die ersten Bratwürste der Saison eben auf, das geht auch! Gesättigt und nach einer heißen Dusche schlüpfen wir schnell in die Kojen – eine kalte Nacht kündigt sich an!
25.04. – Da wir die letzte Zeitzone gen Osten gestern überschritten haben, können wir heute ne halbe Stunde länger schlafen und trotzdem den Sonnenaufgang am Lake Huron Ufer anschauen. Nach 3 Stunden Fahrt sind wir dann pünktlich am 10 Uhr mit Öffnung der Ladentüren im Birchrun Outlet (Michigan), wo wir ganz in Ruhe unsere Lieblingsmarken (The North Face, Columbia, etc.) abklappern und ein paar weitere Schnäppchen schlagen. Wer geht schon Montag früh shoppen?
Nachdem wir unsere Kommerzlust gestillt haben, geht’s unterhalb des Lake Huron hinüber zu unseren lieben Kanadiern. Nach 2 kurzen Fragen winkt man uns durch und wir checken nur mal spaßeshalber beim “Immigration”, ob es Neuigkeiten von unserem 2. Arbeitsvisum gibt. Tatsächlich – das ist echt unser Tag!! Die “Einreisedokumente” die von Berlin aus verschickt werden und die man angeblich so dringend zur Ausstellung des neuen Visums in Kanada braucht, interessieren hier wirklich keinen. Im Handumdrehen haben wir – glücklich grinsend – unsere beiden neuen Visa im Pass heften. Endlich können wir wieder ernsthaft planen und vor allem unserem Arbeitgeber Arowhon Pines bescheid geben, dass wir wiederkommen.
Der Verkehr Richtung Toronto wird immer schlimmer und zähflüssiger, so dass wir erst gegen 20:15 Uhr bei Robi ankommen mit ca. 1,5 h Verspätung. Lieberweise hat er geduldig auf uns gewartet und SCHNITZEL gebraten. Somit sitzen dann 3 Deutsche in Toronto rund um den Tisch und mampfen fröhlich vor sich hin. Wat ‘ne Freude!
26.04. – Unser Organisationstag! Wir packen alles um P1140073, räumen Betsy auf und schnüren die Rucksäcke mit all den vielen Sachen die wir entweder völlig unnütz mit hatten oder die irgendwas mit Winter zu tun haben, um diese in Deutschland zu lassen. Mit dem 501 Streetcar (Straßenbahn) P1140081 fahren wir wenig später in die Innenstadt, um unsere Sozialversicherungsnummer zu verlängern. Das erste Service Canada Büro ist proppenvoll und man prognostiziert uns eine Wartezeit von ca. 2 Stunden. Nee, wir haben zwar Zeit, aber solange wollen wir hier nicht herum vegetieren. Mit der U-Bahn düsen wir zu dem Service Canada Büro wo wir das erste Mal – vor einem Jahr – schon waren. Gut gedacht, aber genützt hat es uns nicht viel, nur dass dieses Büro weitaus größer und freundlicher ist. Unsere vorausgesagten 2 Stunden warten wir dennoch. Einen Punkt gilt es danach noch auf unserer “To-Do” Liste abzuhaken: Die Zugtickets für den 28.4. am Bahnhof drucken. Lustigerweise, im dicksten “Feierabendmenschenverkehr”, treffen wir in der Station Steve, einen ehemaligen Mitbewohner von Robi aus Neuseeland. Ein kurzer Plausch und schon schwirren wir wieder unserer Wege. Wir haben nun genug von Downtown und fahren zurück in unser Lager bei Robi. Am Abend “verfressen” wir unseren von Delta (alter Arbeitgeber) erhaltenen Gutschein bei Harvey’s (einer Burgerbude) und treffen uns danach mit Alena (ebenfalls eine alten Arbeitskollegin aus Arowhon) und Robi im “Murphy’s Law”, einem irischen Pub gleich ums Eck.
27.04. – Am Vormittag statten wir dem Arowhon Pines Büro in Toronto einen Besuch ab und Theresa, unsere Chefin, freut sich ein Loch in den Bauch uns zu sehen und über die Neuigkeiten, dass wir wiederkommen. Hier vereinbaren wir auch, dass wir am 19.5. den Truck mit beladen sollen und unsere Arowhon Saison 2011 beginnen wird. Wenig später holen wir unsere Kumpeline Alena ab und fahren ins altbekannte “Maison du Japon” zum Sushi All-You-Can-Eat Mittagessen. Leicht überfressen, wie jedesmal rollen wir 2 Stunden später aus dem Etablissement und versuchen es mit einem Verdauungsspaziergang am See. Am Nachmittag quälen wir uns mit Betsy wieder mal durch Torontos haarsträubenden Verkehr, um Robi am BMW Büro von Arbeit abzuholen und Betsy für die nächsten 2,5 Wochen dort auf dem Parkplatz abzustellen. Wie immer sind wir zu spät, obwohl wir 45 Minuten Puffer (für 30 Kilometer!!!) in unsere Fahrzeit eingerechnet haben.
Zurück bei Robi kochen wir uns leckere Nudeln und gehen danach, wieder mit Alena (die zufälligerweise ganz in der Nähe von Robi wohnt) ins Kino. “Arthur” (der Film) ist zum schreien komisch und für $ 4,50 würden wir mindestens einmal pro Woche ins Kino gehen, echt preiswert.
28.04. – Miep, Miep, Miep – 6.30 geht’s raus aus den Federn – uns eigentlich Wurscht, da wir die letzten 2 Wochen auch immer sehr zeitig auf waren. Robi ist so lieb und fährt uns und unsere schweren Rucksäcke zum Bahnhof. Pünktlich ruckt der Zug los und wir genießen die wunderbare Beinfreiheit und nicken ein. Leider wird Richtung Niagarafälle das Wetter immer schlimmer P1140130, denn den Süden Ontarios erreichen gerade Ausläufer des Unwetters bzw. Sturmtiefs, welches den Süden der USA verwüstet hat. Links und rechts der Schienen liegen entwurzelte Bäume, deren Zweige zum Teil am Zug entlang schleifen und der Wind lässt den Waggon hin und her schaukeln. Am späten Morgen sind wir dennoch nur mit ein paar Minuten Verspätung in Niagara Falls und nehmen ein Taxi zum Hotel, um unser Gepäck unterzustellen. Der Wind peitscht uns um die Ohren und macht sogar das Laufen zum Extremsport, denn die orkanartigen Böen mit bis zu 150 km/h sind echt verrückt. Für ein spätes Frühstück suchen wir uns ein “Pancakehouse” und verweilen dort ein wenig. P1140139 P1140137 Irgendwann trauen wir uns dann doch wieder nach draußen und laufen bzw. kämpfen uns zu den Wasserfällen. Große Enttäuschung für Peter: Durch den späten Winter wurde die Eröffnung der “Maid of the Mist” Boottouren um zwei Wochen verschoben. Katastrophe – im Internet stand doch dass die Bötchen fahren!! Naja, aber sogar Peter sieht ein, dass die Fälle noch ein wenig Eis ringsherum haben und immer mal mannsgroße Eisbrocken abbrechen. Gefährlich für so ein kleines Bötchen. Zur Wiedergutmachung fahren wir wenigstens mit dem “Mini-Cablecar” P1140161 und laufen im 45° Winkel –des Windes wegen– nach vorn gebeugt zum nächstbesten Starbucks (Übertreibung macht anschaulich), um uns aufzuwärmen. Am frühen Nachmittag können wir endlich einchecken und entscheiden uns erst einmal für ein “Mittagsstündchen”. P1140178 Etwas verbimmelt von unserem Schläfchen geht’s am frühen Abend zum Italiener ums Eck (sehr lecker) und dann, als es endlich dunkel wird, hinunter zu den Wasserfällen, welche Abends in den verschiedensten Farben angestrahlt werden. Bisschen kitschig, aber irgendwie nett. Zum Glück hat nun auch der Wind etwas nachgelassen, so dass wir den Ausblick mehr genießen können.
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29.04. – Auf den heutigen Tag hat sich Peter schon seit Langem gefreut (ironisch!!), denn heute können wir endlich mal wieder Greyhound Bus fahren. Ein netter schottischer Taxifahrer bringt uns zum Busbahnhof, wo wir gegen 11 Uhr aus Niagara abrollen und der Bus auf dieser Strecke ist sogar ganz annehmlich (Business Version). Blöd wie wir sind, haben wir vorher weder gefrühstückt, noch Kaffee getrunken. In und rund um die Busstation, die wirklich winzig ist, gab es leider nichts. Naja, macht nix, die nächste Pause kommt bestimmt!
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DENKSTE! An der Grenze zu unseren rot-weiß-blau-Sternchen Freunden lässt man unseren Bus geschlagene 2 Stunden warten, bis wir kontrolliert und rüber gelassen werden, so dass wir auf Grund des Fahrplanes, sämtliche Pausen auf 5 Minuten gekürzt bekommen. Am ersten 10 Minuten Stopp (gegen 14 Uhr) versucht Nora ihr Glück an einem Sandwichautomaten, aber ohne US-Dollar läuft hier gar nix. Inzwischen hat sich der Hunger auf Platz 2 hinter den Durst verschoben und wir schrumpeln im Bus vor uns hin. Die Laune sinkt. Zumindest haben wir Internet im Bus und können über Skype mit Mama und Freunden chatten. Wahnsinn, oder? Endlich, gegen 17 UHR in Syracuse (NY) gewährt man uns 15 Minuten Pause, die Busstation ist riesig und mit allen möglichen Fressbüdchen. 2 Riesen-Subway-Sandwiches, 2 Kekse und einen halben Liter Wasser später fühlen wir uns endlich wieder wie Menschen und schwören uns nie wieder einen Bus zu betreten ohne genügend Wasser- und Essenvorräte dabei zu haben, selbst wenn es laut Fahrplan genug Pausen geben soll. 23 Uhr erreichen wir mit ca. 2 h Verspätung New York City und alles nur, weil es in einem der beiden Tunnel, die von New Jersey nach Manhattan führen, eine Schießerei zwischen der Polizei und einem flüchtigen Auto gab, und dieser danach 6 h gesperrt wurde. Der kurze Weg mit dem Taxi ins Hotel ist nicht weniger erlebnisreich -etwa so wie im Autorennen-Computerspiel, nur live. Verrückt!
Im Hotel angekommen, sind wir sehr enttäuscht. Für New Yorker Verhältnisse waren wir zwar mit $ 100 pro Nacht recht “billig” davon gekommen, aber so eine Absteige, mit schmutzigen Etagenbädern, haben wir dann doch nicht erwartet. P1140214 P1140236P1140234 
Naja, wenigstens ist die Lage zentral und was hilft da am Besten? Schnell raus aus der Buchte. So spazieren wir gegen 24 Uhr den Broadway entlang und sitzen gegen 1:30 Morgens auf der Times Square Treppe, trinken Schokomilch und beobachten das Treiben. Diese Stadt schläft wirklich nie und selbst für Nora die schon sehr oft an dieser Stelle war, ist es wieder beeindruckend.
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30.04. – Trotz der kurzen Nacht machen wir uns zeitig auf die Socken, da Peter zum ersten Mal in dieser Riesenstadt ist. Noch hält sich seine Begeisterung sehr in Grenzen. Am Columbus Circle holen wir uns im Ökosupermarkt mit Frischetheke ein enorm leckeres Frühstück und setzen uns im Central Park auf ein paar große Steine und observieren Menschen, viele Menschen, die hier irgendeinen Charity (“guten Zweck”) Marsch absolvieren.
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Danach folgt ein bisschen Sightseeing, vielleicht ändert sich Peters Meinung ja doch noch. Anstatt vom Empire State Building, schauen wir uns die Stadt vom “Top of the Rock” (Dach des Rockefeller Centers) aus an.
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Da wir wenige Tage zuvor den lustigen Film “Arthur” im Kino geguckt hatten und dieser in New York City spielte, besuchen wir nun auch ein paar Spielstätten, wie z.B. die Grand Central Station und deren Flüsterbögen. Weiter geht’s mit der U-Bahn Richtung Brooklyn Bridge, Ground Zero, kurzer Shoppingausflug ins berüchtigte “Century 21”, zur Wall Street und zum Metall-Bullen im Financial District. Wie kann man Peter am besten den Tag verschönern? Richtig – Boot fahren. So fahren wir mit der Staten Island Fähre, welche gratis ist, einmal nach Staten Island und direkt wieder zurück. Naja, fast direkt: Die Fähre mit der wir übergesetzt haben meldet technischen Schaden, so dass wir 30 Minuten auf die nächste warten.
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Am Abend Treffen wir uns mit Betty & deren Freundin (ehemalige Arbeitskollegin von Nora), die auch gerade in New York sind, im Thai Restaurant “The Sea” in Brooklyn. Das Essen war noch genauso lecker wir es Nora aus 2005 in Erinnerung hatte, aber es war viel zu laut und etwas zu voll für unseren Geschmack. Zurück in Manhattan schlendern wir wieder mal den Broadway entlang, diesmal nordwärts gen Times Square und schießen lustige Fotos am Flat Iron Buidling (sieht aus wie ein Bügeleisen, wie der Name auch sagt). Im hintersten Hirnstübchen Noras lauert noch ein Geheimtipp aus 2009, den wir nach einigen Umwegen und Suchen auch finden: Die Dachbar des Novotels am Times Square, wo außer uns kein Mensch war und wir im Freien noch ein “Abendabschlussbier” genießen konnten – mit ungestörtem Blick auf den Times Square. Peter ist nun auch nicht mehr ganz so grummelig über die “große, doofe Stadt”.
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01.05. – Unseren netten Frühstücksausflug von gestern wiederholen wir heut gleich nochmal, dass Wetter ist herrlich und wir hocken bei strahlend blauem Himmel wieder auf dem Stein im Central Park. P1140428 Gegen 12 Uhr machen wir uns dann auf die Socken und fahren mit U-Bahn und Skytrain zum Flughafen JFK. P1140437P1140443P1140454
Wie wir am Flughafen herausfinden, ist dies der Erstflug der Airberlin von JFK nach Berlin Tegel – und wir dürfen dabei sein. Etwas verspätet ist dann auch Boarding und man überreicht uns zur Feier des Tages eine Hanuta und einen Kofferanhänger. Prima! Mit einer Stunde Verspätung erheben wir uns in die Lüfte … bye, bye Nordamerika, wir sehen uns in 2 Wochen.
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