Centralamerika & Karibik & Kuba

Vulkane, Kolonialstädte und jede Menge "alte Steine" -
Zentralamerika (23.03. - 14.05.2012)
Raus aus Südamerika, rein ins zentrale Amerika. Nur zwei Stunden Flugzeit und eine Stunde Zeitverschiebung liegen zwischen Guayaquil, Ecuador und San José, Costa Rica und doch erscheint es eher wie Welten dazwischen. Flavio, unser Schweizer Kumpel von den Galapagos Inseln hat Costa Rica schon sehr gut für uns zusammen gefasst: "McDonalds meets Rainforest". Da sind wir nun, fallen aus dem Flugzeug, steigen in ein Taxi und sehen links und rechts der Straße nur amerikanische Ketten wie McDonalds, Burger King, Starbucks, große Autohäuser, Motels. Der Einfluss der Amerikaner ist überall deutlich spürbar und wir fühlen uns ganz und gar nicht wie in einem Entwicklungsland, vielleicht auch weil das Taxi vom Flughafen in die Stadt nun nicht mehr $5 sondern $30 kostet.


Die Großstadt San José, die von vielen als häßlich und abstoßend empfunden wird, finden wir im Rausch eines Kunstfestivals und relativ sauber und sicher. Wie überall gibt es ein paar "olle Ecken", aber andererseits viele schöne alte Gebäude, grüne Parks, interessante Einkaufsstraßen und das allerbeste - ein supermodernes Krankenhaus in dem Peter seine von den Galapagosinseln eingeschleppte Ohreninfektion endlich ordentlich behandeln lassen kann.

Nach zwei Tagen geht's weiter nach Quepos, an die Pazifikküste des Landes. 3.5 Stunden Busfahrt später, in der wir viel verbranntes Land, Bananenplantagen und etwas einfachere Dörfer zu Gesicht bekommen, sind wir am Ziel. Das Örtchen selber wirkt ein wenig zwielichtig, doch die Umgebung ist nett. Ja, ... nett ist hier der richtige Ausdruck, denn nach den Schönheiten die wir schon bewundern durften, hat dies hier keinen großen "aaah"-Effekt mehr auf uns. Der nah gelegene Nationalpark "Manuel Antonio" ist winzig und trotz der Artenvielfalt (Affen, Faultiere, Schlangen, Tukans, usw.) nicht sonderlich beeindruckend, denn wir teilen den Park mit Busladungen von lärmenden Touristengruppen... und die nahe liegenden Strände, naja - hatten wir auch schon besser und vor allem etwas "privater".

  
  

Drei Nächte reichen uns und zeitig am Morgen des 28.03. steigen wir wieder in einen Bus, der uns nach Jaco bringt. Von dort steigen wir (etwas teurer aber wir sparen 4 Stunden Busfahrt) in ein Schnellboot. Strandlandung! Hosen hochgekrempelt, Gepäck in Müllsäcke und rauf geht's. Nur eine Stunde und einen atemberaubenden Delfinsprung später, sind wir in Montezuma. Nein, mit Montezumas Rache hat das hier nichts zu tun und wir finden uns in einem kleinen Hippie-Nest wieder. Mini-Restaurants mit "Organic" Frühstück und Yoga-Kurse en masse. Wir ergattern das letzte Zimmer in einem niedlichen kleinen Motel und erkunden in brütender Hitze das Dörfchen. Ja, leider ist auch in Zentralamerika März und April die heißeste Zeit des Jahres und man wartet sehnlichst auf Regen und kühlere Tage. Auf Grund dieser unerträglichen Hitze, beschränken wir unsere Aktivitäten auf einen Ausritt am Strand zu einem nahen Wasserfall und einen Spaziergang zu einem anderen Wasserfall, natürlich nur um in beiden zu baden.

 

Auch hier reichen uns drei Nächte und wir leisten uns einen Shuttle (die es hier überall gibt und einem das Reisen sehr vereinfachen, aber ungefähr das fünf- bis zehnfache eines Bustickets kosten) nach La Fortuna zum Vulkan Arenal. In nur sechs Stunden geht's mit Minibus und Fähre ins zentrale Costa Rica. Zum Vergleich: Der Bus wäre in ca. 12 Stunden da gewesen, mit zwei mal umsteigen und einer weiteren Übernachtung in der Hauptstadt San José. In diesem, zentralen Teil Costa Ricas ist es erstaunlich grün und blühend, denn es regnet fast jeden Abend. Einheimische berichten dass es mehr Wasser gibt als man eigentlich braucht. Leider ändert der Regen und die dschungelartige Umgebung nichts an der tropischen Hitze. Unglaublich, und auf keinen Fall etwas woran man sich gewöhnen würde. Nur rumsitzen und ganztägigen Siestas frönen ist allerdings ziemlich öde und so gehen wir zwei Tage in Folge wandern. Die umliegenden alten und neuen Vulkane laden dazu ein. Der "Cerro Chato" ist ein sehr alter, inaktiver Vulkan, in dessen Krater man schwimmen kann, wenn man es denn bis rauf schafft. Man stelle sich vor: 35°C, 90% Luftfeuchte und 3 km seeehr steil bergauf. Die Luft zum schneiden dick und wir auch nicht direkt in körperlicher Höchstform. Wir lassen uns jedoch nicht lumpen und kriechen diesen elenden Hügel hinauf, wo uns das angenehme, kühle Nass des Kratersees empfängt. Sehr schön! Gestärkt mit Keksen und Bananen steigen wir wieder hinab, was eindeutig schneller geht und wir ermuntern keuchende, schwitzende Touristen die uns entgegen kommen nicht aufzugeben. Beim Abstieg werden wir noch von einem Tukan für die Strapazen belohnt. Diesen außergewöhnlich schönen Vogel sieht man nämlich nicht täglich und wir freuen uns sehr. Durch den überdimensionalen Schnabel, der angeblich nicht schwer ist, sieht es aus als wäre der Tukan dauerhaft im Sturzflug. Putzig! Nach insgesamt 20 km (vom Hostel und zurück) haben wir uns unser Eis redlich verdient!


Am nächsten Tag erklimmen wir - allerdings am späten Nachmittag und zusammen mit einem Guide, ein Stück des noch aktiven Nachbarvulkans Arenal, aus dem bis vor einiger Zeit noch glühende Lava floss. Sehr interessant und beeindruckend, wie ein Vulkan die Umgebung verändern kann. Wir laufen auf Lavagestein, welches beim großen Ausbruch 1968 ein roter, heisser Strom war. Nach unserer kleinen Wanderung kosten wir Zuckerrohrschnaps und lassen den angebrochenen Abend in einem heißen Fluss ("vulkanisch beheizt") mit Vulkanschlammmaske und Höhlensauna ausklingen. Auf Grund weiterer Arztbesuche mit Peter (diesmal ist es eine Schilddrüsenentzündung) bleiben wir eine weitere Nacht in La Fortuna. Diese Verzögerung wird uns Morgen, den 4. April etwas zum Verhängnis, aber Gesundheit geht vor!

Grandios! In einem erzkatholischen Land am Mittwoch vor dem Gründonnerstag oder überhaupt während der heiligen "Semana Santa" zu reisen ist KEINE GUTE IDEE! Laut Plan ist es sehr einfach von La Fortuna, bzw. dem Nachbardorf El Tanque direkt nach Rivas, Nicaragua zu gelangen. Jeden Morgen 7:15 Uhr gibt es einen direkten Bus zur Grenze. Dieser besagte Bus ist an jenem Morgen jedoch schon überfüllt und man verweigert uns die Mitfahrt. Klasse, was nun? So stehen wir am Wegesrand, mit uns drei Einheimische und vier andere Rucksackreisende mit dem selben Tagesziel - Nicaragua. Zwei weitere lokale Busse fahren vorbei, die unserem Reiseplan wenig nützen. 9 Uhr, nach drei Stunden mehr (Peter) oder weniger (Nora) geduldigem Warten, gibt es einen Bus ins nächste größere Nest - San Rafael, wovon wir und die anderen "Mitleidenden" uns großes Versprechen. Eine Stunde stehen in einem überfüllten "Chickenbus" bringt uns aber auch nur in eine weitere Sackgasse. Überall hängen Sonderfahrpläne für die besagte heilige Woche, die verlauten, dass wir es heute wohl kaum mehr nach Nicaragua schaffen. Neue Hoffnung keimt auf, als uns Einheimische sagen, dass im 40 km entfernten Upala ein Bus nach "Penas Blancas" (Grenze zu Nicaragua) fährt. Wie kommen wir dort hin? Na klar, mit dem Taxi. $36 später sind wir in dieser überfüllten Kleinstadt in der es den ersten größeren Busbahnhof gibt, aber auch hier sind Sonderfahrpläne im Einsatz. Kein Bus gen Norden oder zur Grenze. Einzige Chance für uns ein "backtracking" nach Canas zur Panamericana. Wenn man keine Wahl hat nimmt man eben was man kriegt. Während ich vor mich hinbrüte (quasi koche vor Wut), bleibt Peter wie immer gelassen, ändern können wir es ja eh nicht. Die Mittags- und Wartezeit auf unseren Bus überbrücken wir mit einem Brathühnchen und frittierten Bananen. Die Busfahrt selber, führt uns entlang sehr schöner Landschaft, vielen Vulkanen und erstaunlich viel Regenwald. Dieser Bus ist allerdings wieder ein lokaler Bus, was auf deutsch heisst, dass in jedem Kaff oder bei jedem am Straßenrand stehenden Männchen angehalten wird. Prima! An dieser Stelle sollte ich vielleicht erwähnen warum ich so aufgefitzt war: Entgegen unserer sonstigen Angewohnheit einfach hinzufahren und vor Ort nach einem Hotel zu suchen, hatten wir auf Grund der Osterwoche eine Unterkunft auf der Insel Ometepe, im Nicaraguasee gelegen, vorgebucht. Dieses Inselchen erreicht man jedoch nur mit einer Fähre, die natürlich auch einen Fahrplan hat und 18 Uhr zum letzten Mal vom Festland ablegt. Mit dem geplanten direkten Bus, wären wir spätestens 14 Uhr an besagter Fähre gewesen und hätten ausreichend Zeit gehabt. Soviel zum Plan. Zurück zu unserer "Katastrophentour": 2.5 später in Canas weiß wieder niemand von nichts, keine Busse, unsere Hoffnung schwindet. Sehr unangenehm ist uns in Costa Rica auch aufgefallen, dass einem selten die Wahrheit gesagt wird, wenn man als Tourist (vor allem in kleineren Reiseagenturen) nachfragt, wie man wohin kommt. Es gibt ausser den privaten Shuttles meist keine andere Möglichkeit um an sein Ziel zu kommen, was nicht stimmt, aber so wird Geld gemacht. In Canas stehen wir nun an der staubigen Panamericana und schauen vorbeifahrenden Bussen zu. Nach 20 Minuten warten, sehen wir von Weiten einen "Transnica". Diese klimagekühlten "Luxusreisebusse" verbinden die Hauptstädte und größeren Orte in Costa Rica und Nicaragua, sind etwas teurer als lokale Busse, aber auch sicherer und … halten angeblich nie am Straßenrand an. An dieser Stelle sind wir dankbar für unsere "Gringo-Erscheinung", denn man hat anscheinend Erbarmen und noch viel wichtiger, sechs freie Sitze. Erleichterung macht sich breit und endlich sitzen wir im langersehnten, RICHTIGEN Bus der uns für $8 direkt dahin bringt, wo wir vor drei Stunden und mit $40 mehr pro Person in der Tasche, hätten sein sollen. Gegen 18:30 Uhr, nach einem etwas langwierigen aber einfachen Grenzübergang nach Nicaragua, erreichen wir endlich Rivas. Von dort sind es nur noch 8 km bis zum Ufer des Nicaraguasees wo unsere Fähre (die letzte ist ja nun schon weg) am nächsten Morgen übersetzt. Ein vermeintlich "netter" Taxifahrer bietet uns eine Fahrt für "nur" $8 von Rivas in ein billiges Motel in Laufweite vom Fährsteg. Naja, neues Land, neue Taxipreise und nach Costa Rica erschien es moderat. Doof nur, dass uns dieser Typ in ein Hotel fährt, was $40 pro Nacht kosten soll. Für etwas Aufpreis will er uns in ein nahegelegenes Hostel bringen, was nun wirklich nur $20 mit Frühstück kosten soll, weil er jemanden kennt! Pustekuchen, Kumpel nicht da und Preis $35. Wenn wir nicht schon die Nacht auf Ometepe bezahlt hätten, wäre alles nicht so schlimm gewesen. Völlig entnervt und fertig lassen wir uns dann endlich am dritten Motel in der nähe der Fähre absetzen, bezahlen $33 fürs Hotel ohne Frühstück und unser Abzock-Taxi-Freund will dann auch gleich das Doppelte, nämlich $16 haben, weil er ja 3 km Umweg gefahren ist. Er hat unglaublich Glück, dass ich nach über 14 h rumfahren und rumwarten müde war und mein Spanischwortschatz nur zwei Schimpfwörter enthält und Peter so ein friedlicher Erdenbürger ist! Nur zur Info: Wie wir auf unserer Rückreise von der Insel erfahren, ist der Preis einer regulären Taxifahrt von Rivas zur Fähre ca. $2. Wenigstens war das Motel sehr nett und unsere Fähre am nächsten Morgen pünktlich.

 

 Kurz nach 7:00 Uhr sticht die Fähre "Che Guevara" in "See". Gründonnerstag, das Boot quillt über mit fröhlichen, laut schwatzenden, einheimischen Familien, wir Gringos mittendrin. Passagierbeschränkungen scheinen niemanden zu interessieren, aber zum Glück dauert die Überfahrt nur 1 h (für 15 km), mir kann es nicht schnell genug gehen, denn das Wasser sieht nicht sonderlich einladend aus und dies ist der einzige See in dem es Süßwasserhaie gibt (oder zumindest früher gegeben haben soll). In der "Hospedaje Soma" auf Ometepe, die ca. 1 km entfernt von der Fährstation liegt und von einem Berliner betrieben wird, haben wir uns zum Frühstück angekündigt, denn die Nacht verpasst zu haben war schon schlimm genug! 8:30 schreiten (oder wohl eher schleppen) wir (uns) durch das Gartentor dieser grünen Oase. Der Rucksack drückt auf den Schultern und der "gelbe Planet" von oben. Wie kann es am Morgen denn schon so schwül-heiß sein? Das Frühstück, das Zimmer, der tolle Garten, unser Gastgeber und sein lustiger Hund entschädigen jedoch vollends für den gestrigen Tag. Alles ist vergessen, wir machen Siesta in der Hängematte, schlendern durch den putzigen Ort Moyogalpa, essen Obst und Eis und planen unsere Ausflüge auf der Insel. Da wir uns geschworen haben keine Reisetätigkeit mehr während der Osterfeiertage durchzuführen, buchen wir uns auch direkt für ganze fünf Nächte ein.

 Den halben Karfreitag verbringen wir auf Pferderücken, die uns erst halb auf den Vulkan "Concepcion" (1610m) hinauf buckeln, um dann auf dem Nachhauseweg im Jagdgalopp über breite, sandige Wege zu flitzen. Was für ein Spaß! Die Mittagsstunden verbringen wir in der Hängematte, da jede Bewegung extreme Schweißausbrüche hervorruft. Am frühen Abend gehen wir essen und lauschen auf dem Dorfplatz, neben der Kirche, den Gesängen der Ostergottesdienste. Am Ostersamstag haben wir den genialen Plan, die Insel mit Fahrrädern zu umrunden. Für einen lächerlichen Beitrag kann man sich ganztägig Räder leihen, welche allerdings schon bessere Tage gesehen haben. (Wie der aufmerksame Leser vielleicht bemerkt hat, lernen wir nicht aus unseren Fehlern - siehe Brasilen, Fahrradausflug in Bonito). 12 der etwa 30 km unserer Umrundung sind nicht asphaltiert, staubig und von riesigen Lavasteinen übersät. Gefedert sind unsere Fahrräder nicht, dafür klappt mein Sattel wie gewohnt nach hinten weg und es sind grad mal schlappe 38°C, mit strahlend blauem Himmel. Schweißgebadet, rot vor Wut und Hitze quälen wir uns voran über den Holperteil der Straße (Ok, die Wut hab ich, Peter ist wie immer gelassen). Endlich in Altagracia, auf der anderen Seite der Insel angekommen, stürmen wir den ersten Tante-Emma-Laden und trinken, trinken, trinken, denn die mitgenommenen 4 Liter Wasser haben nicht mal die Hälfte der Strecke gereicht. Von da an ist alles easy, gemütlich und asphaltiert und der Blick auf den Vulkan einmalig. Heute hat dieser Riese nämlich ein Wolkenmützchen auf. Sehr amüsant! Einen weiteren Zwischenstopp legen wir an der "Charco Verde"-Bucht ein, einem Mini-Naturreservat, was am heutigen Tage jedoch mit betrunkenen Nicaraguanern (auch Nicas genannt) überflutet ist, die sich im See abkühlen. Nach einer kühlen Cola schwingen wir uns deshalb schnell wieder auf die Drahtesel und radeln gen Moyogalpa. Nach 5,5 Stunden sind wir endlich, völlig fertig am Ziel und selbst die Fahrradverleiher erklären uns für völlig durchgeknallt, an einem heißen Tag wie diesem über 30 km Rad zu fahren. Etwas O-beinig wackeln wir zurück in unsere Unterkunft (reiten und Fahrrad fahren an aneinander folgenden Tagen ist nicht optimal) und planen für den Ostersonntag einen FAULENZTAG.

Tatsächlich haben wir NICHTS außer schlafen, essen und rumliegen getan. Was für eine Wohltat! Den letzten Tag auf der Insel geht's dann nochmals in die Vollen! 6:30 Uhr holt uns unser Guide Javier ab und wir fahren mit einem witzigen, lokalen Klapperbus bis an den Fuß des Vulkans "Concepcion". Von dort geht es fachkundig geführt (und auf Affen, Vögel, Schlagen, Pflanzen, etc. aufmerksam gemacht) für 3.5 h steil bergauf. Wir schnaufen wieder gewaltig, aber Javier hat Erbarmen und erlaubt uns genügend Pausen, die er mit interessanten Geschichten füllt. Zur Belohnung haben wir auf ca. 1400 m einen angenehm kühlen Wind, einen wunderschönen Ausblick über die Insel und den "Lago de Nicaragua", sowie auf einen wolkenfreien, etwas zerrupften Vulkankegel. Beeindruckend! Nach einem einfacheren Abstieg gönnen wir uns und unserem Guide eine eiskalte Cola und warten vergeblich auf den Bus, der uns zurück nach Moyogalpa bringen soll. Nach ca. 20 Minuten wird Javier das Warten zu lang und er winkt einen vorbeifahrenden Pick-up-Truck heran, auf dessen Ladefläche wir zum Buspreis mitfahren können. Auch hier in Zentralamerika geht alles immer irgendwie. Den letzten Abend lassen wir entspannt in unserer "Hospedaje" ausklingen. Was für eine tolle kleine Insel, wir hatten eine wunderschöne Zeit hier.
 
 
Mit der 9 Uhr Fähre "Ometepe II" die glücklicherweise nicht so überfüllt ist, geht es am Morgen des 10. Aprils zurück nach San Jorge und von dort, diesmal ordnungsgemäß für $2 ins nahe Rivas. Dort steigen wir auf einem völlig überfüllten Busbahnhof, der gleichzeitig Marktplatz zu sein scheint, in einen traditionellen "Chickenbus", der erst losfährt als die maximale Passagierzahl um mindestens 20 überstiegen wurde. Gott sein Dank haben wir Sitzplätze, denn mir wird wieder mal (nach nun sehr langer Zeit ohne Probleme) hundselend. Fühlt sich an wie eine weitere Magen-Darm Geschichte mit Fieber. Unsere Rucksäcke sind auf dem Dach des Busses, vielleicht wird mir auch deshalb zusehends elender? Werden diese an der Zielstation in Granada noch auf dem Dach sein? Nach nur 2 h Fahrt (und unzähligen Stopps) sind wir in der wunderschönen Kolonialstadt Granada. Ein Prachtexemplar! Der Weg von der Busstation zum Hostel ist vollgepfropft mit Marktständen und Menschen, alten Bussen und Pferdegespannen. Verrückt - ja und der Rucksack, der die Busfahrt überstanden hat, drückt natürlich wieder. Durch die in Südamerika benötigten warmen Sachen, sowie Schlafsack und Isomatte, haben wir viel unnötiges Gepäck mit uns herum zu tragen, was wir hier im heißen Zentralamerika wo wir in Hostels schlafen nicht brauchen. Zurücklassen wollen wir aber unsere gute Ausrüstung auch nicht, also Zähne zusammen beißen und durch! Ich verkriech mich direkt ins Bett und Peter erkundet die Innenstadt Granadas, beschafft Nahrung und erzählt mir farbenfroh wie schön es draußen ist.


 




Am 11. April erfahren wir, dass unsere LMO (Labour Market Opinion, die notwendig ist, um sich für ein Arbeitsvisum in Kanada zu bewerben) bewilligt wurde. Wir freuen uns riesig, nur wie kriegen wir hier in Nicaragua alle benötigten Unterlagen und Fotos für die Visumsbewerbung zusammen? Damit wir den Tag nicht nur mit Recherchen vor dem Internet verbringen, raffen wir uns auf und erkunden die Stadt, laufen zum Seeufer (Nicaragua See) und lassen uns überreden eine "Isleta"-Rundfahrt mitzumachen. Die Isletas sind der Stadt vorgelagerte Mini-Inseln, auf denen sich die reichen Nicas Prachtvillen haben bauen lassen. Der Unterschied zur normalen, größtenteils sehr armen Bevölkerung ist enorm! Am frühen Abend ist der alte Stadtkern im roten Licht der Sonne anzusehen und wir ziehen uns mit Einbruch der Dunkelheit zurück ins Hostel um Kartoffeln und "Quark" zu kochen. Mmh, lecker! Den nächsten Tag widmen wir voll und ganz unserer Bewerbung, denn ohne Sommerjob, würde unsere Reise ein schnelles Ende finden! Wir finden einen Fotografen, der sich sogar mit kanadischen Visumanforderungen auskennt und lassen die wohl hässlichsten Bilder der Geschichte knipsen. Egal, entspricht deren Standard. Adam und Theresa unsere Freunde und "Bosse" in Kanada schicken uns Verträge und weitere benötigte Unterlagen, die wir zusammen mit den Anträgen drucken und in zwei dicke Bündel schnüren. Glücklicherweise gibt es am Marktplatz Granadas eine FedEx Vertretung, die uns am folgenden Morgen das Bündel für schlappe $80 nach Deutschland schickt. Wir haben ganz schön "Muffensausen" das der Brief nie seinen Weg nach Berlin schaffen wird, werden aber nur 5 Tage später eines Besseren belehrt, als die Sendung überpünktlich in Berlin eintrifft. Wahnsinn!



Weiter geht's auch für uns: Wir fahren mit einem "colectivo" (einem Minibus, der abfährt wenn er voll ist und sehr preiswert ist) in die Hauptstadt Nicaraguas, Managua. Auch hier ist der Unterschied zwischen arm und reich enorm, die klimaanlagengekühlte Einkaufsmeile neben einem lokalen Markt, in dem es gerade mal Grundnahrungsmittel zu kaufen gibt und bettelnde Kinder umher streunen. Wie in jeder Großstadt wird auch hier gewarnt, doch wie immer sind wir auf der glücklichen Seite. Viele Reize hat diese Stadt allerdings nicht, denn ein Großteil, vor allem das historische Center, wurde 1972 in einem schweren Erdbeben zerstört. Nun ja, so genießen wir für einen Tag die Annehmlichkeiten einer Großstadt und ärgern uns über doofe Mitschläfer in unserem Hostelschlafsaal (da kein privates Zimmer mehr verfügbar war). Am 15. April ist die Nacht zum Glück sowieso 4 Uhr vorbei und wir düsen mit einem Taxi zum Flughafen, wo wir gegen 6 Uhr in einer Cessna Grand Caravan (12 Sitzer) mit "La Costena" Airlines Richtung "Corn Islands" im Atlantik aufbrechen. Im wunderschönen Morgenlicht überfliegen wir das ganze Land, sehen den riesigen Nicaraguasee von oben und landen überpünktlich 7.30 Uhr auf der großen "Corn Island" auf einer Miniatur-Landebahn, welche den Großteil des Tages auch als Pferdeweide, Fahrradweg oder Fußweg der Einheimischen genutzt wird. 70 km vom Festland entfernt und mit nur 6 qkm ist dieser Inselzwerg sehr gut zu Fuß zu erkunden, aber mit Gepäck leisten wir uns ein Taxi in unser Hotel. Da wir die einzigen Gäste sind, können wir direkt einchecken und auch noch frühstücken. Der Ausblick auf das türkisfarbene Meer und den Strand ist wunderschön, die Ruhe nach Managua sehr erholsam und durch die verkorksten Nächte davor, leisten wir uns erstmal ne doppelte Mütze Schlaf!

 




Die zum größten Teil englischsprachige Insel hat keine Resorts wie man es sonst aus der Karibik kennt, sondern nur einige kleine, private Hotels und Bed & Breakfasts und ist wenig touristisch erschlossen. Früher wurden hauptsächlich Kokosnüsse exportiert, diese Lebensgrundlage wurde jedoch durch einen heftigen Wirbelsturm, der 80 % der Kokosnußpalmen der Insel zerstörte in den 90er Jahren ausradiert. Heute leben die meisten der Einwohner vom Lobster- und Fischfang oder vom Tourismus. 3 Nächte und fast 4 volle Tage verbringen wir mit Spaziergängen, leckerem Fischessen, einer Taxitour mit lokalem Guide, viel lesen und Steinchen sammeln. Sehr erholsam und ruhig, aber für einen längeren Aufenthalt ein bisschen zu langweilig, wenn man kein Hobbytaucher ist. Am späten Nachmittag des 18. April steigen wir wieder in “unsere” zwölfsitzige Cessna, sogar mit den gleichen Piloten, nur mit dem Unterschied das um uns rum Regen, Gewitter und fette graue Wolken toben. Meine Begeisterung hält sich in Grenzen, denn in dem kleinen Hopser merkt man jede "Bodenwelle". Als unsere Piloten während des Fluges allerdings anfangen Zeitung zu lesen, beruhige auch ich mich, denn dann kann das Wetter und unsere Fluglage ja nur halb so schlimm sein. Rumpelpoltrig landen wir (sicher) im Starkregen auf dem Flughafen in Managua, werden mit Regenschirmen beim Aussteigen vom "La Costena" Personal empfangen und lassen uns von einem Taxi ins selbe Hostel fahren, wo unsere großen Rucksäcke und diesmal ein privates Zimmer auf uns warten.



Nach einer Nacht im Miniatur-Privatzimmer schnallen wir unsere Rucksäcke auf und laufen zur Managua "Colectivo"-station. Die 1.5 km Fußweg ziehen sich etwas, aber die Aussicht auf eine direkte Fahrt nach Leon (unser nächstes Ziel im Norden Nicaraguas) entschädigt. Etwas zu warm und etwas zu eingequetscht sitzen wir mit 14 anderen Mitfahrern in einem Minivan der für ca. 8 Personen in Deutschland zugelassen wäre. Schwuppdiwupp sind wir allerdings schon 1.5 Stunden später in Leon. Dort versucht uns ein weiterer Taxifahrer (ihr erinnert euch, der Taxifahrer ist der schlimmste Feind des Reisenden) über den Tisch zu ziehen. Diesmal haben wir aber den Trumpf in der Hand, da uns der nette Minivan-Opa den regulären Preis in die Innenstadt verraten hat, den wir auch gern bezahlen. Nachdem das erste Hostel wegen Überfüllung und Unfreundlichkeit ausfiel, steigen wir im nächstbesten ab, mit großem, grünen Innenhof und kleinem Pool. Leon ist ebenfalls eine nette alte Kolonialstadt, jedoch scheinen hier die UNESCO Weltkulturerbe-Gelder zu fehlen, denn viele der Gebäude sind alt und verfallen, es fehlt das Flair, welches Granada versprühte.

 
Wie üblich erkunden wir die Stadt zu Fuß, buchen eine Vulkantour für den 21. April und unseren Bus für den 22. April nach Guatemala. In Leon gibt es auch den ersten "Wasche-deine-Wäsche-selber-Laden" und so kümmern wir uns zum ersten Mal seit mehr als 5 Monaten selber um unsere schmutzigen Klamotten. Ach und stellt euch vor: Wir, Kunstbanausen vom Dienst, verbringen einen halben Nachmittag in einer Kunst- und Gemäldeausstellung! Nach soviel relaxen und Kultur geht's am nächsten Morgen zeitig raus und mit den "Quetzaltrekkern" (lokale Touren die von Volontären geführt werden und deren Erlös armen (Straßen-) Kindern zu Gute kommt) zum noch aktiven Vulkan "Cerro Negro". Nicaragua hat insgesamt 11 Vulkane, die sich wie aufgefädelt durch den westlichen Teil des Landes schlängeln. Mit einem umgebauten LKW werden wir in die Mondlandschaft gefahren und ausgesetzt. Mit einem Snowboard-ähnlichen Brett, Blaumännern, Schutzbrille, Handschuhen und ausreichend Wasser im Gepäck geht es bei 36°C den schwarzen Vulkan hinauf. Um uns rum nur schwarzes Lavagestein, glühende Hitze und Schwefelwolken. Nach dem Aufstieg glühen auch wir ein bißchen vor Hitze, aber oben weht wenigstens ein kleines Lüftchen. Wir werfen uns in Schale: Brille auf, Pops aufs Brett und wir rodeln den Vulkan in 2 Minuten wieder runter. Wir sehen aus wie die Schornsteinfeger, haben Kiesel zwischen den Zähnen, aber Spass hat es gemacht. Nach einer kurzen Snackpause rammeln wir den Hügel nochmals hinauf, ich diesmal ohne Brett, da ich meine Mütze bei der ersten Schussfahrt verloren habe. Ich renne, oder besser hüpfe den Berg hinunter und versinke mit jedem Schritt knietief im Lavasand/-split. Meine Mütze hab ich wieder! Peter bricht seinen eigenen Rekord und rast den Hang hinab und kugelt sich am Ende vom Brett. Was für ein lustiger Schmutzfink! Völlig gerädert kommen wir nach so viel Aktivität in tropischer Hitze gegen 15 Uhr wieder in Leon an. Unsere Prioritäten für diesen Abend sind eindeutig: duschen, essen, schlafen.

 Nach fast drei Wochen im wunderschönen Nicaragua, welches übrigens als sicherstes Land in Zentralamerika gilt, heisst es am nächsten Tag Abschied nehmen. Diesmal im Ticabus (ähnlich dem Transnica - klimagekühlt und relativ direkte Verbindungen zwischen den größeren Städten Zentralamerikas) lassen wir uns über Honduras nach El Salvador schippern, wo wir eine Nacht in der Hauptstadt San Salvador verbringen. Dort werden wir am nächsten Morgen 6 Uhr mit dem gleichen Bus abgeholt (aus Sicherheitsgründen fahren diese Busse Nachts nicht) und weiter geht's nach Guatemala City. Was wir in diesen drei Ländern zwar meist nur aus sicherer Entfernung und durch die getönten Busfensterscheiben sehen, verschlägt uns die Sprache. Müll und Elend haben wir schon oft gesehen, aber dies hier, vor allem El Salvador, übersteigt unsere Vorstellungskraft. Hinzu kommt das wir überdimensional viel Militär und Waffenpräsenz sehen, auch ein schon gewohntes Bild aus Südamerika, aber nicht in dieser Dichte! Erschreckend, traurig, grausam, .. und eine Erinnerung an uns wohl behütete Westeuropäer, wie gut es uns doch geht. Ich weiß, ich wiederhole mich an dieser Stelle, docj die Sicherheit und der "relative" Reichtum in dem wir aufwachsen und leben ist etwas was wir oft als gegeben hinnehmen. Wenn ich mir die Bilder der vergangenen Monate anschaue, bin ich jedoch überaus dankbar für diese Privilegien. Eine der erschreckendsten Ereignisse war der Busstopp an der Grenze zu El Salvador. Im Busticket inkludiert waren ein Mittagessen sowie Abendbrot und einige Essen waren übrig, die unser netter Busfahrer an besagter Grenze an "streunende", bettelnde, furchtbar verwahrloste Kinder verschenkte. Beim Anblick davon kam mir mein eigenes Essen halb wieder hoch, denn wenn ich meinen kleinen, gut gepflegten Speckgürtel betrachte, hätte ich gut und gern auf diese Mahlzeit verzichten können. So streiten sich nun circa 8 Kinder um 4 Essen, nicht zu sprechen von den furchtbar dünnen Hunden oder älteren, teilweise behinderten Bettlern, die sich um unseren Bus trollen. Wahrlich nichts für schwache Nerven! Nun ja, mein Papa hat ja früher schon immer gesagt ich soll nicht so blauäugig durch die Welt stiefeln, denn nicht alles ist gut und schön.

Nun aber doch zurück zu den schönen Dingen dieser Welt, über die lässt es sich leichter berichten!
Gegen 11 Uhr erreichen wir Guatemala City, von der man uns dringend abrät. So verschwenden wir keine Zeit und setzen uns direkt am Busbahnhof in einen Minivan, welcher uns und weitere Rucksackreisende nach einigem verhandeln direkt bis ans Hostel in Antigua fährt. Oh Antigua!! Hier hingegen müssen unglaublich viele UNESCO Gelder geflossen sein. Diese Stadt, umringt von den drei fast-viertausender-Vulkanen Agua, Fuego und Acatenango ist wunderschön, liebevoll restauriert und weit entfernt von allem was wir bis jetzt in Zentralamerika gesehen haben. Kaum Armut, viel Kunst und Kultur, geschniegelte Oldtimerbusse, saubere Kopfsteinpflasterstraßen und Wiener Schnitzel für einen breit grinsenden Peter zum Abendbrot. Hier ärgern wir uns, dass wir 3 Nächte in Leon verbracht haben und vorerst nur 2 Nächte hierbleiben werden. Hinterher ist man immer schlauer! Nach einer wunderbar kühlen Nacht und dem besten Schlaf seit langem, erkunden wir in der Morgensonne das Städtchen, kaufen uns Bücher aus zweiter Hand und entscheiden uns einen weiteren Vulkan zu erklimmen (anscheinend hatten wir noch nicht genug!).

 


Guatemala sitzt auf 3 tektonischen Platten und hat 30 Vulkane, die bis zu 4200 m hoch sind. Das Land ist sozusagen ein brodelnder Hexenkessel. Pacaya ist einer dieser Kessel, mit nur knapp 2500 m eher ein Zwerg, der 25 km süd-östlich von Antigua liegt. Mit 10 anderen Mitläufern werden wir am frühen Nachmittag eingesackt und auf 1900 m mit unserem Guide losgeschickt. Entlang des Weges treffen wir immer wieder bewaffnete Sicherheitsposten, die diesen Wanderweg nach einigen Raubüberfällen auf Touristen in den letzten Jahren sicher machen sollen. Wir staunen sehr, als wir ein "grünes" Kraftwerk am Fuße des Vulkans sehen: Ein Geothermalkraftwerk, quasi nutzt man hier die überschüssige Energie des Vulkans. Feine Sache! So kraxeln wir den Pacaya weiter hinauf, im Vergleich zu unseren anderen Vulkantouren ist der Anstieg eher ein Spaziergang, wohl auch weil wir ein paar "Schnecken" in der Gruppe dabei haben, die uns längere Pausen beim Aufstieg ermöglichen. Auf 2400 m angekommen (höher darf man seit dem Ausbruch im Mai 2010 nicht mehr), haben wir schöne kühle Luft, einen klaren Blick auf den etwas verunstalteten Vulkankegel (der kein Kegel mehr ist) und die drei riesigen Nachbarvulkane. Bis Mitte 2011 konnte man einen roten Lavastrom beobachten, heute sieht man nur noch schwarze, erkaltete Lava und den Lauf des ehemaligen Stromes. In kleinen Erdlöchern kann man Marshmallows rösten oder sich die Hände wärmen. Im romantischen Abendrot treten wir unseren Rückweg an und staunen über die angeleuchteten Vulkankegel. Was für ein schöner Tag!
 

Sehr zeitig am nächsten Morgen (es ist noch dunkel) werde ich von (wie ich später erfahre für Antigua typischen) Kanonenschlägen wach. Peter schlummert friedlich weiter und ich habe derweil Herzrasen, weil ich vorerst von einer Schießerei vor unserem Hostel und einem Überfall ausgehe. Nach all den Gruselgeschichten über die Gewalt in Guatemala!! Gott sei Dank bestätigt sich davon nichts während unserer Zeit in diesem wunderschönen Land. Wenig später sitzen wir wieder in einem Minivan, diesmal in Richtung San Pedro La Laguna am Lago Atitlan. Durch seine Lage (ca. 1500 m) ist die Luft entsprechend kühl und angenehm. Endlich mal kein zerfliessen beim normalen Spaziergang! Das Hochland und der am Pazifik gelegene Teil Guatemalas wird klimatisch auch mit "dauerhaftem Frühling" umschrieben - sehr passend! In einem wunderschönen kleinen Hotel namens "Nahual Maya"
hat man ein Zimmer für $15 die Nacht für uns und wir gehen auf Nahrungssuche. Das Ende vom Lied ist ein Pub am Seeufer, in dem wir die nächsten 2.5 Stunden zubringen und uns ein Fußballspiel anschauen. Sonst zeigen wir eher ein gesteigertes Sport- und Fußball-Desinteresse, aber beim Spiel Bayern gegen Real Madrid überwiegt dann doch der Patriotismus und wir fiebern mit. Danach schlendern wir noch durch das Örtchen und buchen eine weitere Vulkantour. San Pedro La Laguna wimmelt übrigens von lernwütigen Ausländern, die hier 2-4 Wochen zubringen und an Sprachkursen sowie Volontärprogrammen teilnehmen. Sehr zu empfehlen, da das Spanisch in Guatemala eines der reinsten ist, nach Kolumbien und Ecuador.
 

6 Uhr am nächsten Morgen warten wir mit Sack und Pack (Verpflegung und Wasser) auf unseren Guide. Pünktlich holt uns Mario, ein lokaler, junger Kerl aus dem Dorf ab und wir stiefeln los. Am Eingang zum Vulkan San Pedro Nationalpark bekommt unser armer Guide einen Anruf, dass sich doch noch 2 Mitwanderer eingefunden haben. Er rennt zurück und wir warten geduldig am Eingang und erholen uns vom ersten steilen Anstieg. Dieser Vulkan ist wahrlich kein Spaziergang: Von 1500 m geht es für die nächsten vier Stunden steil bergauf, durch Kaffeeplantagen und Maisfelder auf ca. 2690 m. Wer hier arbeitet hat sicher eine Topkondition! Unsere verspäteten Mitwanderer geben, nachdem sie die Tour sowieso schon aufgehalten haben, am ersten Drittel des Berges auf. Was für Pfeifen!! Wir kämpfen weiter, uns glühen die Köpfe, auch wenn es hier wenigsten nicht so schwül-heiß ist. Im Gegenteil: Oben angekommen, brauchen wir zwei paar Jacken mit Kapuze um uns warm zu halten und den Ausblick auf den See genießen zu können. Wir sind stolz auf uns! Beim Abstieg gehen wir mit guten Beispiel voran und füllen die mitgebrachte große Plastiktüte mit Müll (Plasteflaschen, Schokoladenpapier, etc.), den unachtsame Touristen und Einheimische hinterlassen haben. Was für eine Schande, aber unser Guide, sein befreundeter Guide und Rafael, ein Brasilianer helfen fleißig mit. Damit verändern wir nicht die Welt, aber vielleicht 2 Menschen, die in dieser Umgebung leben und in Zukunft achtsamer damit umgehen. Am Fuße des Berges angekommen, quetschen wir uns zu sechst in ein Tuk-Tuk und fahren die letzten 2 Kilometer in die Innenstadt. Nach einem 16 Uhr Mittagessen und einem wohlverdienten Mojito, schlendern wir zu den "Los Thermales", wo wir uns gestern ein "Steinbadewannenbad" bestellt haben. In einem Mini-Pool, nur für uns beide, mit Blick auf den See, lassen wir den Abend im heißen Wasser ausklingen und entspannen unsere müden Glieder. Schrumplig wie alte Backpflaumen steigen wir 1.5 h später aus dem Trog und watscheln zurück ins Hotel. Ein Hochgenuss und ein weiterer wundervoller Tag in Guatemala.


Da wir allerdings noch einiges vorhaben und unsere Zeit wie Sand im Uhrglas davon fließt, geht es am nächsten Tag schon zurück nach Antigua. Dort schlafen wir in einem niedlichen kleinen Hostel (ein knuffiger freilaufender Hase ist der Wachhund der Familie), waschen Wäsche und buchen einen Shuttle für den nächsten Tag ans östliche Ende des Landes - nach Puerto Barrio.


3:15 Uhr werden wir aus dem sowieso schon eher mäßigen und kurzen Schlaf gerissen. Super pünktlich holt uns ein Shuttle am Hostel ab, und unser Hostelpapa steht extra für uns auf und verabschiedet uns aus dem schönen Antigua. Nur 1.5 Stunden später sind wir in Guatemala City, wo wir den zeitigeren großen Bus noch erwischen, welcher uns direkt nach Puerto Barrio bringt. Eine elend lange Fahrt, aber sehr interessant - die Landschaft wird vom Hochland, zum Hügelland, zum Flachland, und schlussendlich extrem dschungelig und grün. Mit sinkender Höhe steigt jedoch leider wieder die Temperatur in unangenehme Höhen. Wie gewohnt gibt es wieder unzählige Stopps und unheimlich viel zu gucken. Kurz nach 12:00 Uhr fallen wir in Bruthitze aus dem Bus und ein zahnloser Opa - alias der nette Taxifahrer - fährt uns für n`Apple und n`Ei zum Hafen. Ohne unnötige Wartezeit hüpfen wir in ein "Lancha" (kleineres Boot), was uns über die blauen Wogen der "Bahia de Amatique" nach Livingston bringt. Dieser Teil Guatemalas ist so anders als das Hochland, welches von den Nachfahren der indigenen Völker, deren Kultur und Sprachen dominiert wird. Hier an der Küste schlagen die Uhren scheinbar langsamer und Livingston ist die Heimat der Garifunas. Die Garifunas sind die schwarze, karibische Bevölkerung (Minderheit) des östlichen Guatemalas und südlichen Belizes, deren Vorfahren als Sklaven aus Afrika kamen. Durch die Mischung mit spanischen Siedlern und Mayavölkern, entstand eine ganz eigene Kultur und Sprache. Nach nur einer halben Stunde Bootsfahrt, schnallen wir uns die Rucksäcke wieder auf und sind überrascht nur wenige andere Touristen zu sehen, während wir den Hügel Richtung Hostel hinauf schnaufen. Willkommen in der Nebensaison, uns soll es recht sein. Im Hostel "Rios Tropicales" können wir direkt einchecken, müssen gute Preise nicht lange verhandeln und sind die einzigen Gäste. Etwas müde und überhitzt erkunden wir die Hauptstraße des Ortes, welche nach ca. 400 m am anderen Ufer jäh im Strand versiegt. Irgendwie putzig, eigen und anders. Weit kommen wir allerdings nicht, bis wir von Polo, einem schwarzen Rastamann angesprochen werden: "Eh man, how are you doing?" Wie sich rausstellt ist er Musiker, kann ein bißchen deutsch und kümmert sich um die schwarze Dorfgemeinschaft. Er erzählt uns Geschichten über die Garifunas, den Rassismus zwischen den Spaniern und den Schwarzen, die hohe AIDSrate, die schlechte Anpassungsfähigkeit der Garifunas, usw. Da wir keine Wertsachen dabei haben und unser gesunder Menschenverstand uns irgendwie vermittelt dass wir diesem verrückten Rastamann trauen können, lassen wir uns auf eine Tour ins "schwarze Viertel", weg von der Touri-Hauptstraße ein. Die vielen Kinder umzingeln uns grinsend und die Erwachsenen beäugen uns etwas skeptisch. Überzeugt von seinem guten Willen für die schwarze Dorfgemeinschaft spenden wir ein paar Dollar und unsere gesamten Antibiotika Vorräte, da man diese fast überall preiswert und ohne Rezept erwerben kann. Nach einem Mittagessen am Meer (Peter traut sich an eine Tapado, eine traditionelle Fisch-Meeresfrüchte-Kokosnuss-Suppe) und so vielen Eindrücken nach nur so kurzer Zeit, ist nun erstmal eine Siesta fällig. Am frühen Abend raffen wir uns noch mal auf und gehen spazieren, kaufen Tickets für die Bootsfahrt auf dem Rio Dulce (nach Rio Dulce) und nutzen die Zeit für die Bearbeitung der vielen, vielen Bilder die wir schon wieder geknipst haben.

9:30 Uhr geht's mit einem Boot vom "Muelle Municipal" - dem Minihafen in Livingston - entlang des beurwaldeten Rio Dulce. Wir stoppen an einer heißen Quelle, wo wir unsere Füße in 38°C warmes Wasser halten, was jedoch bei gleichen Außentemperaturen nicht wirklich notwendig ist. Weniger als zwei Stunden später erreichen wir den Ort Rio Dulce, von wo es auch wieder Straßen (und nicht nur Wasserwege) in andere Teile des Landes gibt. Die uns umwimmelnden Taxifahrer am Hafen bieten uns $40 pro Person nach Flores (unser nächstes Ziel, nur vier Stunden Busfahrt entfernt im Norden des Landes), doch wir laufen stur weiter mit unseren Rucksäcken, denn die Busstation ist nur weniger hundert Meter entfernt. Nicht ganz so gemütlich, aber für $9 pro Person unschlagbar günstiger, haben wir Stehplätze für die ersten zwei Stunden und dann Sitzplätze auf der letzten Bank im Bus, die direkt am Motor liegt. Da für die letzte Stunde der Tour die Klimaanlage ausfällt, werden wir quasi gegart. Etwas verschwitzt plumpsen wir in Santa Elena (der zugehörigen Stadt zu Flores) in ein Taxi und lassen uns ins nahe Flores bringen. Flores ist eine bebaute Mini-Insel im "Lago de Petén Itzá", die man innerhalb von 25 Minuten umrunden kann, mit Hostels, Restaurants und Bars. Niedlich, aber da wir Natur und Ruhe bevorzugen, reicht uns hier eine Nacht.
 

In einem überfüllten "Colectivo" (28 Leute in einem Toyota Hiace), in dem wir doppelt soviel bezahlen wie die Lokalen (wir sind die einzigen Gringos), geht unsere Reise weiter entlang des "Lago de Petén Itzá" nach "El Remate". Diese Ansammlung von wenigen Gästehäusern, Restaurants, lokalen Tante Emma Läden und Hostels entlang des Seeufers, mit viel Platz für Pferdekoppeln, ist schon eher unsere Kragenweite. Man lässt uns im "Zentrum" raus (die Kreuzung der zwei existierenden Straßen) und wir begeben uns auf die Suche nach der vom Reiseführer empfohlene Unterkunft "Casa de Ernesto". Dort (am letzten Haus der Straße) angekommen, haben wir unsere eigene kleine, mit Palmenblättern gedeckte Hütte und sind wieder die einzigen Gäste. Ernesto und seine Familie sind super nett, kochen leckeres Essen für uns und helfen Ausflüge und Transport zu organisieren. Am azurblauen Seeufer (sieht aus wie Karibikwasser) ist ein privater Holzsteg mit einem schönen, schattigen palmenblättergedecktem Häuschen 50 Meter im See, wo man sich den Wind um die Nase wehen lassen, lesen, baden und tagträumen kann. Ein bißchen geschockt sind wir nur, als wir am späten Nachmittag entdecken, dass wir uns den Liegeplatz mit einer Schlange teilen, die im Dach lebt. Nachdem uns Ernestos Töchter jedoch versichern, dass die seit Jahren dort "wohnt" und außerdem ungefährlich ist, sind wir beruhigt. Am frühen Abend, als die Sonne nicht mehr ganz so intensiv unsere Körper aufheizt, erkunden wir die 2 Straßen der Ortschaft und gönnen uns ein Magnum. Mmhhh … lecker.



Den Tag der Arbeit (1. Mai) starten wir mit einem enorm leckeren Frühstück. Heute machen wir einen Ausflug zu Pferd zur nahe gelegenen "Laguna Salpetén", einem Salz- und Sulfurhaltigem See. Auf den hübschen, gut gepflegten Pferden "Tequila" und "Kazike", begleitet von unserem sehr netten und gesprächigem Guide, geht's ins Grüne. Unterwegs halten wir hier und da, und wir bekommen Pflanzen erklärt (z.B. den Kaugummibaum) und Geschichten über Guatemala erzählt. Am See machen wir in einem ähnlichen Steghaus Halt und hören noch mehr über die Politik des Landes und deren Probleme. Nach einer halben Stunde rauchen uns die Köpfe, denn auch wenn wir schon viel Spanisch verstehen, Themen wie Politik erfordern unsere ganze Konzentration und mehr geistiges raten als übersetzen. Zurück auf dem Pferderücken geht's einen anderen Weg, vorbei an den Holzhäuschen der Einheimischen, zurück zu "unserem" Seeufer und zur Casa de Ernesto. Was für ein schöner Vormittag! Den Nachmittag verbringen wir mit unserem Freund der Schlange im Steghäuschen und genießen die Stille dieses Ortes.



Das nächste Abenteuer erwartet uns aber schon am nächsten Morgen: Pünktlich 5:30 Uhr werden wir am Hostel abgeholt und ins sagenumwobene "Tikal" gefahren. 6:10 Uhr sind wir mit die ersten Gäste, die an diesem Morgen die heiligen Mayatempel bestaunen. Dieser Ort ist magisch, wir waren noch nie von einer historischen Stätte so beeindruckt! Die Pfade sind gut markiert, man läuft durch üppige Urwaldvegetation … und dann der erste Tempel. Dieser ist gewiss weder der größte, noch der am besten restaurierte, aber wir staunen Bauklötze (im wahrsten Sinne des Wortes). Archäologen haben herausgefunden, dass die Mayas hier um 700 v.C. angefangen haben sich niederzulassen und das die Stadt 16 km² sowie 4000 Steingebilde umfasst. Zu Blütezeiten sollen hier bis zu 100.000 Menschen gelebt haben - Wahnsinn! Neben dem Plaza Grande, wo die Tempelpyramiden am besten restauriert sind, gefällt uns Tempel IV am allerbesten. Mit seinen 64 m ist dies der höchste Tempel und man darf hinaufklettern (dies ist nicht überall erlaubt) und die atemberaubende Aussicht über den Dschungel und die vielen Steingebilde die dazwischen herausragen bewundern. Hier verbringen wir wohl die meiste Zeit unserer Erkundungstour, es ist einfach unbeschreiblich schön, wir haben ein "noch-nie-so-etwas-gesehen" Erlebnis! Je später die Stunde, desto heißer wird es und die Touristengruppen werden angekarrt. Immerhin, wir hatten von 6-10 Uhr den Park fast für uns allein, im angenehmen, kühlen Schatten der Bäume. Gegen 12 Uhr haben wir alle Wege und Tempel erkundet (die im erreichbaren Rahmen liegen) und bewegen uns Richtung Ausgang. Dort treffen wir Rafael, den Brasilianer, den wir auf unserer Vulkanwanderung in San Pedro la Laguna kennengelernt haben und der heute hier seinen Geburtstag feiert. Gegen 14:00 Uhr geht's für uns zurück nach El Remate und wir sind überglücklich diesen Ausflug gemacht zu haben. Neben den vielen alten Steinen und Tempeln, haben wir nämlich mal wieder Unmengen an Tieren gesehen: Brüllaffen, Klammeraffen, Nasenbären, Agutis (oder auch Riesenmeerschwein von uns getauft), Schlangen, verschiedene Tukans, Geckos und einen riesigen Waldtruthahn. Nach einer kühlen Cola, verbringen wir den Nachmittag mit baden und Nichtstun in "unserem" Steghäuschen.

Wir gewöhnen uns langsam ans zeitige Aufstehen, denn am nächsten Morgen wartet wieder 5:45 Uhr ein Shuttle auf uns. Unser Gastpapa Ernesto steht nur zum verabschieden für uns auf und schon sind wir auf dem Weg nach Belize. Im gleißenden Morgenlicht, mit feuerrotem Sonnenball am Horizont durchqueren wir Dschungellandschaft und kleine Ortschaften. Nach nur 11 Tagen Guatemala (wenn ihr hinfahrt, plant mehr Zeit ein!) überqueren wir die Grenze nach Belize, von dem wir - warum auch immer - "schlimmes" (Armut, Gewalt, etc.) erwarten. Kurz nach dem Grenzübergang sehen wir jedoch große Farmhäuser, gepflegte Ortschaften und jede Menge unerwartete "Zivilisation" und sind positiv überrascht. Noch mehr überrascht sind wir, als wir erfahren, dass ein Großteil der landwirtschaftlichen Güter im Land von Mennoniten erwirtschaftet werden. Und tatsächlich sehen wir einige blondschöpfige, huttragende Bauern in Pferdewagen am Straßenrand und fühlen uns wie im 19. Jahrhundert. Nach einigen Recherchen lernen wir, dass die Mennoniten noch wie "damals" leben, die meisten von ihnen Elektrizität und Fortschritt ablehnen und in der Schule ein sehr altes Hochdeutsch lernen. Wir sind baff! Neben dieser ethnischen Minderheit, den Garifunas im Süden und den Nachfahren der "Mestizos" (Mischung aus europäischen Vorfahren und zentralamerikanischen indigenen Völkern), stellen die Kreolen ein Großteil der Bevölkerung dar (Nachfahren afrikanischer Sklaven und britischer Piraten). Nach nur vier Stunden Fahrt werden wir in Belize City aus dem Shuttle entlassen und warten auf unser Schnellboot, was uns nach Caye Caulker, eine der nördlichen "Inselchen" bringen soll. Überall hört man Karibik-Englisch und 95% der Leute sind dunkelhäutig. Nach soviel Spanisch und indigenen Sprachen die uns die letzten Monate umgeben haben, fühlt es sich gut an die Kommunikation ohne übermäßige Konzentration und Hirnverrenkung durchführen zu können. Eine Stunde später (beeindruckt vom tiefen türkisblau des Meeres) sind wir auf dem Mini-Inselchen und trauen mal wieder einer Empfehlung unseres Reiseführers, um ein Hostel aufzusuchen. "Bella´s" ist allerdings diesmal ein Reinfall: ein schmutziges Holzhüttchen, ein Dreckplatz und Unmengen an Partywütigen, viel zu jungen "Backpackern" - nichts für unseren Geschmack, aber 2 Nächte sollten wir überstehen und wenigstens ist der Haushund "Schmooby" ein netter "Typ". Den Inselfetzen hat man in einer Stunde vollständig erkundet, was wir auch machen, bevor wir uns am frühen Abend mit Rum, Cola und Limetten ein Getränk am Strand mixen. Später treffen wir Jen & Steve, zwei Australier wieder, die wir in Guatemala auf dem Boot nach Rio Dulce kennengelernt haben und wir genießen den Sonnenuntergang an der "The Split" - Bar. Dieser wahrhaftig vorhandene Split teilt Caye Caulker seit einem enorm heftigen Hurrikan 1961 in zwei Teile. Zeitig ziehen wir uns allerdings zurück, um die betrunkene Hippiejugend zu umgehen!







Der nächste Morgen erwartet uns wie gewohnt schon 8 Uhr mit Mikrowellenklima, glücklicherweise weht hier wenigstens ab und an ein Lüftchen. Nach dem Frühstück (da wir die Insel gestern schon abgelaufen haben), schwingen wir uns in eines der Schnellboote, die stündlich nach Belize City fahren und erlaufen diese ehemalige Hauptstadt etwas. 


Allerdings, wie es scheint, ist seit dem Hurrikan 1961, welcher die Stadt niedergewalzt hat, nicht sehr viel gutes passiert. Die Stadt wirkt verwahrlost und es gibt wenige schöne Gebäude, dafür sehr viele Ruinen. Traurig! Großartig für uns: In einem kleinen Buchladen, der von einem Engländer betrieben wird, finden wir ENDLICH das vierte und letzte Buch der "Twilight Saga"! Na wenigstens etwas. Am frühen Nachmittag schippern wir zurück aufs Inselchen, kaufen Tickets für den nächsten Tag nach Ambergris Caye (San Pedro), kochen uns Kartoffeln & Quark Ersatz und Peter fängt an zu lesen. Den Sonnenuntergang verbringen wir wieder in der Strandbar, mit den uns nun bekannten Gesichtern der kleinen Backpackergemeinde der Insel (inklusive den Australiern), doch wir ihr uns kennt, ziehen wir uns rechtzeitig zurück. Peter liest die halbe Nacht und ich lass mir den Nacken kraulen!

In gewohnter brütender Hitze besteigen wir nach einem leckeren Frühstück in einer Strandbar wieder ein Schnellboot, diesmal gen Norden auf das nächstgelegene Caye. In San Pedro angekommen, stellen wir fest, dass dieses kleine Paradies in fester Hand der US-Amerikaner ist, und das Preisgefüge dementsprechend. Im sehr einfachen "Tomas Hotel" kommen wir für die erste Nacht unter, ich entscheide aber, dass ich in diesem "Loch" nicht meinen Geburtstag verbringen will. Während unseres ersten Strandbummels, entlang der unzähligen Hotels, Restaurants und Bars finden wir neben horrenden Wucherhotelpreisen ($100 aufwärts) ein nettes kleines Hotel am Strand, in das wir morgen umziehen können! Nach einem libanesischen Abendbrot (eher Kaffeetrinken, es ist erst 16:00 Uhr) und einem Schaufensterbummel ohne Geld ausgeben, genießen wir zu später Stunde einen ruhigen Cocktail in einer Strandbar, die Füße in den nun kühlen Sand gegraben und den Vollmond bewundernd. Na, so schlimm ist es hier ja nun doch nicht!


Am nächsten Morgen können wir gleich umziehen, und das Geburtstagszimmer im "Ruby´s Hotel" ist viel schöner. Zum Geburtstag leisten wir uns ein riesiges, typisch belizisches (fettiges, aber leckeres) Frühstück am Strand. Danach fang ich an zu grummeln!! In Belize funktioniert Skype nicht, und so rede ich nur ca. 2 Minuten mit Mama & Papa und bin mir dann selber im Weg. Auch der Liegestuhl am Strand und das kühle Nachmittagsbier machen meine Laune nicht besser, .. und überhaupt, viel zu warm hier. Reisekoller - jawohl! So brüte ich vor mich hin, meine Grummelfalte zwischen den Augenbrauen stark zusammengeknüllt. Gegen zwei reicht es mir, wir müssen jetzt was unternehmen: Wir leihen uns ein kleines "Golfcart" (hier, und auch auf Caye Caulker gibt es kaum PKW´s, und elektrische, als auch benzinbetriebene Golfcarts sind das Fortbewegungsmittel Nummer eins) und ich fahre, fahre, fahre. Rechts der wunderschöne Strand, links boddenartige Seen, in denen man mit enormen Geldstrafen davor warnt die Krokodile zu füttern. Gesehen haben kein "Croc", aber dafür hatte ich umso mehr Spass über die Insel zu "fegen" (im Fahrtwind merkt man nämlich auch nicht, wenn man sich die Beine schrecklich verbrennt). Das Golfcart fahren und das Abendbrot im "Caramba" retten unseren (oder wohl eher meinen) Tag und wir genießen den Vollmondschein und das Meeresrauschen vor unserem Hotel.








Nach einer unruhigen Nacht, sind wir gegen 6:00 Uhr schon wieder wach und überpünktlich am Bootssteg. Nach dem offiziellen belizischen Ausreisestempel im Pass, besteigen wir 8:00 Uhr ein weiteres Schnellboot, was uns direkt nach Mexico (Chetumal) bringt und uns viele Stunden im Bus erspart. Nach nur 1.5 Stunden erreichen wir Chetumal, und werden von unheimlich viel Militär und Drogenhunden am Steg begrüßt. Nachdem alles beschnüffelt wurde und wir die offizielle Einreiseprozedur überstanden haben (mit einem weiteren Stempel im Pass) diskutieren wir (nun wieder in Spanisch) mit einem Taxifahrer, der uns den dreifachen Preis berechnen will, welcher uns gerade von unserem lieben Bootsführer mitgeteilt wurde. Ha, hier sind wir wieder mal im Vorteil! Sehr schnell sind wir an der Busstation und brauchen nun nur noch mexikanische Pesos (Kreditkarten will hier wieder keiner). Aber, … klappt alles wie am Schnürchen und wir sitzen im 11:40 Uhr Bus nach Tulum, unserem ersten Ziel auf der Yucatan Halbinsel in Mexiko. An diversen Stopps entlang der MEX 307 kommen (wie schon gewohnt) Händler durch den Bus und preisen ihre Getränke und in Tüten verpackte Snacks an. Hier und da probieren wir so ein Teilchen, z.B. mit Käse und Schinken gefüllte Blätterteigtaschen, da wir seit 7:00 Uhr nichts mehr gegessen haben. Die Fahrt zieht sich etwas, aber 16:00 Uhr haben wir es endlich geschafft und sind in Tulum. Unser Hotel (“Secret Garden Tulum”) ist nur wenige Blocks entfernt: Der Garten ist liebevoll gestaltet, die Zimmer groß und "kunstvoll" eingerichtet, das Personal überaus freundlich und hilfsbereit und wir haben unser privates Badezimmer - alles Sachen die für uns in den vergangenen Wochen und Monaten nicht immer selbstverständlich waren. Auch hier ist die Hitze unbeschreiblich und alle warten nur auf den Beginn der Regenzeit. Den verbleibenden frühen Abend verbringen wir mit einer Erkundungstour durch Tulum und schlendern durch die zahlreichen "Spittelläden" entlang der Hauptstraße, essen Eis und ein typisch mexikanisches Abendbrot.



Wie immer sind wir am nächsten Morgen extrem zeitig wach, gehen in ein nahegelegenes Labor um Peters Blutwerte überprüfen zu lassen, welche im April etwas verkorkst waren und leihen uns nach einem kleinen Frühstück Fahrräder aus. Diese sind erstaunlicherweise gut in Schuss, operieren allerdings mit Rücktritt und ohne Gangschaltung. Was für ein Spass! Die frühe Morgensonne ist erstaunlich erträglich und wir radeln (man staune: auf einem Fahrradweg) zu den berühmten Maya Tulum Ruinen! Unser Hostelpapa hatte uns am Abend zuvor den guten Tipp gegeben schon gegen 8:30 Uhr an den Ruinen zu sein, ja und so sind wir unter den wenigen ersten Besuchern. Auf den ersten hundert Metern gibt einer von Peters sowieso lädierten Badelatschen leider seinen Geist auf - es hat sich quasi ausgeflipt-flop(p)t, und Peter steht wie ein Huhn auf einem Bein. Generell muss dies ein sehr lustiger Anblick für die anderen Besucher sein: Ein "ein-Schuhiger-Riesentyp, mit einer Gallone Wasser unterm Arm".

Naja, barfuß geht auch. Die Ruinenstätte ist klein und in ca. einer Stunde hat man alles erlaufen und gesehen. Nicht so beeindruckend wie Tikal, aber sehr interessant und imposant, wie sich die alten, grauen Steine an der Küste entlang schmiegen und das türkisfarbene Wasser des Atlantiks im Hintergrund glitzert.
Da es hier nur wenige Bäume gibt, wird es gegen 10:00 Uhr unerträg
lich heiß und auf Grund der einströmenden Busladungen an All-Inklusive-Touristen, ist es sowieso Zeit für uns das Weite zu suchen! Wir schwingen uns auf unsere Räder und fahren an den nahegelegenen Tulum-Strand.


Wie im Bilderbuch! Ein unheimlich breiter, weißer Sandstrand, hier und da ´ne Palme und glasklares, türkisfarbenes Wasser. Einziges Manko - die meisten der Palmen gehören zu irgendwelchen Hotels und nachdem wir von einem solchen Privatbesitz verscheucht wurden, finden wir wenig später eine von zwei "öffentlichen" Palmen (in der prallen Sonne, würde man es wahrscheinlich ca. 3 Minuten aushalten). Das Wasser ist schön nass, aber mit gefühlten 30°C nicht wirklich erfrischend. Nach ca. zwei Stunden relaxen, lesen, Menschen gucken und Strandpolizisten in Buggies begutachten wird uns zu langweilig und wir radeln weiter. An einem nahegelegenen, riesigen Supermarkt (mmh, soviel Deli-Zeug, wir sollen doch nicht mit leerem Magen einkaufen gehen!!) kaufen wir Sandwichzubehör und picknicken unter einem Schattendach. Zurück in "Tulum Town" holen wir Peters Blutergebnisse (alles ist wieder im Lot), duschen und gönnen uns seit langem mal wieder einen Cocktail in einer der vielen "Happy-Hour-Bars". Sehr amüsant: Während wir unseren Cocktail schlürfen kommt ein Männchen daher, der Geld für anonyme Alkoholiker sammelt. Was will man uns damit sagen? Naja, wir verkneifen unser Lachen, spenden $5 und schlürfen weiter. In einem uns empfohlenen Taco Restaurant essen wir am späten Abend unser zweites, typisch mexikanisches Gericht. Mmh, lecker - die Gourmettis in Aktion!




Über die nun folgenden, letzten 5 Tage unserer Süd- und Zentralamerikanischen Odyssee gibt es nicht allzu viel zu berichten, da wir es beenden wir wir auch angefangen haben. ALLES-INKLUSIVE, nur dass sich unser Hotel diesmal nicht auf dem Meer bewegt, sondern eine Stunde nördlich von Tulum direkt am Strand von Puerto Aventura liegt. Es ist lächerlich preiswert und erstaunlich liebevoll angelegt, ein schöner grüner Palmengarten, SPA Bereich, mehrere Pools, mehrere Themenrestaurants und - wenigstens unser Zimmer - sehr ruhig. Wir genießen das riesige, klimagekühlte, saubere Zimmer, freuen uns über den Fernseher und essen wie immer viel zu viel (aber mal ehrlich, man muss doch an so einem leckeren Buffett von allem mal kosten, und … das Crêpe- und Eiskaffeerestaurant, was täglich ab 17:00 Uhr offen hat, sollte eigentlich verboten werden!).


Immerhin gehen wir ab und zu ins kühle Fitnessstudio, um ein paar der enorm überflüssigen Kalorienchen (das sind die bösen kleinen Männchen, die Nachts eure Kleider kleiner nähen!!) wieder abzustrampeln. Außer einem Ausflug nach Cancun (wo wir danach froh sind, kein Hotel dort gebucht zu haben!!) und einem Spaziergang ins nahegelegene Örtchen Puerto Aventura (wo alles nur für Touris und Ferienwohnungsbesitzer angelegt zu sein scheint) halten sich unsere Aktivitäten in Grenzen. Im Örtchen gibt es allerdings Seekühe, Robben und Delphine zu bestaunen, fraglich nur ob es den Tieren gefällt, die hat bestimmt keiner gefragt! Am vorletzten Abend trauen sich die "alten Herrschaften" dann auch mal in die Disco,

es war allerdings schon eine Tortour so lang wach zu bleiben, denn vor 24:00 Uhr passiert hier nichts. Ein bißchen getanzt, ein, zwei Caipirinhas, naja, das reicht dann auch schon, um den nächsten Tag mit viel Nichtstun herum zu kriegen. ENDLICH, am 14. Mai, geht's nach Cancun und von dort direkt nach Toronto, zurück in unser geliebtes Kanada. Ja, genau, unser Visum wurde bestätigt (wenn auch kurz vor knapp) und wir dürfen eine weitere Saison zurück nach Arowhon Pines!! Nach soviel Sonne, Hitze und Freizeit freuen wir uns auf einen kühlen Frühling und ein geregeltes Arbeitsleben!! 30 Wochen reisen am Stück sind eine seeehr lange Zeit und wir freuen uns auch, endlich wieder an einem Ort zu sein und nicht ständig die Taschen packen zu müssen!! Yihaaaaaaa ………. Kanada wir kommen!!





Wie erlebten wir Kuba? (09.04. - 28.04.2010)


Der folgende Reisebericht bezieht sich auf unsere „Rucksackreise“. Wer in einem „All-Inclusive-Ressort“ absteigt wird mit Sicherheit völlig andere Erfahrungen machen. Damit ihr aber einen kleinen Eindruck von unserer Kuba-Reise bekommt, wollen wir  zunächst eine kurze Zusammenfassung geben: 


Man muss sich von seinen „deutschen Ansprüchen und Standards“ verabschieden, denn Kuba ist komplett anders! Wenn man sich jedoch darauf ein lässt, ist's ein tolles Land mit tollen, hilfsbereiten Menschen. 


Außerdem ist Kuba: 
relativ teuer (verglichen mit anderen Mittelamerikanischen Ländern), 
äußerst sicher (wir haben uns nie unsicher gefühlt), 
sehr warm 30 Grad und mehr (natürlich abhängig von der Jahreszeit) und 
ein Land mit herrlichen Nationalparks und toller Natur. 


Wer weiter lesen möchte, für den folgt jetzt der ausführlichere Teil: 


Los ging's am 08. April 2010 von Dresden nach Frankfurt a.M. , bzw. Wiesbaden mit einem Mietwagen der „Golfklasse“. Zu Nora's Bedauern war's leider nur ein Peugeot, obendrein ein Benziner – na das geht ja gut (vor allem für's Budget) los, aber es wird noch besser :-) Während eines kurzen Zwischenstopps in Leipzig verabschiedeten wir uns noch von einigen von Nora's Kollegen und genossen einen Kaffee bei Marche - Danke Gabi!!! In Wiesbaden angekommen, suchten wir zunächst ewig nach einem Parkplatz. Wer denkt in Dresden oder Leipzig gibt’s Parkplatzprobleme, der sollte mal nach Wiesbaden fahren :-). Abends gingen wir mit Marco und Thomas ins „Winzerstübchen“ – ein herrlicher Abend. Um 01:00 Uhr lagen wir dann ziemlich aufgeregt im (von Marco bereitgestellten, liebevoll gestaltetem - DANKE) Bett – wird mit dem Flug alles klar gehen, was erwartet uns in Kuba? 05:00 Uhr aufstehen, Sachen packen und ab zum Flughafen – wir mussten ja unser Flugzeug 09:15 Uhr bekommen... Nach dem Einchecken kamen Aldo und Thomas nochmal vorbei, worüber wir uns außerordentlich gefreut haben!!! Die 10,5 Stunden Flugzeit waren vor allem für Peter (bedingt durch die eingeschränkten Platzverhältnisse) eine Herausforderung – jetzt weiß er wie sich Ölsardienen in einer Fischbüchse fühlen. 













Holguin: Angekommen in Holguin 14:00 Uhr Ortszeit (bitte hier klicken) mit einer halben Stunde Verspätung mussten wir nochmal durch eine Sicherheitskontrolle (eigentlich unüblich) – Kuba ist eben anders. Peter wurde schon etwas nervös, denn 17:00 sollte unser Bus im Zentrum der Stadt in Richtung Santiago de Cuba starten und wir waren immer noch auf dem Flughafen am Stadtrand. Nach der Sicherheitskontrolle ging Nora Geld wechseln und kam zusätzlich mit je zwei Wasser, Schachteln Zigaretten und Büchsen Bier zurück – wie Peter sich gefreut hat :-) Wie sich noch heraus stellen wird, waren diese drei Sachen auch unbedingt nötig! Dann beschlossen wir ein Taxi in die Stadt zu nehmen. Unser Taxifahrer sprach außerordentlich gut Englisch und gab uns einige sehr hilfreiche Tips für Santiago de Cuba. An der Busstation angekommen, wurden wir sofort und sehr penetrant von einem Einheimischen angesprochen, den wir überhaupt nicht verstanden! 






Nach dem Check des Fahrplanes verstanden wir was er von uns wollte. Unser Busfahrplan wurde umgestellt und der nächste fuhr erst 03:25 am Folgetag. „Unser“ einheimischer Begleiter (der immer noch bei uns war) hatte natürlich Freunde, die uns mit ihrem Auto sehr preiswert nach Santiago de Cuba bringen könnten... Wir lehnten mehrfach dankend ab, denn der Viazul Bus war ja bereits bezahlt. Im Laufe des Abends war endlich Zeit zum Schach spielen (jetzt tranken wir auch unser Bier vom Flughafen) und Tagebuch schreiben. Außerdem kam unser „Freund“ noch mehrfach zu uns und der Preis fiel (je später es wurde) von 60 € auf 40 €. Wir blieben jedoch standhaft – irgendwann gab er auf und wir machten es uns in der Busstation zwischen Reisenden, Betrunkenen & offensichtlich Obdachlosen und Kakerlaken „so gemütlich“ es ging. Die reservierte Unterkunft in Santiago de Cuba bekam eine E-Mail (vielen, vielen Dank Annika & Alex) und wir warteten nun auf unseren Bus. Obwohl viele Unannehmlichkeiten (bei 30 Grad Celsius und ca. 34 kg Gepäck pro Person aufgetreten sind, war die Ankunft genau so wie Peter sie sich vorgestellt hat und er genoss den Abend wirklich. Wir gaben unser Gepäck am Schalter auf (etwas gewöhnungsbedürftig) und der Bus fuhr planmäßig (15 Minuten zu spät und auf 20 Grad Celsius herunter gekühlt) ab. Morgens erreichten wir Santiago de Cuba (bitte hier klicken


Ankunft in Santiago de Kuba 


Nachdem wir in Santiago de Cuba aus unserem „Kühlschrankbus“ ausgestiegen waren, erhielten wir nicht sofort unser Gepäck. Erst nachdem wir wieder etwas „Trinkgeld“ auf ein kleines Tellerchen bei der Gepäckaufbewahrung legten, wurden uns die Rucksäcke gegeben. Auf Diskussionen wollten wir uns zu diesem Zeitpunkt nicht einlassen, denn wir waren nach DER Anreise ziemlich am Ende: durchgefrohren, müde, hungrig und Peter fühlt sich schon „schnupfig“. 
Am Ausgang warten etwa 10 bis 15 freundliche Helfer die uns natürlich sehr gern mit ihren „offiziellen“ Taxis zu ihren Casa Particulares fahren wollen. Wir lehnen mehrfach ab denn eigentlich haben wir schon eine Unterkunft im Vorfeld übers Internet organisiert. Also vertrauen wir uns und unser Gepäck einem Taxifahrer an der uns einen Ausweis zeigt, was zunächst vertrauenerweckend aussah. Als wir zum Auto kamen stellt sich heraus, dass uns sein Freund mit einem alten Lada in die Stadt bringen wird. Egal! – kurz die Adresse abgeklärt und dann ging's los... Bei unserer Unterkunft angekommen öffnet niemand die Tür (es dürfte so gegen 07:00 Uhr gewesen sein). Nach etwa fünf Minuten kam unsere vermeintliche Vermieterin. Sie hat unser Zimmer bereits vergeben, da wir ja eigentlich einen Tag eher ankommen sollten. Kein Problem – ihr Cousin wohnt drei Querstraßen weiter und holt uns gleich ab. Bei ihm konnten wir bleiben. So saßen wir ca. 1 ½ h nach unserer Ankunft in Satiago de Kuba frisch geduscht beim Frühstück in unserer neuen Gastfamilie. Schöne Terrasse und herrliche Aussicht oder?
 









 An diesem Tag stand nur noch ein Stadtbummel an... Am Sonntag (11. April 2010) ging's früh zu Fuß zur Busstation. Wir mussten den Fahrplan checken, denn am Montag wollten wir ja nach Baracoa ganz im Osten der Insel und wunderschön, wie uns bisher alle sagten. Nachdem die Fahrkarten gekauft waren sind wir noch zum Plaza de la Revolution. Er wird von einem Denkmal aus Bronze und grünem Mamor dominiert und erinnert an Freiheitskämpfe und die Macheten mit denen sie kämpften. (siehe Bild links). 


Ein Besuch der Castillo de San Pedro de la Roca (umgangssprachlich Castillo del Morro) stand ebenfalls auf dem Plan. Sie ist eine Festung an der Küste etwa 10 km südwestlich der kubanischen Stadt Santiago de Cuba. Dorthin gelangten wir mit einem „Taxi“ - ein alter Moskvitch, der ständig (auch beim Bergabfahren) ausgemacht wurde um Benzin zu sparen – ein Abenteuer! 











Ein weiteres Abenteuer bestand darin einen Friseur zu finden, denn Peters Haare waren mal wieder dran :-) Ein netter älterer Herr wurde dafür auserwählt und ohne zu fragen wie's denn werden soll ging's frisch ans Werk. Dafür sieht's eigentlich ganz gut aus- oder? 


Montag (12. April 2010 ) sind wir dann planmäßig mit dem Bus durch eine herrliche Landschaft nach Baracoa (bitte hier klicken) gefahren. Dort angekommen warteten ca. 50 Personen am Busbahnhof, die uns alle ihre Unterkünfte anboten. Wir lehnten freundlich aber bestimmt ab, was sie nicht abhielt uns zu verfolgen! Ein sehr netter und wieder sehr gut englisch sprechender Kubaner hat uns zu einem richtigen, offiziellen Taxi begleitet – das erste was wir bis dahin benutzten! Angekommen in unserem Hotel wurden wir von einem so starken Regenschauer überrascht, dass wir zunächst im Taxi sitzen bleiben mussten. Als dieser endlich vorbei war konnten wir unser erstes und einziges Hotelzimmer auf Kuba beziehen – herrlich! 













 
Spazieren gehen und Strand (siehe Bild links), dass stand für die nächsten Tage auf dem Programm! 
Außerdem ein Besuch im Alexander-von-Humboldt-Nationalpark. In diesem sind viele endemische Arten vertreten, u. a. der kleinste Frosch der Welt - ob wir diesen finden werden? und wie wirkt sich so ein Strandtag wohl aus? Vorweg: Genau richtig mit einem Sonnenbrand von dem wir später auch noch etwas haben sollten... 




... weiter geht's mit dem letzten Teil unseres Berichtes:


Am nächsten Tag wurden wir vom Palmen- und Meeresrauschen geweckt! Ein Blick aus dem Fenster offenbarte uns die ganze Schönheit dieses Fleckchen Erdes. 


Nach einem eher mäßigen Frühstück ging es ans Ausflug organisieren, denn der Parque Nacional Alejandro de Humboldt liegt ca. 20 km nördlich der Stadt. Wir organisierten uns ein Taxi und warteten (wie so oft auf Kuba). Bei dieser Gelegenheit lernten wir noch zwei Berliner kennen, die wir nochmal treffen sollten – aber später mehr dazu. 
Nach einer dreiviertel Stunde Fahrt kamen wir am sog. Visitorcenter an. Dort mussten wir das Eintrittsgeld bezahlen und bekamen unseren Guide (Spanisch Guia). Dieser fragte uns gleich ob's ein Problem wäre wenn wir zu Fuß einige Flüsse durchqueren würden – kein Problem für uns :-)
 











 


Die Eindrucksvolle Natur könnt ihr auf den Bildern leider nur erahnen – es war wie im Regenwald. 














Sehr feuchte, warme Luft und überall wunderschöne Pflanzen und Tiere. Unter einem Stein entdeckte unser Guide dann einen der kleinsten Frösche der Welt – Eleutherodactylus limbatus – seine Körperlänge beträgt nur ca. 8 mm!
Die Luft und die Anstrengung beim Wandern verschlimmerte Peters Husten, sodass wir die kommenden Nächte nicht richtig schlafen konnten. Aber am folgenden Tag war ja baden, sonnen und ausruhen angesagt... Ob dies wirklich die beste Idee war sollte sich in Trinidad noch heraus stellen... Am Donnerstag (15. April 2010) ging's dann von Baracoa zurück nach Santiago de Cuba. Huh - war das wieder kalt im Bus...





Angekommen in Santiago de Cuba erlebten wir gleich die nächste (diesmal positive) Überraschung: unser Gastgeber - vom ersten Santiago de Cuba Aufenthalt - (Alejandro) holt uns (mit Auto) vom Busbahnhof ab. Er wusste ja wann wir wieder ankamen - wir wollten ja noch eine Nacht in Santiago de Cuba verbringen. Außerdem durften wir unsere großen Rucksäcke für den Kurztrip nach Baracoa bei ihm lassen. An diesem Tag organisierten wir Hustensaft für Peter – dieser kostete umgerechnet rund 4 Cent; ein echtes Schnäppchen – und kauften die Fahrkarten nach Camagüey (bitte hier klicken). Am nächsten Morgen lagen sieben Stunden Busfahrt (natürlich wieder mit Klimaanlage) vor uns.


Bei einem kleinen Zwischenstopp in Holguin konnten wir unsere Busstation vom ersten Abend nochmal in Augenschein nehmen. Direkt nach unserer Ankunft in Camagüey entschlossen wir uns den Nachtbus nach Trinidad zu nehmen – weiter sollte's erst um 02:00 Uhr gehen und wir hatten genügend Zeit die Stadt zu besichtigen. Das sparte uns die Unterkunft und war dementsprechend gut für's Budget! Wir gaben das Gepäck am Terminal auf und machten uns auf in die immerhin drittgrößte Stadt Kubas (300.000 Einwohner). Dort angekommen machten wir einige tolle Bilder. 




Beim herumschlendern wurden wir von einem Kubaner auf deutsch angesprochen. Er fragte wo denn unsere Heimat sei. Wahrheitsgemäß antworteten wir: „Sachsen“ darauf sagte er: „Ohh, ihr seid ja Ossi's!“ Es stellte sich heraus, dass er eine Zeit bei Carl Zeiss Jena gearbeitet hat, aber schon seit 25 Jahren wieder auf Kuba lebt. Er empfahl uns noch ein Restaurant und brachte uns hin – ein Schelm wer böses dabei denkt Nr. 1 ;-) Satt und relativ zufrieden (denn jetzt husteten wir beide um die Wette) setzten wir uns bei einbrechender Dunkelheit auf den Marktplatz und genossen eine selbstgemischte Rum-Cola :-) Als es dann zurück zum Busbahnhof gehen sollte, wollten wir ein Taxi nehmen... Peter's fataler Fehler bestand darin ein Taxi per Handbewegung rufen zu wollen, denn dies sah ein Bicitaxifahrer ... Wer's nicht kennt, ein Bicitaxi ist ähnlich wie ein Fahrrad – vorn mit einem Sitz für den Fahrer und hinten können zwei Passagiere sitzen. Dieser besagte Bicitaxifahrer kam dann auf uns zu und wollte uns unbedingt zum Busbahnhof bringen – wir lehnten zunächst ab, aber nach etwa fünf Minuten Überredungskunst willigten wir ein. Oh man, wie der uns Leid tat... es ging etwa 2/3 des Weges bergauf und wir wurden teilweise sogar von anderen angeschoben... Daraufhin beschlossen wir nie wieder Bicitaxi zu fahren! Am Busbahnhof angekommen vertrieben wir uns die Zeit bis 02:00 Uhr mit einem netten Mann aus Berlin – man kommt eben so ins Gespräch beim warten auf den Bus... 
 
Unsere Fahrkarten nach Trinidad konnten wir erst kaufen als der Bus im Busbahnhof eingefahren war. Na das war ein Erlebnis, denn bis 02:00 Uhr wussten wir ja nicht ob wir überhaupt mitgenommen werden würden! Am Ende war alles gut und wir saßen (dieses mal um insgesamt elf CUC unfreiwilliges Gepäck-Schmiergeld erleichtert) im Bus. Etwa fünf Stunden später kamen wir in Trinidad (bitte hier klicken) an. Besser gesagt wir wurden durch das ruckeln auf den fürchterlichen Straßen der Altstadt von Trinidad munter – ob diese auch zum Weltkulturerbe gehören? Da wir keine Unterkunft reserviert hatten, gingen wir mit einer „Schlepperin“ mit. Sie zeigte uns ihre Casa, aber da unser Zimmer im Keller gewesen wäre schauten wir uns nach einer anderen Bleibe um. Diese war zwei Häuser weiter und ein echter (leider relativ teurer) Glücksgriff mit einer sehr netten Gastgeberin. 



 












Da sich unsere Erkältung verschlechterte und wir im Bus äußerst schlecht geschlafen hatten legten wir uns nach einem (wiedermals tollen Frühstück) etwas hin und ruhten uns aus. Am Nachmittag bummelten wir im Nieselregen durch die wirklich herrliche Altstadt und genossen ein kubanisches bzw. trinidadisches Spezialgetränk (Canchanchara = Rum, Honig & Limette).


An diesem Tag stand dann nur noch ein Besuch im Museo de Historica an. Leider kann man die schöne Aussicht auf den Bildern nur erahnen. Mit einem unglaublichen Langusten-Abendbrot fand der Tag einen leckeren Abschluß.


Am nächsten Morgen ging es uns wieder etwas besser, sodass wir mit unserer spanischen Mitbewohnerin Natalya auf den Topes de Collantes (einem Nationalpark mit Wasserfall und Bademöglichkeit) wandern wollten.  





Aber wie sollten wir dort hin kommen? Kein Problem – unsere Vermieterin hatte einen Bekannten, der zufällig gerade da war... Dieser könne uns sehr preiswert an den Ausgangspunkt des Wanderweges bringen. Gesagt, getan! Auf dem wirklich beschwerlichen Weg zum Ausgangspunkt des Wanderweges (wir haben mehrere Berge überqueren müssen) haben wir kurz anhalten müssen, denn unser Taxi qualmte.










Das störte unseren Fahrer gar nicht. Er ging mit einer aufgeschnittenen Plastikflasche zu einer Pfütze, füllte sie mit etwas Wasser und spritzte dies direkt in den Kühlergrill – weiter ging's. Hier sind einige Bilder des schönen, aber durch unsere Erkältung wirklich anstrengenden Wanderweges.


 
















Nach etwa 1,5 Stunden wurden wir für unser Durchhalten belohnt – was haben wir geschwitzt bei 30 Grad! Am vorläufigen Ende des Wanderweges und Fuße eines Wasserfalls war ein kleiner See. In diesem konnte man herrlich baden! 












Die Abkühlung war auch dringende nötig! Dabei entdeckte zunächst Peter – anschließend auch Nora – Blasen auf der Haut am ganzen Körper. Sollte dies eine allergische Reaktion auf irgendwelche Pflanzen sein? Da sie nicht juckten und nur wir beide davon betroffen waren (unserer spanischen Begleiterin ging's gut) konnten wir dies fast ausschließen. Was konnte es sonst sein? Die Lösung: Bei unserem ersten (und bis dahin einzigen) Strandtag in Baracoa haben wir uns ziemlich den „Pelz“ verbrannt und nun bekamen wir die Rechnung dafür! Die verbrannte Haut wölbte sich in Wasser gefüllten Blasen an allen Sonnenbrandstellen :-(! ABER: alles kein Problem – denn Aloe Vera Pflanzen gibt’s hier in Massen am Straßenrand! Mit einem Messer bewaffnet (Danke Hagen & Ivonne) besorgten wir uns ausreichend von dem heilenden Wundermittel. Unsere Gastgeberin verarbeitete diese im Mixer zu einer sehr angenehm kühlenden Lotion, welche wirklich super geholfen hat! Einen Tag später gings nochmal kurz an den Strand nahe Trinidad (in Sachen unter einem Baum, gut geschützt vor der Sonne). 
Dort trafen wir Jessika und Marcel (unsere Berliner Kumpels aus Baracoa) wieder und verabredeten uns für den nächsten Tag in Cienfuegos – sie hatten nämlich die gleiche Route wie wir. Der Strand bei Trinidad war sogar noch etwas schöner, als der in Baracoa. Weißer Sand, Palmen und das Beste: wir sind mit einem Oldtimer hingefahren (leider gibt’s davon kein Bild) und einem Cocotaxi zurück. So sehen Cocotaxis aus:




Am Dienstag hieß es dann Abschied nehmen von Trinidad, der bisher schönsten Stadt auf Kuba. Als wir in Cienfuegos ankamen wurden wir direkt vom Terminal abgeholt und zu unsere Casa begleitet. Obwohl dies die bislang schönste war, wollten wir nur eine Nacht bleiben. 













Tagsüber schlenderten wir durch die Stadt und am Malecon entlag. 













Abends gings mit Jessica und Marcel in eine Kneipe und anschließend in eine lustige kleine Bar... :-) 


Am nächsten Morgen (Mittwoch, d. 21. April) sind wir in Richtung Vinales aufgebrochen. Beim Einsteigen zog sich Nora gleich den Unmut des Busfahrers zu, da sie mit ihrem dicken Rucksack den Innenspiegel abriss!! WIE PEINLICH! Einen kleinen Zwischenstopp in Havanna inbegriffen, waren wir den ganzen Tag im Bus unterwegs. Gegen 15:30 Uhr hielt der Bus zum Tanken an einer Autobahnraststätte (die meisten Passagiere, so auch wir bleiben selbstverständlich im Bus – ob das in Deutschland möglich wäre?). Einige sind sich die Beine vertreten oder auf Toilette – dann geht’s weiter. Es dauert keine zehn Minuten – große Aufregung!!! Eine Dame mittleren Alters (in Begleitung eines jungen Kubaners ;-) ) hat auf der Toilette ihre Tasche mit Geld und Pass vergessen! Nicht so schlimm – der Bus wendete (selbstverständlich über den Mittelstreifen hinweg) und wir fahren zurück... aber bei der leeren Autobahn:


Die Tasche war noch da und einige CUC wechseln den Besitzer. Endlich in Vinales (bitte hier klicken) angekommen – einen ganzen Tag Bus fahren nervt! – werden wir von einem abermals sehr netten, alten Mann abgeholt und zu seiner/unserer Casa begleitet. 
Die Unterkunft wirkte nur auf den ersten Blick etwas enttäuschend und wir bekamen ein tolles Abendessen serviert. Die folgenden Tage wanderten wir sehr viel, fuhren mit einem niedlichen kleinen Bus durchs Tal, ritten durch Tabakplantagen, schwammen in einer unterirdischen Höhle, besuchten einen Tabakbauern und ließen uns eine Zigarre drehen, wandelten durch Pinar del Rio (hätte man sich sparen können!!) und fuhren zu einem der schönsten Strände Kubas: Cajo Levisa. Bilder sagen mehr als Worte: 
Leider konnten wir dort nicht bleiben (aus Budgetgründen, unser Abflugtermin näherte sich unaufhaltsam und wir wollten noch unbedingt Havanna besichtigen). Am Montag war's dann leider soweit – wir mussten nach 5 Nächten Vinales adieu und Lebewohl sagen. Beim Warten auf den Bus (warten waren wir nach über zwei Wochen Kuba mittlerweile gewöhnt) trafen wir unsere spanische Freundin aus Trinidad wieder. Sie war gerade angekommen und wir konnten leider nur schnell einige Worte wechseln, bevor wir los mussten. 


In Havanna angekommen versuchten wir zunächst ein Hotelzimmer zu bekommen, welches uns in Vinales von zwei Engländern empfohlen wurde. Leider waren alle Zimmer belegt, aber die Rezeptionistin kannte jemanden, der uns ein Zimmer zur Verfügung stellen könnte – ein Schelm wer böses dabei denkt Nr. 2 :-) Dank Jeanette und Ronny hatten wir die Adresse einer Casa und mussten vom Hotel nur einige Querstraßen weiter, zwei mal links und schon waren wir da. Aber oh Schreck die Adresse stimmt, aber es ist kein Hinweiszeichen für eine Casa an der Tür und Klingel gibt’s auch keine! Schnell meldete sich ein sehr hilfsbereiter Nachbar mittleren Alters, rief etwas auf spanisch in Richtung des zweiten Stockwerkes und plötzlich öffnete sich die Haustür und wir bekamen ein Zimmer in der besten Casa auf unserem gesamten Kubatrip. Wer nach Havana kommt, sollte unbedingt bei Joel und Yadilis (Industria 120/Höhe Colon) absteigen – großzügiges Zimmer, super Essen und endlich mal Englisch, für die die auf Spanisch leider auch nur die Hälfte verstehen :-). 


An diesem Tag hatten wir nur noch Ausdauer für einen kleinen Stadtspaziergang und sind Abends total müde ins Bett gefallen. 



 





Nach einem tollen Frühstück sind wir am nächsten Tag aufgebrochen die Stadt zu erkunden. Nach langen Fußmarsch erreichten wir den berühmten Friedhof Cementerio Cristóbal Colón, stolperten über Knochen (baaaah) und wunderten uns über die ungewöhnliche Weise, die Überreste von Menschen in kleine Kisten zu packen und diese zu stapeln! 


Naja, andere Länder, andere Sitten ... 




auf's Jose Marti Memorial durften wir leider nicht wegen der Vorbereitungen zum 01. Mai – ja der Tag der Arbeit wird in Kuba immer noch ganz groß gefeiert). 







Kurz darauf taten uns die Füße vom vielen herumlaufen sehr weh und wir versuchten ein Cocotaxi zu bekommen. Da der Fahrer einen viel zu hohen Preis verlangt und nicht mit sich handeln ließ, mussten wir (besser gesagt wollten wir aus Budgetgründen) weiter herumlaufen. Zum Glück, denn sonst hätten wir einen tollen Tanzwettbewerb von mehreren Schulklassen verpasst ... Ganz zufällig sind wir an einer Sporthalle vorbei spaziert, hörten Musik und sind dieser auf den Grund gegangen. Das war das Ergebnis: 


½ Stunde haben wir uns das Treiben angesehen, die Hymne und die sozialistischen Grußworte angehört, dann trieb uns die Neugier weiter! 








Ein Besuch auf dem Kunstmarkt stand noch an – Peter hats besonders gut gefallen! Auf dem Rückweg hatten wir mit mehr Glück und handelten einen guten Preis für's Cocotaxi aus. 
Einen kleinen Zwischenstopp legte unser Fahrer am Malecon ein. Dort zerlegten einheimische Fischer gerade einen Hai – ja es gibt vor Kubas's Küsten Haie. Ganze 18 km zu Fuß und dicke Blasen waren am Abend das Ergebnis unserer Geizerei ... aber dafür waren wir um viele Eindrücke reicher, die wir sonst verpasst hätten!






Am Mittwoch machten wir noch eine Sightseeing Bustour (Hop-on Hop-off, soviel man will für nur 5 CUC, das freut uns sehr – unsere Füße auch) und besuchten den Campus der Universität.



Außerdem stand ja noch "PACKEN" auf dem Programm, denn Donnerstag starteten wir nach dem Frühstück in Richtung Kanada. 


 Zusammenfassend können wir sagen, das es sich lohnt, Kuba zu besuchen. Wir haben tolle Erfahrung gemacht und jede Menge nette Leute getroffen. Wir würden jeder Zeit wieder hin fahren allerdings einige Stationen auslassen. Für uns beide waren Baracoa, Trinidad, Vinales (inkl. Cayo Levisa) und Havanna die absoluten Favoriten, die es auf alle Fälle zu besuchen gilt!

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